Let's Wasser!

Autor: Annette Abele (Seite 2 von 3)

Der OWD – Freiwassertauchgang 3

Endlich war der Tag gekommen. Die Tage des Scuba Divers waren nun endgültig gezählt. Wir fuhren zum Schluchsee – Freiwassertauchgang 3 und Theorie.

Dort angekommen wartete unser Majki schon auf uns. Er hatte seine Frau mitgebracht, die gerade in der Divemasterausbildung war und uns mit begleiten sollte. Uns war das nur recht. Je mehr Augen unter Wasser, umso besser. Doch zuerst hatte Majki noch eine kleine Überraschung für uns parat. Da in dem OWD Kurs die Kompassnavigation zu erlernen ist, sollten wir das erst mal an Land üben. Dazu ließ er uns einen beliebigen Punkt anpeilen, hängte uns ein Handtuch über den Kopf und wir mussten mittels Kompass den Punkt finden. Grob gesehen fanden wir die Punkte auch, nur möchte ich nicht wissen, was die vielen Spaziergänger so dachten, als sie eine mit einem Handtuch auf dem Kopf behängte Person sahen, die von zwei anderen in die Mitte genommen wurde. Hinrichtungen sind in unserem Zeitalter ja eigentlich passé.

Einige Übungen später ging es dann endlich ins Wasser. Hier passierte mir der erste faux-pas. Majki war schon im Wasser (Gott sei gedankt!) , ich war als nächste dran. Ich ließ etwas Luft in mein Jacket (endlich war es wieder da!!) und wollte elegant ins Wasser gleiten, – fupp, und weg war ich. Mit Flossenkraft strampelte ich mich an die Oberfläche zurück, drückte meinen Inflatorknopf , aber nichts tat sich. Ich konnte gerade noch hören, wie Majki sagte: “Laß doch mal Luft in dein Jacket”, und schon war ich wieder unter Wasser. Ich kam wieder hoch und erwiderte: “hab ich doch”, aber das Sprechen ist mit Luftverlust in der Lunge verbunden, so dass mein einziger “Tarierkörper” wieder leer war und ich wieder auf dem Weg nach unten war. Strampelnd hielt ich mich an der Oberfläche, ich wußte gar nicht, was los war, da kam Majki zu mir und hielt mich fest. “Nimm mal den Automaten in den Mund”, sagte er ruhig, (sehr gute Idee!!!!), dann bemerkte er, dass es aus dem Inflatorschlauch massiv abblies. Ich sah mein Jacket gedanklich schon wieder in München, da bemerkte Thorsten – das Adlerauge – Reimnitz, dass es nicht aus dem Schlauch, sondern aus dem Ventil abblies. Und hier war der Fehler schnell behoben. Miss “besonders schnell” hatte den Schlauch nicht richtig draufgeschraubt.

Thorsten: Nun, ich habe das Verhalten von Luft im kompakten Medium – wie Wasser – eingängig studiert. Die Form der Luftblasen, die aus dem Jacket kamen, hatten Tropfenform, das heißt, sie wurden eindeutig durch ein Gewinde, das nicht richtig verschlossen war, herausgedrückt. Aus diesen Beobachtungen schloss ich rasiermesserscharf…

ZACK!

Aua! Nicht immer auf den Oberarm. Ja, ich geb’s ja zu, die Wahrheit ist wesentlich unspektakulärer – mir ist mal das Gleiche passiert. Da man das Jacket ja von Zeit zu Zeit auch von Innen ausspülen soll, hatte ich den Inflatorschlauch von meinem abgeschraubt und nach dem Trocknen wieder festgeschraubt – zumindest glaubte ich das. Als ich dann im Wasser war, zeigte sich das Gleiche wie bei Annette. Na ja, freut mich, dass ich helfen konnte.

Nach diesem kleinen Vorfall verlief der restliche Tauchgang störungsfrei. Da wir Aufsichtspersonal vor sowie hinter uns hatten, verzichteten wir auf die üblichen Rangeleien unter Wasser und sogar ich kam das allererste Mal in meinem Leben nicht abhanden. Was rede ich da? Ich betrieb das allererste Mal keine botanischen Studien. *hust hust.

(Nicht lachen… nicht lachen… NICHT LACHEN… pfffffffffmmmmhahahahahahahahahahahahahahahaha *hust *hust) Genau. Wir viel zu beschäftigt mit den Übungen für *hust botanische Studien.

Wir tauchten ein Weilchen, dann übten wir Tarieren. Dieses Mal klappte es bei mir wesentlich besser. Thorsten kippte etwas nach rechts ab. Offenbar wollte er noch eleganter wirken als ich. Alter Angeber!

He, das war nur der Ausgleich für den nicht gemachten “Fernsehsessel” vom Schwimmbadtauchgang. Hurra, ich schwebe…

Ja, wohin schweben wir denn? Ziemlich zügig und ohne Unterbrechung Richtung Oberfläche…wa? 🙂

Wäwäwääää!

Wir übten sowohl die “alten Sachen” vom Scuba Diver wie auch die neuen. Beim Kompassschwimmen passierte mir dann der 2. faux-pas, denn ich schwamm 180° in die falsche Richtung. Es stellte sich aber heraus, dass mein Kompass hängen geblieben war. Gar nicht meine Schuld. Thorsten brachte den Oberhammer, indem er gleich mal seinen geliehenen (ich wiederhole: g e l i e h e n e n) Kompass verlor.

Ich hab ihn gar nicht verloren. Kaum waren wir an Land, da kam auch schon ein anderer Taucher und brachte ihn wieder zurück. Ich habe den Kompass nur kurzfristig auf dem Seegrund deponiert. Ich wusste *hust, dass ihn jemand anderes wiederbringen wird. Überhaupt wäre das alles nicht passiert, wenn ich endlich meine Konsole mit eigenem Kompass hätte. Gar nicht meine Schuld, so! Aber na ja, so muss ich schon nicht navigieren. 😀

Wird auch besser so sein. Dass du nicht navigierst meine ich. Wer weiß, wo wir sonst gelandet wären. Bei deinem Orientierungssinn… und dann noch ohne Brille und Kontaktlinsen…

Also, während Du eine 180°-Kehre aufs Ufer zu gemacht hast beim Navigieren – anstatt zu den Bojen von der Plattform – , musste man bei mir aufpassen, dass ich mir nicht den Kopf am angepeilten Ziel anstoße – so exakt habe ich es bei der Übung getroffen. Ja-ha, das hab ich wohl!

Offenbar HAST du dir den Kopf angeschlagen und es wieder vergessen… kann vorkommen. Aber ob das an der Boje war…

Tz! Den Kopf angestoßen, ich doch nicht… was denkst Du eigentlich, Anna… Amalie? Anja? Antje? Verdammt, es war irgendwas mit “A”. Andrea… Anastasia… Andromeda…

Aus dem Wasser raus brauchten wir erst mal eine Pause. Dann begaben wir uns in den Unterrichtsraum, wiederholten noch einmal die Theorie und mussten dann die Prüfung schreiben. Majkis Frau Babsi schrieb mit uns, wenn auch nicht die OWD-Prüfung natürlich, sondern Tauchphysik. Darum hab ich sie nicht beneidet. Ich als natürliches Physikgenie, das Physik in der Schule gleich mal nach der 10. Klasse abgewählt hat (wer braucht schon Physik…) werde mir in Zukunft an dieser Prüfung wohl auch die Zähne ausbeißen.

…hmmm, also, das wird mir nicht passieren. 😀

natürlich nicht. Weil ich wieder nächtelang durchpauke und du alles von mir abschreibst…

He – mein mittleres Initial ist “P”. “P” wie “Physik”, Du verstehst?

Nö. Ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Dann kann ich ja mal bei dir abschreiben 😀

Jedenfalls haben wir es alle geschafft! Juchuuu. Der OWD war nur noch ein Tauchgang von uns entfernt!

Ja! Hurra! Und wir waren gar nicht mal schlecht. Aber uns standen noch ein paar Abenteuer bevor… der zweite Freiwasser-Tauchgang der OWD-Ausbildung und… der erste Tauchgang ohne Aufpasser.

Der OWD – der Schwimmbadtauchgang

Wir hatten also den Plan geschmiedet. Der OWD (“Open Water Diver”). Für diese Entscheidung brauchte ich sicher nicht lange. Ich hatte bereits vor Monaten “Blut geleckt” und war mir zu dem Zeitpunkt auch durchaus schon bewußt, in welche Richtung mich meine Taucherkarriere eines Tages mal bringen wird. Und so buchten wir gedanklich einfach um, statt den OWD in Ägypten fertig zu machen würden wir eben dort dann den AOWD machen.

Bei Thorsten musste ich auch nicht lange Überzeugungsarbeit leisten. Im Gegenteil. Jetzt wurde es spannend. Jeder kruschtelte sein OWD Buch hervor und las auf Teufel komm raus. Unser neuer TL sollte sich telefonisch melden, und es dauerte nicht lange, da tat er das auch. Und wir vereinbarten einen Termin für den noch fehlenden Schwimmbadtauchgang in Lauchringen.

Thorsten: So, heute mal umgekehrt, Annette erzählt, ich kommentiere. Und sie musste wirklich keine Überzeugungsarbeit leisten. Im Gegenteil, sie rannte offene Türen ein. Das ist uns nun schon mehr als einmal passiert. Irgendwie scheint es keinen Sinn zu haben, auf lange Sicht zu planen, wir schmeißen sowieso wieder alles über den Haufen. Das Telefonat mit dem neuen TL hatte eine sehr nette Komponente, aber davon wird Annette noch berichten.

