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Kategorie: Tauchgebiete (Seite 4 von 4)

Shaab Abu Nuhas: Wrack der Giannis D – Rotes Meer, Ägypten

Giannis D – Ein Wrack für Anfänger und Fortgeschrittene

Im nördlichen Roten Meer, am Riff Shaab Abu Nuhas, liegen insgesamt 4 betauchbare Wracks. Die Giannis D, die Kimmon K, die Carnatic und die Chrisoula K. Die Giannis D (im Internet kursiert auch die Schreibweise “Ghiannis D”, obwohl der Name ohne “h” offenbar richtig ist) liegt mit am flachesten und kann bei geeignetem Wetter auch von Anfängern betaucht werden. Gelegentlich treten am Wrack allerdings auch Strömungen auf.

Bei der Giannis D handelt es sich um ein Frachtschiff Baujahr 1969. Vom Stapel lief es in Japan unter dem Namen Shoyo Maru. Sie war 99,5 m lang, 16 m breit, Tiefgang knapp 7 m und wurde von einem 3000 PS 6 Zylinder Motor betrieben, der das Schiff auf 12 Knoten beschleunigte.

Shab Abu Nuhas: Wrack der Ghiannis D.

1980 wurde das Schiff an ein griechisches Unternehmen verkauft und es wurde auf den Namen “Giannis D” umgetauft. Daher ziert der Kamin des Schiffes ein großes D.

Ghiannis D. - Der Kamin

Die Giannis D verunglückte im April 1983 auf der Fahrt von Kroatien in den Jemen. Sie hatte Weichholz geladen. Warum sie genau verunglückte, ist bis heute noch nicht geklärt. Bekannt für Hindernisse ist der Golf von Suez, und das kurz unterhalb davon liegende Riff Shaab Abu Nuhas wurde schon öfters “übersehen”, jedoch schien es, als ob die Giannis D bereits an diesem Riff erfolgreich vorbeigekommen war. Augenzeugen berichten, dass die Ghiannis D aus voller Fahrt vom Kurs abwich und auf das Riff auffuhr. Warum dies passierte ist wie gesagt unklar, die Gerüchte reichen von einem betrunkenen Kapitän bis hin zu versuchtem Versicherungsbetrug.

Die Giannis D sank nicht sofort. Nach Auffahren auf das Riff versuchte man mittels ausgeworfener Ankerketten das Schiff längs am Riff zu halten. Die Besatzung wurde komplett gerettet. Allerdings hielt das Schiff der Belastung durch die Wasserkraft nicht stand und zerbrach innerhalb von 6 Wochen in zwei Teile und versank.

Heute ist das Wrack wunderschön bewachsen und liegt in einer Tiefe von 8 bis 25 m. Bug und Heck sind durch ein Trümmerfeld, das die Holzplatten zeigt, voneinander getrennt. Das Schiff kam nicht “senkrecht” auf dem Meeresboden auf, sondern liegt um ca 45° geneigt. Vorsicht, beim Betrachten kann hier gerne Vertigo* entstehen!

Ghiannis D.

Das Heck reicht bis einer Tiefe von 25 m. Die Schiffsschraube erkennt man nur von Steuerbord. Am Heck hängt noch eine Leiter, über die die Mannschaft das Schiff verlassen hat. Auf dem Schornstein ist noch das große “D” zu erkennen. Unterhalb des Schornsteines kann man in den Maschinenraum gelangen, in dem noch der riesige Schiffsdiesel zu erkennen ist. Taucht man einmal um das Heck herum, sieht am das Riff hoch noch die inzwischen mächtig bewachsenen Ankerketten, mit denen versucht wurde, das Schiff zu halten. Über das Trümmerfeld hinweg kommt man zum Bug, der komplett auf der Backbordseite liegt. Auf dem Deck erkennt man Ankerspill und Motorwinschen.

Der Tauchplatz ist sehr hell und bietet gute Gelegenheiten, um Fotos zu machen. Ich war inzwischen das zweite Mal dort und war wieder fasziniert. Die bunte Fischvielfalt wurde dieses Mal durch eine Riesenmuräne ergänzt, die träge aus einem Wrackteil geschwommen kam.

Fazit: Für Anfänger und Fortgeschrittene ein wunderschöner Tauchplatz. Anfänger tauchen selbstverständlich nicht in das Wrack, das versteht sich von selbst, aber auch von außen ist es eine Augenweide.

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* = Drehschwindel

Tauchgebiete für Fortgeschrittene und Anfänger: Schluchsee – Schwarzwald

Der Schluchsee ist ein Bergsee im Schwarzwald, 7,5 Kilometer lang und 1 Kilometer breit. Ursprünglich entstand er durch die Gletschertätigkeit der letzten Eiszeit, 1932 wurde er durch eine Staumauer bei Seebrugg auf seine heutige Größe aufgestaut. Um die Staumauer während des Zweiten Weltkriegs vor Bombardements der Aliierten zu schützen, wurde der See mit Torfballen abgedeckt. Diese sogen sich mit Wasser voll und sanken auf den Grund, wo sie noch heute liegen. Der Schluchsee liegt auf 930 Metern Höhe (man muss also beachten, dass jeder Tauchgang ein “Bergseetauchgang” ist), seine tiefste Stelle hat 62 Meter.