Nun passierte aber Folgendes: Eine Woche, bevor wir den OWD-Schwimmbadtauchgang machen sollten, waren wir nochmals mit Thorstens Kollege Martin  tauchen. Bei diesem Tauchgang stellte ich fest, dass irgendwo an meinem Inflatorschlauch eine Undichtigkeit sein musste… kleine Luftbläschen waren zu sehen. Martin riet mir, den Schlauch zur Revision zu bringen. Gut und schön. Leider… leider hatte ich das Jacket in München gekauft, und das war jetzt nicht so einfach, “kurz mal den Schlauch zur Revision” zu bringen.

Ergo tyrannisierte ich den Besitzer des Tauchgeschäftes mit diversen eMails sowie Telefonanrufen und ich schickte ihm den Schlauch per Eilpaket. Er versprach mir, dass der Schlauch rechtzeitig wieder da sein sollte, war er aber leider nicht. So musste unser neuer TL ein Jacket für mich mitbringen. Das bereitete mir etwas Magenschmerzen. Ich hab zwar noch nicht viele Tauchgänge, aber ich hatte bereits mein Jacket lieb gewonnen und wollte nur ungern drauf verzichten.

Heulen und Zähneklappern half nichts, der Schlauch war nicht da, und insofern musste ich mich ohne mein geliebtes Jacket auf den Weg machen. Wir sollten unseren TL vor dem Schwimmbad treffen. Den Weg schätzen wir länger ein, als er war, denn wir kamen eine glatte halbe Stunde zu früh an. Nun, was jetzt tun? Wir kurvten auf dem Parkplatz herum, zum draußen hinsetzten eigenete sich das Wetter nicht, also überlegten wir, ob wir noch schnell in der Wirtschaft um die Ecke was trinken sollten. Die hatte aber zu.

So saßen wir im Auto. Nun ja. Ich machte dann den Vorschlag, vielleicht einfach mal zum Eingang zu gehen um zu schauen, wo der überhaupt ist. Wir liefen also auf den Eingang zu, da stand er. Unser Majki. 🙂 Unser TL (und seine Tauchschule mit einem Klick hier oder in der Linkliste an der Seite). Vom Sehen kannte ich ihn zumindest schon, ob er sich an uns erinnerte war ich mir nicht sicher, deshalb winkte ich ihm erst mal zu. Er winkte zurück, die erste Hürde war erfolgreich überwunden. Innerlich grinste ich. War ja wieder mal typisch. Wären wir doch glatt eine halbe Stunde im Auto gesessen und der arme Majki eine halbe Stunde vor dem Eingang gestanden.

Hier möchte ich an der Stelle noch etwas loswerden. Zumindest von meiner Seite aus war es Sympathie auf den ersten Blick. Und darüber war ich froh. Sehr sogar. Wenn man in einer solchen Sportart unterrichtet wird, ist es ungemein wichtig, dass man Vertrauen zu seinem Lehrer hat. Und Vertrauen hat auch was mit Sympathie zu tun. Ich sah ihn und ahnte, dass ich mich unter Wasser wohl fühlen würde.

So lasset mich denn der schönen Sitte pflegen, der Dame nach dem Mund zu reden… Nein, im Ernst, ich kann da nur zustimmen. Und ich bin dankbar, dass Annette unseren TL auf die Entfernung erkannt hat. Ich habe beim Tauchen meine Kontaktlinsen nicht drin und zu dem Zeitpunkt auch keine Brille auf. Ich sah nur, dass da jemand stand – aber das hätte jeder sein können.

Nur zur Information: Es gibt für solche Fälle gelbe Binden für den Arm, da sind 3 große schwarze Punkte drauf…

Hach, ist sie nicht lieb?… Ja, sie ist NICHT LIEB! Immerhin sehe ich dafür unter Wasser umso besser. Hätte mir noch ein Hinweis sein sollen, das Tauchen früher anzufangen.

Nach einem kleinen “Kennenlernen” besprachen wir das weitere Vorgehen. Sehr angenehm war die Tatsache, dass man uns anbot, bei Unsicherheiten unbegrenzt im Freibad üben zu können, ohne dass man etwas dazu zahlen müsse. Das bestätigte unseren ersten Eindruck, nämlich dass es Majki wirklich dran gelegen war, dass wir unsere Technik beherrschen, und dass er uns nicht “einfach so durchpauken” wollte. Und: Majki läutete eine NEUE Ära ein: Wir waren es bisher gewohnt, gefragt zu werden: “Habt Ihr…” und wir mussten antworten: “Nein, haben wir nicht”. Nun kam die Ära: “Ach, habt Ihr schon… wieso das, hey! Ihr seid doch Schüler!”

Das war die nette Komponente im Telefonat, die ich oben meinte. Majki wollte nämlich eigentlich, dass ich ihm noch unsere Konfektionsgrößen durchgebe, damit er uns die Ausrüstung mitbringen kann. Ich habe mich fast dafür entschuldigt, dass er das nicht braucht. Ja, wir sind eben sehr strebsame Schüler. Wir stecken unsere Nasen nicht nur in Bücher, wir sind auch praktisch veranlagt.

Dann ging das große Umziehen los. Leider hatte mich Majki etwas überschätzt, was die Größen anging. Das Jacket, das er mir mitgebracht hatte, war deutlich zu groß. Aber ich bin es ja gewohnt. In Ägypten steckte man mich in einen Anzug, der drei Nummern größer war als der von Thorsten, dabei sind wir ungefähr gleich groß und ich war zu dem Zeitpunkt knapp 10 kg leichter als er. Hier stellt man sich natürlich die Frage, wie wirkt man und wie will man wirken. Aber das ist ein anderes Thema.

Und los gings zum Pool. Majki machte uns nochmal den Einstieg vor, der große Schritt. Ich folgte ihm gleich, aber seltsamerweise kann ich einfach nicht nur einen Schritt machen, ich muss immer dabei hüpfen. Das war in Ägypten beim Tauchboot auch schon so. Der Himmel weiß wieso. Vermutlich bin ich so beschwingt. 🙂 Selbst PPB (Plattform Problem oder auch Panic Buddy) Thorsten kam ziemlich schnell hinterher.

Ja, und keiner hat mich beachtet… zum Glück! So hat nämlich auch keiner gesehen, dass es mich fast auf die Schnauze geschlagen hat. Als ich meinen großen Schritt machte, rutschte ich nämlich mit dem einen Fuß am Beckenrand ab und anstatt senkrecht bin ich mehr schräg eingetaucht. Zum Glück ist es nur Wasser. Nein, mir ging es gut, danke der Nachfrage! Aber irgendwas muss wohl immer sein.

Wirklich? Also ich fasse es nicht. Hast du mir gar nicht erzählt! Insofern wäre Flossen-Hürdenlauf auch nicht der richtige Sport für dich! Aber gut. Machen wir weiter:

Dann übten wir den 5-Punkte-Abstieg. Ich warf einen Blick ins Becken. Oh weh. Ich ahnte es schon. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf. Ich befürchtete, dass es mir im Schwimmbad schlecht werden würde. Das Problem hatte ich in München bei den Divers ja schon gehabt. Die Kacheln, das Wasser, die Vergrößerung… ich hoffte, dass mir das jetzt nicht wieder passieren würde.

Unter Wasser begannen wir mit den Übungen. Sie klappten eigentlich problemlos. Und für unseren Geschmack schon wieder zu gut. Was uns allerdings noch Schwierigkeiten machte waren die Tarierübungen. Pivotieren, also auf den Flossenspitzen zu balancieren, ging bei mir fast gar nicht. Gut, das Jacket war viel zu groß und die Flasche schwankte hin un her, das mag schon ein Grund gewesen sein, aber ich bekam noch nicht einmal die Flossen auf den Grund. Thorsten hatte ähnliche Schwierigkeiten. Das Hovern (der “Fernsehsessel”) ging auch nicht besser. Damit hatten wir in München auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, da wollte es auch nicht klappen. Trotz der Beteuerungen, dass das mit der Zeit noch käme, ärgerte es mich doch schon ein bisschen. Ich hatte da wohl etwas mehr von mir erwartet.

Zur Erklärung für die, die’s möglicherweise nicht wissen: der “Fernsehsessel” ist eine Übung, bei der der Taucher im Wasser schwebt, und zwar so, als würde er in einem Sessel sitzen. Ich hab ihn auch nicht hingekriegt, was primär daran lag, dass ich es nicht versucht habe. Mir war nicht klar, dass der “Sessel” gefragt war. Mir sagt ja keiner was.

Ich hatte dir beim letzten Mal ja schon angeboten, dir die Ohren zu putzen. Das Angebot steht noch. Ich bin entsetzt wie wenig du zuhörst! Könnte mir nicht passieren!

*Pruuuuuuust! Hust! Hust!… Musst Du sowas sagen, wenn ich gerade das Glas angesetzt habe? Jetzt habe ich mir die Nase mit Cola gespült… järgs… sehr angenehm. *Schneuz! “Könnte mir nicht passieren” – und das sagt sie, ohne rot zu werden!

Ich weiß jetzt gar nicht, wovon du sprichst… aber falls es genehm ist können wir das Ohrenputzen gerne um eine professionelle Nasenspülung erweitern…

Zwischenrein schwammen wir noch ein paar Runden, was auch gut klappte, wenn ich Thorsten nicht ständig abgedrängt hätte. Ich bin eben ein sehr einnehmendes Wesen 🙂 Wechselatmungsübungen, Schwimmen ohne Brille, diese Dinge bereiteten uns erst mal keine Schwierigkeiten. Jacket an der Oberfläche an und ausziehen auch nicht, schließlich waren wir fertig.

Einnehmendes Wesen, oh ja. Dass Du so kuschelbedürftig bist, hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Da ich “Außenbahn” geschwommen bin, hatte ich also nicht nur die weitere Strecke zurückzulegen, sondern sah hin und wieder die Beckenwand bedrohlich nahe kommen. Von solchen Kleinigkeiten (hüstel) abgesehen, lief es aber ganz gut. Wir haben sogar in unseren Geheimzeichen kommuniziert.

(Das hast du völlig missverstanden. Ich hab dich absichtlich abgedrängt. Weil du so fies gelacht hast, als mich beim letzten Schluchseetauchgang der TLA in einen Torfberg abgedrängt hat aus dem ich fast nicht wieder rauskam. Ich hab das hier nur so formuliert, damit ich nicht als böse Hexe da stehe.)

(Ich soll gelacht haben? Du weißt doch, ich lache nie bei sowas, ich schmunzle höchstens. Und in Deinem ganz speziellen Fall habe ich eine altbekannte Weise vor mich hingeträllert… “Rut mit’n Torf – hau rinn und hol rut, dat matscht so schön und tut so gut…”*)

Da Majki Urlaub hatte, bot er uns an, wenn wir es für nötig halten würden, dann würde er gerne mit uns nochmal ins Bad gehen, aber wir fieberten natürlich dem Wochenende entgegen. Da sollten nämlich die Freiwassertauchgänge stattfinden, am Schluchsee, und die Prüfung geschrieben werden. Ich fürchte, wir haben dem Wochenende noch nie so entgegengefiebert wie da. Obwohl wir beide die Woche frei hatten, konnte sie nicht schnell genug um sein.

Mein Lehrbuch hat seit Ägypten schon leiden müssen, weil ich ständig drin gelesen habe. Aber in der Woche hat es besonders leiden müssen. Zurzeit steht es bei mir im Regal, immer griffbereit, falls ich was nachlesen möchte. Aber ich glaube, es zuckt schon zusammen, wenn ich mich nur dem Regal nähere. Es begleitete mich nämlich an viele Orte, wurde geöffnet, geknickt, durchgebogen, beschriftet… Und dann war es tatsächlich so weit. Der erste von unseren zwei Abschlusstagen vom OWD brach heran (hier heroische Fanfare denken). Unsere Tage als “Scuba Diver” würden gezählt sein.

* = Torfrock: “Rut mit’n Torf”

Anfängertauchgebiete – Echinger Weiher

Heute möchte ich als Tauchanfängerin über einen meiner ersten Freiwassertauchgänge nach dem Scuba Diver schreiben.

Der Scuba Diver limitierte mich damals noch auf maximal 12 m Tauchtiefe, zudem durfte ich noch nicht alleine tauchen. Außer meinem Buddy (Thorsten, dem die Seite hier gehört) mußte immer noch ein Tauchlehrer dabei sein.

Wir hatten unseren beschränkten Tauchschein in Ägypten am Roten Meer gemacht, insofern hatten Thorsten und ich hier noch keine Kontakte zu Vereinen geknüpft. Nichts desto trotz wollten wir hier natürlich auch ein paar Erfahrungen im Freiwasser sammeln. Da wir uns aber noch nicht fit genug für den Bodensee fühlen, an dem wir wohnen, suchten wir nach Tauchgebieten, die überschaubar und nicht zu tief sind.

Wir lernten vor ein paar Monaten einen Tauchlehrer aus der Nähe von München kennen, der mit uns zur kälteren Jahreszeit “indoor” Tauchen ging. Wir notierten uns seine Adresse – für die Sommermonate – und meldeten uns  bei ihm. Glücklicherweise hatte er Zeit. Und bestellte uns zum Echinger Weiher.

Der Echinger Weiher

Der Echinger Weiher

Der Echinger Weiher liegt nördlich von Eching bei München. Am Autobahnkreuz A9/A92. Wenn man auf der A9 Richtung Nürnberg unterwegs ist, gibt es eine Ausfahrt ” Eching”. Aber heutzutage gibt es ja zum Glück auch Navigationssyteme. Für alle, die kein Navigationssystem haben: Nicht zum Echinger See fahren, an dem wird nur gebadet, nicht getaucht!

Am Weiher selber kann man nicht parken. Zum Weiher führt ein Schotterweg, das Auto wir am Straßenrand geparkt.  Es ist aber gestattet, kurz zum Weiher vorzufahren, um seine Ausrüstung abzulegen. Der Weiher  ist “gebührenpflichtig”, es befindet sich dort eine Art “Parkscheinautomat”, an dem man sich die Lizenz zum Tauchen kaufen muss. 8 Euro kostet diese, und man sollte Kleingeld dabei haben, denn wechseln tut der Automat nicht. Achtung! Siehe Ergänzung unten!

Der Weiher ist von der Fläche her klein und überschaubar. An der tiefsten Stelle ist er 9 m tief, für Anfänger geradezu ideal. Allerdings ist er nicht besonders warm, Quellen geben an, dass er nicht mehr als 12 Grad hat. Kopfhaube und Handschuhe sind Pflicht. Die Sicht ist natürlich abhängig vom Betrieb, sind viele Taucher vorhanden, beträgt die Sicht mitunter unter 2 Meter. Überraschungen der unliebsamen Art findet man hier eher nicht, der Boden ist stellenweise bewachsen, in Ufernähe stärker. Zu meinem Erstaunen durfte ich feststellen, dass die Pflanzen sogar unter Wasser in dem trüben Licht  Blüten tragen!

Echinger Weiher

Ebenfalls wurde beschrieben, dass der Weiher fischfrei sei, wir jedoch trafen unter Wasser einen kleinen Hecht! Ansonsten findet man nicht viel, eine Weihnachtsbaumkugel, angeblich soll man hier auch einen Ikea Einkaufswagen vorfinden, den haben wir aber nicht gefunden.

Echinger Weiher

Fazit:

Insgesamt ist es für blutjunge Anfänger – wie wir es sind – geradezu ein ideales Gebiet. Man kann sich praktisch nicht verlieren, dazu ist der Weiher zu klein. Dafür kann man in einem begrenzten Freiwassergebiet gut und sicher den Ernstfall proben, ein Gefühl dafür entwickeln, wie es ist, wenn man zB seinen Regulator unter Wasser verliert und sich eben nicht in einem sicheren Gewässer wie dem Schwimmbad befindet. Man sammelt erste Erfahrungen mit schlechter oder eingeschränkter Sicht sowie mit Tauchen in kühleren Gewässern. Trotz der längeren Anfahrt für uns war es ein lohnendes Tauchziel!

Ergänzung Saison 2021: Die Zahlmethode mit dem “Parkscheinautmat”, die hier beschrieben wurde, ist mittlerweiler abgeschafft worden. Derzeit läuft die Bezahlung für eine Tageskarte (derzeitiger Preis 10 Euro) per Vorausüberweisung. Für die aktuellsten Hinweise zum Echinger Weiher und einer Tageskarte möchten wir auf die offizielle Seite des Pächters verweisen: http://echingerweiher.simdif.com/

Gedanken zur ersten eigenen Ausrüstung – Der Neoprenanzug

Was kann man zu einem Neoprenanzug denn schreiben werdet Ihr Euch fragen. Entweder er passt oder er passt nicht.

So ist es.

Meine persönliche Neopren-Odyssee begann mit der Entscheidung, einen Neoprenanzug zu kaufen. Nicht dass das sofort notwendig gewesen wäre. Aber nachdem ich hörte, dass der ein oder andere in einen geliehenen Anzug auch schon mal seiner Notdurft freien Lauf lässt, wollte ich dann doch lieber einen Eigenen. Auch wenn Urin an sich steril ist. Trotzdem ein unangenehmer Gedanke.

Wenn man einen Anzug kaufen will, so sollte man sich vorher überlegen, in welchen Gewässern man den Anzug tragen will. Ist man vorwiegend Urlaubstaucher und taucht in warmen Gewässern, so reicht ein 3-5 mm Anzug, je nachdem wie tief man taucht. Hier in den deutschen Gewässern kann das schon zu kühl sein. Die meisten Tauchshopbesitzer empfahlen uns, einen 7 mm Anzug zu kaufen.

Nun ist der Anzug an sich nicht ganz billig, und für zwei Anzüge reichte das Geld erst mal nicht. Da ich aber auch vor hatte, in wärmeren Gewässern zu tauchen und hier 7 mm eindeutig zu warm sind, entschied ich mich doch für den 5 mm Anzug. Im Falle des Falles könnte man sich auch eine Eisweste dazu kaufen, die man drüber zieht. Da ich aber noch nicht “so tief” getaucht bin muss ich sagen, reicht mir der 5 mm Anzug vollkommen. Selbst bei 9 Grad Wassertemperatur hab ich nicht gefroren. Allerdings bin ich auch nicht so kälteempfindlich.