Schluchsee: Die Staumauer

Schluchsee: Die Staumauer

Für Anfänger ist die Uferregion bis zu Tiefen von 10 bis 12 Metern noch am ehesten geeignet. Die Sicht ist allgemein eingeschränkt, da das Wasser ständig umgesetzt wird und sich daher viele Schwebstoffe halten. In diesen Tiefen hat das Wasser eine grün-braune Färbung, wodurch eine Sichtorientierung praktisch nicht möglich ist. Hinzu kommt, dass die dunklen Torfballen ein Großteil des Lichts schlucken; wird der Torf gar aufgewirbelt, färbt sich das Wasser unter Umständen schwarz wie Tinte. Bei starkem Sonnenschein kann die Sicht tatsächlich besser sein, allerdings natürlich umso besser, je näher man der Oberfläche kommt.

Schluchsee: Steine am Grund. Sehr deutlich sind die Torfablagerungen zu sehen. Und die Sicht ist auf diesem Bild für den Schluchsee sehr gut. Tiefe: ca 5 Meter.

Schluchsee: Steine am Grund. Sehr deutlich sind die Torfablagerungen zu sehen. Und die Sicht ist auf diesem Bild für den Schluchsee sehr gut. Tiefe: ca 5 Meter.

Ab 12 Meter und tiefer wird jeder Tauchgang – unabhängig von der Tageszeit – zum Nachttauchgang. Das macht das Tauchen hier sehr anspruchsvoll. Die Tauchregionen haben eine maximale Tiefe von 26 bis 30 Metern. Die Vegetation ist nicht sehr üppig, Fische kann man bereits ab 10 Metern Tiefe beobachten. Ansonsten gibt es die Überreste von Gebäuden, die beim Aufstauen des Sees überspült wurden, sowie die alte Staumauer unter Wasser zu sehen. Zudem wurden verschiedene Installationen angebracht, wie eine Galerie oder ein versenktes Boot. Und sollten Sie dort unten einem Tier begegnen, das Sie in dieser Tiefe nicht, und unter Wasser schon gleich gar nicht verorten würden, dann lassen Sie sich gesagt sein: Nein, das ist kein Tiefenrausch, der gehört hierher.

Schluchsee: Ein Aal. Er hat trotz Licht und der Anwesenheit von drei Tauchern lange genug stillgehalten, bis dieses Bild zustande kam.

Schluchsee: Ein Aal. Er hat trotz Licht und der Anwesenheit von drei Tauchern lange genug stillgehalten, bis dieses Bild zustande kam.

Aus der Sicht eines Anfängers gesehen, der noch nie in einem ähnlichen Gewässer war, muss ich sagen, dass es sehr gewöhnungsbedürftig ist. Aber was mir schon von mehreren Seiten gesagt wurde und was ich auch bestätigen kann – man lernt viel. Beim Tauchen muss man umsichtiger sein und nicht lospreschen, da es jederzeit sein kann, dass ein Torfballen vor einem auftaucht und den Weg versperrt. An eine visuelle Orientierung ist praktisch nicht zu denken, da man – wenn man sich vom Ufer entfernt – nicht weit genug sieht. Das heißt, man muss sich auf den Kompass verlassen. Übungen in der Kompassnavigation kann man hier sehr gut abhalten, denn da man von der Umgebung nichts sieht, kann beim Navigieren nicht geschummelt werden. Das kann allerdings mitunter zu Überraschungen führen, wenn man sich verirrt.

In Seebrugg, direkt im Bahnhofsgebäude, gibt es eine Tauchbasis (sie ist auf der obigen Karte markiert, wenn Sie die Markierung anklicken, können Sie sich die Route dorthin berechnen lassen). Gegen eine geringe Tagesgebühr kann man es hier etwas bequemer haben beim Umziehen und an- und ablegen der Ausrüstung, sowie die sanitären Einrichtungen nutzen. Außerdem kann man sich hier über die verschiedenen Tauchgebiete erkundigen, geführte Tauchgänge buchen, Ausrüstung ausleihen und eigene Flaschen füllen lassen. Von dieser Basis aus muss man nur die Straße überqueren und befindet sich dann direkt an einer Treppe, die hinab ins Wasser führt. Bei der Basis trägt man sich auch in eine Liste ein, wenn man zum Tauchgang aufbricht, und wieder aus, wenn man zurückkehrt. Dazu muss man allerdings vorher ein paar Informationen geben, etwa über das Brevet, die gesundheitliche Bescheinigung – und eine Tauchunfallversicherung wird (sowieso) empfohlen.
Parkmöglichkeiten sind direkt vorhanden, zum Ausladen der eigenen Ausrüstung kann man auch kurz direkt vor dem Eingang der Basis stehenbleiben.