Mein Problem begann damit, dass ich nicht den “normalen” Maßen entspreche. Ich bin einfach zu groß für die Damengrößen. Das, was ich an Neopren mehr in die Länge ziehen musste, fehlte mir entweder in der Breite oder der Anzug ließ sich einfach nicht so “lang” ziehen. Der Kragen des Anzuges saß mir entweder auf den Schlüsselbeinen oder ich kriegte die Arme nicht mehr hoch. Ein Tauchshopbesitzer wollte das nicht glauben und steckte mir sogar die Druckluftpistole in den Ärmel, um so eventuell noch ein paar Zentimeter herauszukriegen, aber das konnte ja nicht die Endlösung sein. Man riet mir, bei meinem nächsten Besuch (irgendwann war ich völlig fertig von der Durchprobiererei) es mit einem Männeranzug zu probieren. Ich sei einfach zu groß für die Damengrößen.

Frustriert durchforstete ich das Internet nach Informationen von Frauen, die vielleicht ein ähnliches Problem hatten wie ich, aber ich fand nichts. Schließlich versuchte ich mich, durch die verschiedenen Größenangaben durchzubeißen und möglicherweise auf eine Firma zu stoßen, die auch Größen für mich hatten.

Gleichzeitig hatte ich mich für ein Jacket der Firma Cressi entschieden. Da ich eh vor hatte, nach München zum Indoortauchen zu fahren, wollte ich in einem dortigen Tauchshop einen Abstecher wagen, denn hier bei uns am See vertreibt sonst keiner Cressi. Vorher nahm ich Kontakt zu dem Besitzer auf und schilderte ihm meine Wünsche. Auf seine höfliche Nachfrage hin, was ich sonst noch brauchen würde, schüttete ich ihm per eMail mein Herz aus und berichtete ihm, dass ich leider keinen Neoprenanzug finden würde. Er empfahl mir den Cressi comfort plus Anzug, und zwar noch nicht mal den Größten für Damen, denn er war der Meinung, dass ich dafür das Gewicht nicht auf die Waage bringen würde. Im selben Satz erwähnte er allerdings, dass die Italiener immer etwas kleiner schneidern würden als der Rest der Welt. Ich lachte innerlich in mich hinein. Wo dachte der Mann denn hin? Hatte ich ihm denn nicht geschrieben, dass ich schon so in keinen Damenanzug passen würde und dann wollte er mir einen verkaufen, der KLEINER war?

Und wisst Ihr was? Ich fuhr dorthin – erst mal wegen meinem bestellen Jacket – und er hatte Recht. Der Anzug ist superbequem, der Reißverschluss ist auf dem Rücken, so dass man auch ohne fremde Hilfe ein und aussteigen kann. Ich bin noch nie so derartig leicht in einen Anzug “hineingeglitten” wie in diesen! Innen ist er spiegelglatt, so dass das lästige Gezerre und Geziehe entfällt. Ich habe diesen Anzug angezogen und gekauft. Ich habe nichts anderes mehr probiert.

Fazit: Anprobieren! Der Neopren sollte sitzen wie die zweite Haut. Falten sind zu vermeiden. Welche Firma den Anzug herstellt, ist völlig unwichtig. Man zieht den Anzug an und spürt, dass es der Richtige ist. So ging es Thorsten auch. Er stieg in ein Modell der Firma ScubaPro und hatte ebenfalls das Gefühl, dass DAS sein Anzug ist. Und für die “längeren” Damen unter uns, wenn ihr sonst nichts findet, versucht es  mit Cressi… 🙂

Viel Erfolg

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Vorankündigung: Tauchflaschenfüllung in Überlingen/Bodensee

Nachdem der Vorbesitzer der Flaschenfüllanlage im Gewerbegebiet Überlingen ausgewandert ist, um seine eigene Tauchbasis in Ägypten zu eröffen, können wir Überlinger jetzt glücklich verkünden, dass die Anlage übernommen wurde.

Ab sofort kann man in Überlingen, Abigstrasse 5 bei Evi’s Autogas die Flaschen wieder 24 Stunden am Tag mit Druckluft füllen lassen. Ab Januar 2010 soll hier auch die Füllung mit Nitrox, Trimix und Argon möglich sein, sobald diese Füllart in Betrieb genommen wird, werde ich hier informieren.

Die Ansässigen können die Füllstation via Chipkarte nutzen, den Antrag dazu kann man im Internet als PDF-Datei herunterladen. Nach einer kurzen Einweisung an der Station und der Vorlage des entsprechenden Brevets kann`s dann losgehen. Im Moment liegen die Kosten für eine 10l Flasche bei 3 Euro, jedoch werden die Preise in nächster Zeit sinken. Urlaubs – und Wochenendtaucher können gegen Barzahlung ihre Flaschen füllen. Solltet Ihr ausserhalb der Geschäftszeit vorbeikommen, dann versucht es mit der “Notfallnummer” 0170-5815182. Die Besitzer der Anlage wohnen im gleichen Haus und sind gerne bereit -natürlich vorausgesetzt sie sind da – auch nach Geschäftsschluss die Flaschen zu füllen.

Gott sei Dank! Die luftleere Zeit ist vorbei 🙂

Leihflaschen sind ebenfalls ab nächstem Jahr geplant.

Ebenfalls kann hier der TÜV für die Flaschen abgenommen werden.

Über den aktuellen Stand der Dinge, Neuigkeiten und Anmeldung für die Anlage könnt Ihr Euch unter www.tauchenimbodensee.de informieren.

Anfahrt:

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Übersicht auf einer größeren Karte anzeigen

Gedanken zur ersten eigenen Ausrüstung – der Lungenautomat

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass ich blutjunger Anfänger bin und mir keinesfalls anmaße, über Technik zu sprechen oder Empfehlungen zu Lungenautomaten abgebe. Auch hier erzähle ich lediglich, wie ich zu meinem Automaten gekommen bin.

Der Lungenautomat besteht aus erster Stufe, die den Druck der Flasche auf ungefähr 10 bar reduziert. Daran montiert ist die zweite Stufe, die ihrerseits den Druck auf die jeweilige Umgebung anpasst. Ebenfalls sollte (zumindest beim Kauf) der Oktopus (Ersatz-Zweitstufe) dabei sein. So hatte ich das gelernt und so etwas wollte ich haben. Nicht zuletzt aus dem Grund, dass ich etwas eigen bin, was Hygiene angeht. Ständig auf einem Mundstück der zweiten Stufe herumzukauen, auf dem schon Hunderte vor mir herum gekaut hatten, bereiteten mir unangenehme Gefühle.

Auch hier sah ich mich  – wie beim Kauf meines Jackets – vielen Angeboten gegenübergestellt. Und auch die Meinungen diverser Artikel im Internet bestätigten meinen Verdacht: Es war wie beim Jacket. Selbst der bestgelobteste Automat hatte irgendwann mal abgeblasen oder ein Besitzer war aus anderen Gründen nicht zufrieden. Mein Tauchbuddy kannte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Instructor, und er fragte ihn um seine Meinung. Die Antwort war wenig hilfreich, wenn auch beruhigend: Alle Automaten wären tauglich, es gäbe keine Automaten, sozusagen keine “schwarzen Schafe”, was díe Sicherheit unter Wasser anbetrifft.  Also war das hier wohl wieder eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Daraufhin brachen wir wieder zu unserem “Tauchshop-hopping” auf. In verschiedenen Läden wurden uns die unterschiedlichsten Modell erklärt und gezeigt. Doch nur in einem Tauchshop durften wir die Automaten auch ausprobieren. Dazu holte der Besitzer eine Flasche und ließ uns einfach mal atmen. Das war eine wertvolle Erfahrung. Das Luftholen aus den Automaten sollte immer einfach und ohne Widerstand gehen. Das war bei allen Automaten der Fall. Ich persönlich aber spürte an den Apeks Automaten nochmals einen feinen Unterschied. Ich kann es gar nicht genau in Worte fassen, das Atmen erschien mir “flüssiger”. Es lief wie geschmiert. Ich merkte mir das. An dem Tag kaufte ich mir keinen Automaten. Ich wollte mir die Anschaffung nochmals durch den Kopf gehen lassen.

Um einfach mal die Auswahl und Angebote zu testen, ließ ich mir verschiedene Kataloge von Internetanbietern schicken. Hier konnte ich mir auch mal ein Bild über die unterschiedlichen Preisklassen machen. Schließlich stolperte ich über ein “Komplettset”. Der Firma Apeks. Zu einem – wie will ich sagen – Spottpreis. Hastig überlegte ich. Wie konnte das sein, dass dieses Geschäft den Regler für fast die Hälfte weniger anbot als die anderen Geschäfte? Ich brauchte nicht lange zu suchen: Apeks hatte einen nagelneuen Automaten auf den Markt gebracht, und von daher wurden die Vorgängermodelle billiger. So war es auch. Im Laufe der nächsten Wochen stolperte ich immer wieder über die billigere Variante.

In mir arbeitete es. Es ist zwar nicht die feine Art, etwas in einem Geschäft auszuprobieren, um es dann hinterher im Internet zu bestellen, aber das Angebot war zu verlockend. Schließlich “schlug ich zu”.

Seitdem tauche ich mit dem Apeks XTX 200 und dem Oktopus 40. Ein sehr angenehmes Gerät. Und wenn ich den Aussagen der Tauchlehrer trauen darf, die ich seitdem kennen gelernt habe, habe ich ein goldenes Händchen gehabt.

…und hier meine Tips für Euch:

  1. Ich kann mich nur wiederholen: geht in die Geschäfte und probiert die Automaten aus! Es gibt vielleicht von der Sicherheit keine großen Unterschiede, aber von der Form und vom Gewicht her. Probiert die Mundstücke aus. Ihr habt nichts von einer zweiten Stufe, die zu schwer ist oder anatomisch nicht paßt.
  2. Bei der Auswahl sollte man nicht zu sehr aufs Geld schauen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt eben Glück, dass der Automat runtergesetzt war. Ich hätte mich aber vermutlich trotzdem nicht anders entschieden. Ich hätte nur noch ein bisschen länger sparen müssen. Denkt dran: Der Automat da unten ist Eure Lebensversicherung, und das muß einem das Geld wert sein.
  3. Ihr taucht auch in kälteren Gewässern? Dann achtet unbedingt drauf, dass der Automat “kaltwassertauglich” ist. Zwar schützt das aufgedruckete Wort “kaltwassergeeignet” nicht vor dem Vereisen, das kann trotzdem passieren, aber zumindest ist das Risiko deutlich geringer.
  4. Achtet darauf, dass Ihr über die zweite Stufe spielend leicht atmen könnt. Das lernt man bereits in der ersten Tauchstunde, dass das das wichtigste Merkmal eines Automaten ist.

Und ganz zum Schluß: Die einwandfreie Funktion und die Sicherheit des Automaten – egal von welcher Firma –  ist letzlich auch eine Frage der Pflege und der Wartung. Dafür sind wir alle selber verantwortlich, nicht die Firma, die den Automaten gebaut hat.  Die Stufen gehören nach jedem Tauchgang gespült, mit  einem moderatem Wasserstrahl, kein “volles Rohr”. Und die regelmäßige Wartung versteht sich von selbst!

Viel Erfolg!

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Gedanken zur ersten eigenen Ausrüstung: Das Jacket

An dieser Stelle möchte ich meine persönliche Meinung zum Thema “Jacket” anbringen. Und wie ich letzten Endes die Entscheidung für “mein Jacket” getroffen habe.

Hat sich der Tauchanfänger entschieden, sich eine eigene Tauchausrüstung zuzulegen, wird er erst mal Informationen einholen wollen. Hat er nicht gerade einen erfahrenen Taucher an der Seite, sondern ist völlig auf sich gestellt, so wie Thorsten und ich, dann wird er versuchen, sich im Internet zu informieren. So jedenfalls haben wir es gemacht.

Doch da ging der Ärger erst los. Im Internet sieht man sich einer Masse von Angeboten gegenübergestellt, von namenhaften Herstellern, und jeder behauptet, seine Jackets wären die Besten. Liest man dann in Erfahrungsberichten, ist man hinterher genauso schlau wie vorher. Jedes Jacket, auch wenn es noch so gelobt wurde, hat doch irgendwo einen Besitzer, der nicht damit zufrieden ist. Zu deutsch: Liest man 100 Artikel, dann hat man 100 Meinungen. Und ist im Endeffekt keinen Schritt weiter.

Ich selber bin blutjunger Anfänger und möchte hier keine Empfehlungen abgeben, weder zu den einzelnen Jackets noch zu der Technik. Das kann ich nicht. Ich möchte nur berichten, was mich zu meiner Entscheidung bewogen hat.

Dazu in aller Kürze die Infos, mit denen ein frisch gebackener Taucher vielleicht etwas anfangen kann:

1. Das ADV Jacket

Das ADV Jacket wird von vielen alten Hasen als “ideales Anfängerjacket” beschrieben. Ein Allrounder sozusagen. Die Blase des Jackets umfasst fast den ganzen Oberkörper. An der Oberfläche soll das Jacket ohnmachtssicher sein. Die meisten Tauchschulen haben diese Form des Jackets in der Ausbildung.

2. Das Wing Jacket

Das Wing Jacket hat seine Blasen links und rechts neben der Flasche. Im Brustbereich gibt es keine Blasen. Daher wird das Wing Jacket von Tec-Tauchern bevorzugt, die genügend Platz für eine doppelte Ausrüstung haben müssen. Aber auch von Fotografen wird das Jacket genutzt, da es eine stabile Unterwasserlage garantiert und man durch die fehlenden Blasen im vorderen Bereich eine große Bewegungsfreiheit hat. Wenn man ein bisschen stöbert findet man Wing Jackets, die sicherlich für den Tec-Taucher hergestellt wurden, aber es gibt auch Wing Jackets im Sporttauchen. Kritikpunkt des Wingjackets ist die nicht sichere Ohnmachtslage. An der Oberfläche kann es dazu kommen, dass man durch die aufgeblasenen “Flügel” mit dem Gesicht ins Wasser gedrückt wird. Viele Taucher bezeichnen daher das Wing als ungeeignet für Anfänger und bemängeln die “Umgewöhnung” vom ADV auf ein Wing.

3. Das Hybrid Jacket

Das Hybrid Jacket ist eine “Mischung” aus einem ADV und einem Wing. Es ist also ein kleinvolumiges ADV Jacket mit aufgesetzter Wing Blase. Die Nachteile dieses Jackets ergeben sich aus den Nachteilen des ADV und des Wing Jacket. Wenn auch in abgschwächter Form. Insgesamt habe ich häufig darüber gelesen, dass es ein “Jacket für Ambitionierte und Fortgeschrittene” sei.

Und was nehmen wir jetzt?

Ich bin folgendermaßen vorgegangen:

Ich habe mich zuerst einmal gefragt, wozu ich das Jacket einsetzen möchte. Tauchen – klar. Aber ich war mir auch schon darüber im Klaren, dass ich gerne unter Wasser fotografieren möchte. Also würde ich eine stabile Wasserlage unter Wasser bevorzugen. Ich hätte auch gerne ein Jacket, dass mehr als nur einen Schnellablass hat. Und ich lege Wert darauf, dass an meinem Jacket auch noch ein Fangriemen installiert ist, der meine Flasche zusätzlich sichert, falls doch mal die Schnalle aufgehen sollte. Und es sollten genügend Taschen und D Ringe vorhanden sein.

Soweit war ich schon mal. Jetzt kam die Frage: Wing, ADV, Hybrid?

Was mich persönlich am ADV in der Ausbildung gestört hat, war die “Einengung”, die ich verspürt hatte. Als Anfänger neigt man dazu, das Jacket an der Oberfläche derart aufzublasen, dass die Überdruckventile aufgehen. Schließlich hat man Angst, mit dem Gesamtgewicht der Ausrüstung unterzugehen. So ist das aber nicht. Es reicht, wenn man nur ein wenig Luft ins Jacket läßt. Ich habe diesen Fehler natürlich bei meinem ersten Freiwassertauchgang auch gemacht, und von daher weiß ich, wie unangenehm das sein kann, wenn man von dem Jacket fast erdrückt wird.  Und wie eingeschränkt dann die Bewegung ist. Da ich persönlich viel Freiraum in jeder Beziehung brauche, auch unter Wasser, kam für mich das ADV nicht in Frage.

Hybrid. Hört sich doch gut an. Eine gute Zwischenlösung. Lange hab ich damit geliebäugelt. Ok, da wäre wieder das Problem der Blase, die sich auch vorneherum aufbläst, aber so gravierend wird das nicht sein. Ich konnte mich nicht entscheiden…denn eigentlich wollte ich das Wing. Das Wing hatte alles, was ich wollte, bis auf die ohnmachtssichere Lage. Ich hatte Bammel, dass ich an der Oberfläche ständig mit der Nase im Wasser hängen würde. Aber ich musste eine Entscheidung treffen. Bei näherem Hinsehen fiel mir dann auf, dass jedes Jacket irgendeinen Nachteil hat. Ein perfektes Jacket gibt es nicht. Man muss sich nur entscheiden, mit welchem Nachteil man leben kann.

Und wißt Ihr, für was ich mich letztendlich entschieden habe? Ich tauche mit einem Wing. Als Anfänger. Jawoll!

Und hier die Gründe:

1. Die Bewegungsfreiheit. Hatte ich ja schon erwähnt.

2. Die Umgewöhnung: Welche Umgewöhnung bitte schön? Ich bin Anfänger! Ich habe zwei Tauchgänge mit einem ADV gehabt. Da kann man nicht von “Gewöhnung” sprechen. Ich muss mich an nichts neu gewöhnen. Das Jacket, das ich kaufe, an das gewöhne ich mich. So einfach ist das.

3. Die Fotgrafiererei: Die Lage unter Wasser ist einfach spitze!

4. Ohnmachtssichere Lage: Hier sage ich nur eins: Wenn ich bewusstlos an der Oberfläche treibe…wo ist mein Buddy? Zudem kann ich nur sagen: Wenn man das Wing an der Oberfläche moderat aufbläst, also nicht derart, dass die Überdruckventile aufgehen, dann bin ich kerzengerade im Wasser. Ohne die Tendenz, mit der Nase im Wasser zu liegen. Ich merke von diesem “Druck” nichts! Wirklich nichts!

Das waren meine Überlegungen, die mich geleitet haben. Und wie ich feststellen durfte, war meine Entscheidung goldrichtig. Ich liebe mein Jacket! Damit Ihr das Gleiche sagen könnt, gebe ich Euch noch folgendes mit auf den Weg:

1. Geht erst mal unverbindlich in die Tauchgeschäfte und laßt Euch beraten. So haben wir das auch gemacht. Kauft Euer Jacket nicht einfach so im Internet. Man muss es probiert haben. Man muss wissen, ob es paßt. Ob es sitzt. Am Besten ist es, wenn der Tauchladen die Möglichkeit hat, das Jacket auszuprobieren, zB in einem Tauchturm. Oder Ähnlichem. Wir haben sicherlich fünf Tauchgeschäfte abgeklappert und uns alles von vorne bis hinten erklären lassen. Um überhaupt mal einen Eindruck zu kriegen. Die Verkäufer in den Läden sind wirklich nett und hilfsbereit, wir hatten nie den Eindruck, dass uns etwas “aufgeschwatzt” werden sollte.