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Der Schluchsee ist ein anspruchsvolles Tauchgebiet, das man nicht unterschätzen sollte. Wenn man sich unsicher fühlt, ist sicher einer der geführten Tauchgänge unter Anleitung eines erfahrenen Tauchers dringend zu empfehlen. Aber auch Anfänger finden hier Möglichkeiten für einen Tauchausflug. Mehr Informationen über den Schluchsee, die Tauchbasis und auch die Möglichkeit, einen geführten Tauchgang im Voraus zu reservieren, gibt es unter www.tauchbasis-schluchsee.de.

Anfängertauchgebiete – Echinger Weiher

Heute möchte ich als Tauchanfängerin über einen meiner ersten Freiwassertauchgänge nach dem Scuba Diver schreiben.

Der Scuba Diver limitierte mich damals noch auf maximal 12 m Tauchtiefe, zudem durfte ich noch nicht alleine tauchen. Außer meinem Buddy (Thorsten, dem die Seite hier gehört) mußte immer noch ein Tauchlehrer dabei sein.

Wir hatten unseren beschränkten Tauchschein in Ägypten am Roten Meer gemacht, insofern hatten Thorsten und ich hier noch keine Kontakte zu Vereinen geknüpft. Nichts desto trotz wollten wir hier natürlich auch ein paar Erfahrungen im Freiwasser sammeln. Da wir uns aber noch nicht fit genug für den Bodensee fühlen, an dem wir wohnen, suchten wir nach Tauchgebieten, die überschaubar und nicht zu tief sind.

Wir lernten vor ein paar Monaten einen Tauchlehrer aus der Nähe von München kennen, der mit uns zur kälteren Jahreszeit “indoor” Tauchen ging. Wir notierten uns seine Adresse – für die Sommermonate – und meldeten uns  bei ihm. Glücklicherweise hatte er Zeit. Und bestellte uns zum Echinger Weiher.

Der Echinger Weiher

Der Echinger Weiher

Der Echinger Weiher liegt nördlich von Eching bei München. Am Autobahnkreuz A9/A92. Wenn man auf der A9 Richtung Nürnberg unterwegs ist, gibt es eine Ausfahrt ” Eching”. Aber heutzutage gibt es ja zum Glück auch Navigationssyteme. Für alle, die kein Navigationssystem haben: Nicht zum Echinger See fahren, an dem wird nur gebadet, nicht getaucht!

Am Weiher selber kann man nicht parken. Zum Weiher führt ein Schotterweg, das Auto wir am Straßenrand geparkt.  Es ist aber gestattet, kurz zum Weiher vorzufahren, um seine Ausrüstung abzulegen. Der Weiher  ist “gebührenpflichtig”, es befindet sich dort eine Art “Parkscheinautomat”, an dem man sich die Lizenz zum Tauchen kaufen muss. 8 Euro kostet diese, und man sollte Kleingeld dabei haben, denn wechseln tut der Automat nicht. Achtung! Siehe Ergänzung unten!

Der Weiher ist von der Fläche her klein und überschaubar. An der tiefsten Stelle ist er 9 m tief, für Anfänger geradezu ideal. Allerdings ist er nicht besonders warm, Quellen geben an, dass er nicht mehr als 12 Grad hat. Kopfhaube und Handschuhe sind Pflicht. Die Sicht ist natürlich abhängig vom Betrieb, sind viele Taucher vorhanden, beträgt die Sicht mitunter unter 2 Meter. Überraschungen der unliebsamen Art findet man hier eher nicht, der Boden ist stellenweise bewachsen, in Ufernähe stärker. Zu meinem Erstaunen durfte ich feststellen, dass die Pflanzen sogar unter Wasser in dem trüben Licht  Blüten tragen!

Echinger Weiher

Ebenfalls wurde beschrieben, dass der Weiher fischfrei sei, wir jedoch trafen unter Wasser einen kleinen Hecht! Ansonsten findet man nicht viel, eine Weihnachtsbaumkugel, angeblich soll man hier auch einen Ikea Einkaufswagen vorfinden, den haben wir aber nicht gefunden.

Echinger Weiher

Fazit:

Insgesamt ist es für blutjunge Anfänger – wie wir es sind – geradezu ein ideales Gebiet. Man kann sich praktisch nicht verlieren, dazu ist der Weiher zu klein. Dafür kann man in einem begrenzten Freiwassergebiet gut und sicher den Ernstfall proben, ein Gefühl dafür entwickeln, wie es ist, wenn man zB seinen Regulator unter Wasser verliert und sich eben nicht in einem sicheren Gewässer wie dem Schwimmbad befindet. Man sammelt erste Erfahrungen mit schlechter oder eingeschränkter Sicht sowie mit Tauchen in kühleren Gewässern. Trotz der längeren Anfahrt für uns war es ein lohnendes Tauchziel!

Ergänzung Saison 2021: Die Zahlmethode mit dem “Parkscheinautmat”, die hier beschrieben wurde, ist mittlerweiler abgeschafft worden. Derzeit läuft die Bezahlung für eine Tageskarte (derzeitiger Preis 10 Euro) per Vorausüberweisung. Für die aktuellsten Hinweise zum Echinger Weiher und einer Tageskarte möchten wir auf die offizielle Seite des Pächters verweisen: http://echingerweiher.simdif.com/

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