2. Fragt Euch, was ihr später mal machen wollt. Fotografieren? Tieftauchen? Nicht jeder hat das Geld, sich jedes Jahr ein neues Jacket zu kaufen, weil man seine Ansprüche geändert hat. Wenn es ein Wing wird, bitte auch nicht übertreiben. Es gibt Wings für Sporttaucher. Wenn man die Tec-Wings anguckt, dann werdet ihr schnell merken, dass DAS sicher kein Jacket für einen Anfänger ist. Zudem macht man sich lächerlich, wenn man mit so einem Wing zu seinem 3. Tauchgang erscheint. Achtet auf Taschen, Schnellablässe, D-Ringe und Fangriemen.

Zum Schluß möchte ich noch bemerken: Kein Jacket ist “wirklich schlecht”. Das Jacket ist nur so schlecht wie derjenige, der damit taucht. Das gilt auch für mich.

Ihr wollt wissen, womit ich tauche? 😀 Ich mache keine Schleichwerbung, aber es ist das “Cressi Back Jac…”

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Die Zeit von Dezember 08 bis April 09

Anfang Dezember waren wir wieder in Deutschland. Aber das Erlebte in Ägypten hatte uns nachhaltig geprägt. Schon auf dem Heimflug sprachen wir über nichts anderes mehr als über das Tauchen. Und wie sehr uns das gefallen hatte. So beschlossen wir, uns einmal umzuhören und Kontakte zu knüpfen, damit man wenigstens einmal im Monat einen Schwimmbadtauchgang machen könnte.

Zu Hause angekommen berichtete ich jedem, der es hören wollte oder auch nicht, dass ich jetzt unter die Taucher gegangen war. Das wurde von meinen Freunden mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Tatsächlich, der Mann einer Freundin von mir besaß auch den Tauchschein – das wußte ich nicht – aber er hatte das Tauchen nicht weiter verfolgt. Andere wiederum waren gar nicht begeistert von meinem Plan. Da würde doch so viel passieren…

Dem Faß den Boden schlug es aus, als ich erfuhr, dass der Vater des Freundes meiner besten Freundin Tauchlehrer mit eigener Tauchschule war. Dummerweise war der aber schon in Rente. Also hieß es für mich… abwarten. Und hoffen, dass Thorsten etwas finden würde. Den traf ich kurze Zeit später, um Fotos zu tauschen. Und er berichtete mir, dass er tatsächlich jemanden gefunden hatte. Ein Kollege von ihm war Instructor. Und Rettungstaucher. Er versprach uns, uns mit ins Schwimmbad zu nehmen, da dort die Rettungstaucher über Winter trainierten. Das war ja perfekt. Für die Ausrüstung würde auch gesorgt werden. Besser konnte es nicht laufen.

Thorsten und ich sprachen an diesem Nachmittag nochmals über viele Dinge. Wie es der Zufall so wollte, war ich gerade aus dem Urlaub wieder da, da musste ich schon meinen Jahresurlaub für das folgende Jahr eintragen. Ich trug mich wieder im November für zwei Wochen ein. Warum? Weiß ich nicht. Ich machte es einfach. Irgendjemanden würde ich schon finden, der mit mir nach Ägypten gehen würde. Da war es so toll. Da erzählte mir Thorsten, dass er genau die gleichen Wochen angegeben hatte. Auch eigentlich ohne feste Absichten. Wir sahen das als Zeichen. Obwohl wir so gesehen nicht geplant hatten, nochmals zusammen zu verreisen, stand die Entscheidung innerhalb von Sekunden: Wir würden nochmals nach Ägypten fliegen und dort unseren OWD fertig machen. Wir waren Feuer und Flamme.

Soweit stand der Plan. Ägypten November 2009. Bis dahin wollten wir das Gelernte immer und immer wieder üben, damit das richtig saß. Darin waren wir uns einig. Dann überlegten wir… wie war das noch gleich mit der eigenen Ausrüstung? Ich sagte zu Thorsten, dass ich mir einen Tauchcomputer zulegen würde. Das ist ein persönlicher Gegenstand und eine gute Anlage. Irgendwann dann würde ich mir noch einen Lungenautomaten besorgen, denn ständig auf Mundstücken herumzukauen, die schon Hunderte vor mir im Mund hatten, fand ich ekelig. Aber das hatte ja Zeit.

So viel Zeit nun auch wieder nicht. Weihnachten stand vor der Tür. Mein Vater schenkte mir Geld, und noch während ich mir überlegte, wie ich meinen neu erworbenen Reichtum verwalten könnte, fiel mir sofort der Tauchcomputer ein. Schließlich entschied mich mich für den Viper 2 von Suunto. Doch damit war es nicht getan. Eine Freundin schenkte mir ein wunderschönes Logbuch, eine andere ein sehr interessantes Buch über das Tauchen. Ich fing an zu lesen. Und kam immer tiefer in die Materie hinein. Ich las, was das Zeug hielt. Im Internet. Bücher. Und konnte es kaum erwarten, dass endlich Januar war. Denn da sollten wir uns das erste Mal mit den Rettungstauchern treffen. Doch im Leben kommt immer alles anders, als man es erwartet. Und so auch hier. Denn drei Tage bevor wir uns mit den Rettungstauchern hätten treffen sollen brannte das Schwimmbad bis auf die Grundmauern ab. Kein Witz. Ein technischer Defekt. Und so zerplatze der Traum.

Wir waren frustiert. Der Sommer lag noch in weiter Ferne, denn sonst hätte man ja in ein Freibad gehen können, aber dazu war es noch zu kalt. Auch die Rettungstaucher mussten erst nach einer Ausweichmöglichkeit suchen. Und so blieb uns nichts anderes übrig, als uns weiter mit der Theorie zu beschäftigen. Nicht nur mit der Tauchtheorie. Auch mit der Ausrüstungstheorie. Zwischen Thorsten und mir entbrannte fast eine Art Wettstreit, wer mehr zu einem Thema wußte. Ohne dass es uns selbst so bewusst geworden wäre, hatten wir längst die Enscheidung getroffen, uns doch die komplette Ausrüstung anzuschaffen. Das war aber gar nicht so einfach. Wir hatten nur bedingt Hilfe. Und so entschlossen wir uns, die Zeit bis zum endgültigen Tauchtermin zu verkürzen, indem wir das “Tauchshop-Hopping” begannen. Wir besuchten so ziemlich alle Läden in unserer Umgebung, um uns erst mal kundig zu machen, was es denn alles gab. Die Besitzer der Läden waren alle sehr zuvorkommend und erklärten uns Anfängern von A bis Z alles, worauf man achten muss, worin die Unterschiede lagen. Das war sehr angenehm. Stück für Stück wuchs die Ausrüstung, erst gedanklich, schließlich auch materiell. So einfach war das freilich nicht. Besonders ich hatte aufgrund meiner Körperlänge mehr als einmal Probleme, etwas Passendes zu finden. So albern es auch klingt, ich hatte die reinste Odyssee vor mir, was den Neoprenanzug anbelangt. Ich wollte einfach nicht in so einen Anzug passen, und dabei ließ ich keine Peinlichkeit aus. Man zog mich mit Druckluft an, rupfte und rüttelte an mir herum, es ging nicht. Die Anzüge waren zu klein. Im Internet machte ich mich kundig und erfuhr, dass die durchschnittliche europäische Taucherin gefälligst nicht größer als 172 cm zu sein hat. Leider bin ich fast 180 cm, und was ich am Anzug in die Länge zog, fehlte mir nachher entweder in der Breite oder ich bekam die Arme nicht mehr hoch. Nach langem Suchen jedoch wurde auch ich fündig, die Italiener (Cressi)  hatten ein Herz für mich, und zu meinem Erstaunen und Unglauben durfte ich einen Anzug wählen, der noch nicht einmal die größte Größe hatte. Vor lauter Glück und Dankbarkeit kleidete ich mich dort komplett ein. Gut, das ist jetzt geschwindelt… ich hatte sowieso vor, mir von Cressi das Jacket zu kaufen. Das tat ich auch. Und lag damit goldrichtig wie ich im Nachhinein feststellen durfte. Nur… lächerlicherweise hatten Thorsten und ich die komplette Ausrüstung bereits zusammen bevor wir überhaupt wenigstens einmal tauchen waren! Was hatte unser TL gesagt? Es dauert nicht lange, dann würden wir anfangen, unsere eigene Ausrüstung zu kaufen? Da hatte er wohl die Rechnung ohne uns übereifrige Menschen gemacht. Die zwei Tauchnieten, von denen er sicher am wenigsten gedacht hatte, sie überzeugt zu haben, waren mehr als nur einfach infiziert. Wir sprachen fast über nichts anderes mehr. Da wir uns nur selten sehen, hatten wir doch plötzlich einen intensiven email Kontakt aufgebaut, und es gab sicher keine einzige email, in der wir nicht über das Tauchen sprachen. Ich träumte stellenweise sogar davon. Ich, die Angst vor Wracks hat, träumte davon, dass ich zur Thistlegorm tauchen würde! Ich träumte von der Salem Express! Es verging kein Tag, an dem ich nicht intensiv an’s Tauchen dachte. Ich wurde immer unruhiger. Und hoffte darauf, dass es bald soweit sein würde.

Doch es sollte noch dauern, genau genommen bis April. Durch Zufall entdeckte eine Bekannte von Thorsten eine Internetadresse mit einem Indoortauchzentrum bei München. DAS war genau das, was wir uns vorgestellt hatten. Und natürlich buchten wir uns da ein. Endlich war der Tag gekommen, an dem wir tauchen – und auch unsere eigene Ausrüstung testen konnten! Wir waren gespannt,  was uns in München erwarten würde. Aber davon erzähle ich dann das nächste Mal!

Schnorcheln mit der Galatea, Annettes Version

Wir wurden mit dem Bus zu dem Segelboot “Galatea” gebracht, das uns an diesem Tag zweimal im Roten Meer zum Schnorcheln absetzen sollte.

Da wir spät dran waren, mussten wir die Plätze nehmen, die übrig waren. Das Segelboot verfügte über zwei Sonnendecks, auf denen man liegen konnte  eine Art Matratze wurde gestellt) bis das Schiff anlegte. Wir lagen ziemlich am Rand. Was sich als etwas lästig herausstellte, da ich ununterbrochen die Abgase des Schiffes einatmete. Es setzte erst auf hoher See die Segel.

Das Schiff fuhr aus dem Hafen. Wie der Zufall es so will, fuhren wir direkt neben unserer Tauchbasis aufs Meer hinaus. Ich warf einen Blick rüber. Das Tauchboot, das wir noch vor ein paar Minuten da hatten liegen sehen, hatte inzwischen auch abgelegt. Ich sah nach vorne. Es war aber nicht in Sicht. Ich legte mich auf die Matratze und genoss die Sonne und den Wind. Ich konnte mir nicht erklären warum, aber mir war nicht zum Reden zumute. Das hatte nichts mit Thorsten zu tun, der neben mir lag. Ich hatte einfach mit mir zu tun, ich suchte nach der Ursache für meine aufkommende schlechte Laune. Lag es daran, dass der Urlaub in zwei Tagen vorbei war, auf den wir uns so lange gefreut hatten? Dann ging das Arbeiten wieder los, und das ist sehr sehr anstrengend. Ich wusste es nicht. Also hielt ich lieber Augen und Mund geschlossen und versuchte, abzuschalten.

Wir fuhren eine ganze Weile, dann erreichten wir schließlich unseren ersten Schnorchelplatz. Nun war es so: Wir mussten ein motorisiertes Schlauchboot besteigen um zu dem Riff zu gelangen. Da wir ein Haufen Leute waren, gab es sozusagen 2 Fuhren. Thorsten und ich fuhren bei der ersten Fuhre mit. Wir ließen uns ins Wasser fallen und durften unter der Aufsicht eines Führers ein bisschen herumschnorcheln bis die zweite Fuhre eintreffen würde. Das taten wir auch. Neugierig blickte ich nach unten. Das Riff war so ähnlich wie das, was wir beim zweiten Tauchgang betaucht hatten. Nur… alles erschien so weit weg. In der Tiefe sah ich Zebrafische und noch viele andere Lebewesen, aber das war eindeutig zu weit weg. Ich hatte mir für diesen Ausflug extra eine Einmal-Unterwasserkamera gekauft. Ich knipste wie wild, aber ich konnte mir schon denken, dass die Fische im Nachhinein sehr klein herauskommen würden. Das hob meine eh schon angeschlagene Stimmung nicht sonderlich.

Zebrafische vor einem Korallenriff

So langsam trudelten die anderen ein. Ich trieb auf der Stelle, da kam Thorsten vorbei. Ich sagte irgendwas zu ihm, da unterbrach er mich plötzlich und schnellte nach vorne. “Vorsicht!” , fiel er mir ins Wort, ” du bist zu dicht am…” *ditsch. “Riff!”. Das war eine Sekunde zu spät. In der Bewegung war ich mit dem Unterschenkel an das Riff gekommen. Eigentlich nicht so schlimm, könnte man meinen, aber in dem Moment durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Ich paddelte nach vorne. ” Könntest du das das nächste Mal vielleicht eine Sekunde früher sagen?”, fragte ich ironisch nach. ” Tut mir leid”, sagte Thorsten, “ich hab es auch gerade erst gesehen.”

Annette beim Schnorcheln

Inzwischen war die zweite Fuhre auch im Wasser. Unser Führer legte los. Wir schnorchelten. Ich sah wieder runter ins Wasser. Konnte mich aber erstmal nicht konzentrieren. Mein Unterschenkel brannte wie Feuer. Ich nahm an, dass ich mir am Riff irgendwas aufgeschnitten hatte und nun das Salzwasser sein Übriges dazu beitrug. Ich schnorchelte weiter. Es wurde nicht besser. Nach zehn Minuten dachte ich, dass der Schmerz jetzt vielleicht mal langsam nachlassen könnte. Entsetzt fiel mir ein, was unser TL sagte… es gäbe auch giftige Tiere und Pflanzen, daher: NICHTS ANFASSEN. Klasse, dachte ich, bei meinem Glück… aber den Gedanken verdrängte ich ganz schnell. Ich hatte keine Atemnot, ich konnte alles bewegen, da heißt mein Patentrezept: Aggressives Zuwarten. Wird schon weg gehen.

Ich blickte wieder nach unten. Und traute meinen Augen nicht. Da unten war ein Taucher! Mit Unterwasservideokamera! Er filmte die Schnorchler. (Es handelte sich um einen Angestellten, der anschließend die CDs verkaufte.). “Hat der es gut”, schoss es mir durch den Kopf, “der kann sich alles aus der Nähe ansehen”. Ich merkte, wie ich den Mann da unten zutiefst beneidete. Ich konnte doch auch schon auf die Tiefe, in der er war. Und ich musste jetzt hier oben an der Oberfläche rumschnorcheln. Meine Laune verschlechterte sich immer mehr.

Wir bogen um das Riff herum ab wieder Richtung Segelschiff. Plötzlich bemerkte ich, dass ich überhaupt nichts von dem Riff gesehen hatte, ich hatte tatsächlich die ganze Zeit auf den Taucher gestiert. Da wurde es mir klar. Das war der entscheidende Moment, in dem es mir bewusst wurde, dass DAS ganz sicher nicht das letzte Mal war, dass ich tauchen ging. Und dass ich auch keine Lust hatte, den nächsten Tauchgang lange vor mir herzuschieben.

Als wir wieder auf dem Boot waren, zeigte ich Thorsten meinen Unterschenkel. Er war entsetzt. Eine Qualle war das nicht gewesen. Ich hatte feuerrote Pusteln, mit roten Höfen drum herum, und es brannte immer noch höllisch. Da ich aber immer noch nicht reanimationspflichtig war, befolgte ich weiter mein Konzept. Aggressives Zuwarten. Sie wissen schon!

Jetzt war es soweit. Ich vertraute mich Thorsten an. Dazu muss man wissen, dass wir bis dato schon immer über Gott und die Welt geredet haben, aber den aktuellen Gefühlszustand und unser emotionales Erleben hatten wir bisher außen vor gelassen. Insofern war das Neuland. Ich fragte ihn, ob er den Taucher auch gesehen hätte und ebenfalls Neid empfunden hätte. Er bejahte. Dann sagte ich ihm, dass ich mich entschlossen hätte, sehr wohl in Deutschland das Tauchen weiter zu verfolgen. Nicht im Freiwasser. Aber ich würde gerne pro Monat einmal ins Schwimmbad gehen und die Technik üben üben üben, damit man dann im Falle eines weitern Urlaubs im darauffolgenden Jahr die Sache sicher beherrscht. Thorsten ging es genauso. Er rückte zwar damit nicht so emotional raus wie ich, aber man merkte sehr, dass ihn diese “überraschende” Begegnung mit einem Taucher ebenfalls sehr nachdenklich gestimmt hatte.

Der Rest des Tages verlief unterschiedlich. Wir bekamen Essen, das sehr gut war, dann sollten wir den zweiten Schnorchelplatz aufsuchen. Leider sprang aber unser “Kahn” nicht mehr an. Ein Tauchboot(!) kam uns zur Hilfe. Schließlich tuckerten wir los.

Inzwischen war eine Brise aufgekommen. Ich fing an zu frieren. Selbstverständlich hatte ich keine Jacke dabei. Hey! Wir sind in Ägypten! Da ist es warm!

Leider nicht. Ich fror wie ein Schlosshund. Als wir schließlich den zweiten Schnorchelplatz erreichten war mir so kalt, dass ich für nichts in der Welt nochmal ins Wasser gegangen wäre. Zudem reichte mir mein Unterschenkel immer noch, der zwar inzwischen nicht mehr so weh tat, aber ich wollte nichts riskieren. Thorsten blieb mir zu liebe auch auf dem Schiff. Ich starrte aufs Meer. Am zweiten Schnorchelplatz lagen 3-4 Tauchboote. Ich merkte, wie der Ärger in mir hochstieg. Na Gott sei Dank war ich nicht ins Wasser gegangen, wenn unter mir eine Armee Taucher herumgeschwommen wäre, dann hätte ich womöglich einen Überfall gestartet. Die anderen kamen zurück. Nun war die Heimfahrt angesagt.

Fazit: Ein schöner Ausflug. Ich bin mir zu 100% sicher, hätten wir diesen Ausflug VOR dem Tauchkurs gemacht, dann hätte ich ihn in vollen Zügen genossen. Das Essen war super, die Leute nett, die Schnorchelplätze gut ausgesucht. Aber ich konnte es nicht genießen. Es ging einfach nicht. Für mich wird dieser Ausflug trotzdem in die Geschichte eingehen als der Ausflug, bei dem ich feststellte, dass ich keine Schnorchlerin, sondern eine TAUCHERIN bin!

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Es war soweit.

Endlich, endlich konnte ich das Wasser verlassen. Gott war ich froh. Runter mit dem schweren Zeugs. In dem Moment war ich wirklich froh, auch wenn ich die kleine, leise innere Stimme, die “schade schade” sagte, hartnäckig überhörte.

Wir spülten grob unsere Ausrüstung ab, dann machten wir uns zum Imbiss fertig. Wir nahmen auf der Bank unten bei den Tauchflaschen Platz und aßen. Dabei schwärmten wir natürlich von den Delfinen. Die Freude war allerdings recht kurz, denn kaum dass wir den ersten Bissen im Hals hatten, erschien auch unser werter Herr TL wieder auf der Bildfläche. Mit einem riesigen Ordner. Er setzte sich auf den Boden vor uns und erklärte, dass wir mal wieder ein paar Fragen beantworten müssten. Hier möchte ich sagen, unser TL war ein wirklich lieber Kerl. Meine Sorgen, die ich anfangs hatte, hatten sich nicht bestätigt. Mit ihm zu tauchen war toll. Aber so langsam ging mir dieses Fragen-Beantworten auf den Zeiger. Hatte man denn nirgendwo seine Ruhe?

OK. Es verkürzte die Zeit der Rückfahrt. Schließlich legten wir wieder an der Basis an. Wir gaben unsere Tauchausrüstung zurück, dann warteten wir. Wir müssten doch noch zahlen? Unser TL erschien. “So Leute, jetzt müssen wir noch ein Foto von Euch machen. Für Eure Tauchscheine!”

WIE  BITTE? Ich erschrak. Fotogen wie ich nun mal bin… und dann noch nach 2 Tauchgängen! Das Bild, was jetzt entstehen würde, hätte ohne Weiters Platz auf dem RAF-Plakat gehabt. Hatte der Mann denn keine Augen im Kopf? “Muß das jetzt sein?”, widersprach ich vorsichtig. “Können wir das nicht morgen machen?” Er grinste. Entweder kannte er das Problem der Damenwelt mit den Fotos oder er dachte sich, dass das “Morgen” bei mir auch nicht mehr viel ändern würde. “Nein, jetzt!” Er bestand darauf. Klasse.

Zuerst dachte ich, die Kamera sei mit mir gnädig, denn der Akku war leer. Doch ich freute mich zu früh. Tatsächlich besaß diese Basis einen Ersatzakku. Unser TL hatte inzwischen angefangen, unsere Papiere fertig  zu machen, da erschien der freundliche, nicht deutschsprachige Mensch vom Informationsdesk des Hotels. Mit Kamera. Thorsten stellte sich professionell auf, *blitz, und das Bild war im Kasten. Nun war ich dran. Der nette Mensch erklärte mir, dass er die Fotos den Damen hinterher nicht zeigen würde, denn sonst wäre er den ganzen Tag nur am fotografieren. Ein Bild, das wars. Super, dachte ich, dann trifft mich wenigstens zu Hause erst der Schlag. Ich stellte mich auf. *blitz. Ich wollte gehen. “Stop!”, rief der Herr, “I have to take another one!” WAS? Hatte er nicht gesagt, dass er nur ein Foto…na, ich sah ja bestimmt toll aus. Es lag aber daran, dass ich zu früh weggelaufen war. 😀 Ich ging in die Geschichte ein als Frau, die von TGI Diving zweimal fotografiert wurde!

Die Zeit des Abschieds war gekommen. Natürlich nicht, ohne ein paar Ratschläge unseres TLs. Er erzählte noch eine Menge. Ob wir denn nicht gleich den OWD fertig machen wollten… (NEIN! Ganz sicher nicht!). Es würde uns schon bald auf die Nerven gehen, wenn wir immer einen “Babysitter” dabei haben müssten… (NEIN! Ist doch gut so!). Schon bald würden wir anfangen, uns unsere erste eigene Tauchausrüstung auszusuchen… (NEIN!  Bin ich Krösus? Das Zeug kann man doch überall leihen!). Wir sollen in Übung bleiben, und wenn es nur Schwimmbadtauchgänge sind… (Was heißt hier NUR? Wer will denn ins Freiwasser?). Außerdem sollten wir uns mal im Bekanntenkreis umhören, es wäre interssant, wieviel Leute tauchen würden von denen wir das gar nicht  wüßten (KENNT er unseren Bekanntenkreis? KEIN Mensch taucht von den Bekannten!).  Schließlich mussten wir uns trennen. Am nächsten Tag sollten wir wieder erscheinen, denn leider hatte die Basis kein Kartenlesegerät für die Kreditkarte, so dass wir das bar bezahlen sollten. Und das Geld mussten wir erst einmal besorgen.

Auf dem Rückweg zum Hotelzimmer fiel eine riesige Last von mir. Ich hatte es geschafft! Ich besaß einen Tauchschein! Auch wenn er beschränkt ist, aber immerhin! Ich schwatze mit Thorsten. Auch er war völlig aus dem Häuschen. Trotzdem wunderten wir uns ein bisschen über die Ratschläge unseres TLs. Eigene Ausrüstung? Als Anfänger? Wo dachte der Mann denn hin?  Ok, einen Tauchomputer könnte man sich vielleicht gönnen, aber sonst… Und in den heimischen Gewässern tauchen? Nie im Leben! Im Bodensee sowieso nicht, da passiert ja ständig was. Zudem kennen wir keinen TL. Schwimmbad, ja. Das könnte man vielleicht noch organisiert kriegen. Vage machten wir beide Andeutungen, dass man ja eventuell nächstes Jahr irgendwo mal eine Woche hinfliegen könnte, in der man dann “auch” tauchen gehen würde. Ich glaube aber, dass das zu diesem Zeitpunkt eher einfach daher gesagt war. Ohne ernsthaften Hintergrund. Wir waren ja schließlich nicht so hart drauf wie unser Tauchlehrer!

Wir gingen zum Abendessen. Wie sehr wir beide doch in den letzten Tagen angespannt waren, merkten wir erst jetzt. Nach zwei Tagen voller Konzentration und Selbstbeherrschung legten wir sämtliches “gutes Benehmen”, was wir uns in unserer Kindheit antrainiert hatten, ab. Die Kellner waren sicher sehr erstaunt über uns. Wir lachten  uns am Tisch kaputt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Über jeden Blödsinn. Und über reale Situationen. Wir hatten eine Kerze auf dem Tisch stehen. Die fing plötzlich an zu flackern und es drohte, ein Flächenbrand auszubrechen. Hat uns das gestört? Nein! Wir haben uns über die Kerze schief gelacht. Und sind aufgestanden, um  uns Nachschlag am Büffet zu holen! Ich kam als erste vom Büffet zurück und merkte gleich, dass die Kerze ausgetauscht worden war. Schade eigentlich. Wir waren wirklich albern. Und als wir abends auf unserem Balkon saßen, endete das Gelache nicht. Wir hatten den Eindruck, etwas Tolles getan zu haben. Zwar waren wir uns einig, dass wir sicher keine Hobbytaucher würden, die an jedem Wochenende irgendwo anders unter Wasser sitzen,  sondern eher sogenannte “Schön-Wetter-Taucher”, aber das würde uns auch reichen. So im Urlaub mal an ein schönes Riff… mehr braucht der Mensch doch nicht. Und natürlich bei warmen Wasser und guter Sicht.

Wie sehr wir uns täuschten! Oh ja! Das merkten wir erst zwei Tage später… beim Ausflug mit einem Segelboot. Wir hatten eine Schnorcheltour gebucht. Denn das war ja eigentlich unsere Absicht gewesen.

An dem Morgen, als wir zum Schnorcheln gehen wollten, mussten wir noch unseren Tauchschein bezahlen. Unser Hotel hatte einen Geldautomaten, aber leider… konnte man nur 500 ägyptische Pfund auf einmal herauslassen. Das heißt, um das Geld zu holen, mussten wir pro Person 7 Mal an den Automaten! Vor uns war ein Mann, der offenbar auch mehr Geld benötigte. Schließlich drehte er sich entschuldigend um mit den Worten, er müsse Geld für seinen Tauchschein abheben. Wir lachten. Genau das hatten wir ja auch vor. Schließlich hatten wir knapp eine halbe Stunde später unser Geld. Wir gingen zur Tauchschule zurück, um zu bezahlen. Da waren die Taucher. Sie beluden das Boot. Wir setzten uns und warteten auf den “Boss”. Ich ließ meinen Blick schweifen. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, mich beschlich ein wenig das Gefühl des Neides. Mit Abstand betrachtet war das doch wirklich toll im Roten Meer gewesen. Und die alle durften jetzt tauchen. Hätten wir nicht doch lieber den OWD fertig gemacht?

Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als wir dann wirklich zahlen mussten. Oh weh, war das ein Hick Hack. Der Basisleiter musste die Geldscheine zählen. Er machte fast eine Doktorarbeit draus. Aber schließlich war es soweit. Wir bekamen vorläufige Brevets, PADI würde uns unsere endgültigen Brevets dann zuschicken. Jetzt mussten wir uns wirklich trennen. Ich weiß nicht, wie es Thorsten in dem Moment erging. Wir hatten es eilig, denn der Bus, der uns zu dem Segelboot bringen sollte, würde jeden Moment kommen. Aber Zeit, Bedauern zu empfinden, hatte ich allemal noch…

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