Let's Wasser!

Kategorie: Technik (Seite 2 von 2)

Shaab El Erg Kabir – Ägypten – Rotes Meer und das Abschießen einer Boje

Shaab El Erg ist eigentlich ein weitläufiges, hufeisenförmiges Riff mit der Öffnung nach Süden. In der Mitte des Hufeisens befindet sich eine Lagune, in der man Unmegen von kleinen Riffplattformen, den so genannten “Ergs” finden kann. Shaab El Erg bietet mehrere sehenswerte Unterwasserlandschaften an den verschiedenen Riffkanten oder an einem fast separaten Riff an der südwestlichen Spitze, genannt “Gota Shaab El Erg”. Man kann hier an verschiedenen Punkten mit dem Boot anlanden, aber es gibt noch eine Variante, die das Vergnügen hier kennenzulernen wir hatten…

Es war an diesem Tag der zweite Tauchgang, als die uns zugewiesene Divemaster zu uns kam und uns etwas über den Tauchgang erzählte – und das vor dem offiziellen Briefing. Das kam mir merkwürdig vor, doch sehr bald klärte sich das auf: Die Divemaster fragte, ob wir eine Boje hätten. Ja, hatten wir. Die hatte ich zusammen mit meinem Kompass gebraucht (bzw. eher “nie gebraucht”) von einer Taucherin gekauft, die das Tauchen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Das ist gut, wurde uns erklärt, denn der Tauchgang, den wir gleich machen würden, sei ein Drifttauchgang. Wir würden also vom Boot springen, das Boot würde weiterfahren, während wir unseren Tauchgang machten, vom Riff aus in südliche Richtung. Kurz vor Erreichen der Reserve des Luftvorrats sollten wir dann die Boje “schießen”, an deren Seil den Sicherheitsstopp in 5 m Tiefe machen, dann auftauchen und abwarten. Das Boot würde Ausschau nach den Tauchern halten und uns dann abholen. Aha.

Ein Rotfeuerfisch im offenen Wasser bei Shaab El Erg Kabir.

Ein Rotfeuerfisch im offenen Wasser bei Shaab El Erg Kabir.

Vielleicht sei das aber auch gar nicht nötig, meinte sie schließlich, denn natürlich würde auch sie eine Boje dabei haben, und wenn unser Luftvorrat so lang reichte wie ihrer, dann würden wir den Stopp mit ihr machen und sie würde die Boje schießen. Dann erklärte sie uns noch, wie genau man das macht, eine “Boje schießen”. Im Stillen betete ich, dass unsere Luft so lang reichen würde wie ihre, denn immerhin hatten wir sowas noch nie gemacht, ja, noch nicht einmal geübt. Und dann gleich der Ernstfall? Oje, oje.

Der Tauchgang selber war mal wieder sehr entspannt, wir hatten eine maximale Tiefe von 13,7 m und tauchten “so ungefähr” in Richtung Süden durch das Feld mit den Korallenbänken. Es gab auch hier wieder sehr viel zu sehen, von Schnecken über Rotfeuerfische bis hin zu einer Muräne, der einer der anderen Taucher aus unserer Gruppe mit dem Fotoapparat so nahe kam, dass ich schon dachte, gleich kriegt das arme Tier das Objektiv auf die Nase. Die Muräne indessen guckte nur empört, so wie Muränen das immer machen (sie sind immer schlecht gelaunt, deswegen nennt man sie ja “Mur(r)”änen).

"Na, willst Du mir vielleicht auch Deine Kamera auf die Nase hauen? Komm nur her, Du!" - "Äh, nein danke, ich bleib lieber hier!"

Annette: Die Muräne war keineswegs die einzige, die schlecht gelaunt war. ICH war es ebenfalls. Und zwar genau wegen diesem aufdringlichen Fotografen. Er war ursprünglich als Buddy des Divemasters eingeteilt worden, nahm aber die Aufgabe nicht sehr ernst. Statt neben ihr zu tauchen, tauchte er…ja einfach überall. Links von mir, rechts von mir, über mir, UNTER mir (sehr nett, wenn man im Blasenmeer anderer taucht). Ich will es fast nicht öffentlich sagen, aber der Kerl brachte mich fast so weit, dass ich ihm am liebsten unter Wasser die Flasche zugedreht hätte. Einen so rücksichtslosen Taucher hatte ich bis dato noch nie erlebt.

Unsere Divemaster erkundigte sich immer nach unserem Luftvorrat, der diesmal bei Annette und mir relativ gleich war – der großeren Flasche auf meinem Rücken sei Dank. Leider bekamen wir nicht mit, wie der Verbrauch unserer Divemaster war. Und leider hatte ich bei meinem Gebet, sie möge doch die Boje für uns schießen, eins vergessen: Die Divemaster tauchten alle mit einer 15-Liter-Flasche. Und sie war eine Frau und im Tauchen erfahren, das heißt, ihr Verbrauch war sowieso niedriger als unserer. So kam es schließlich, dass wir das Zeichen bekamen, die Boje zu schießen und aufzutauchen. Die Divemaster führte währendessen die Gruppe weiter.

Okay, dann also galt’s. Nun denn! Sind wir Männer oder ein Karton Chicken Nuggets?

He! Ich war auch dabei! Wenn auch nicht wirklich nützlich, aber falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: ICH BIN WEIBLICH!!

Mensch, Du gönnst einem aber auch gar nichts. Nicht mal übertriebenen Pathos. Also gut, ein neuer, heroischer Spruch… Noch nie hatten so viele so vieles so wenigen zu verdanken! …ne, das passt nicht. Für Krone und Königreich! …ne, auch nicht. Wie wär’s damit: VIEL GLÜCK!

Fischreichtum (Zebrafische) vor Shaab El Erg Kabir.

Fischreichtum (Zebrafische) vor Shaab El Erg Kabir.

Zuerst mal auf etwa 5 m Tiefe gehen und schwebend die Boje entrollen (es handelte sich dabei um eine der länglichen Bojen, mit denen Taucher an der Oberfläche auf sich aufmerksam machen können). Dann die daran befestigte Leine in die Hand nehmen und etwas Luft in die Boje lassen mit Hilfe des Oktopus. Der Plan sah dann vor, die Boje an der Leine zu halten, so dass sie sich entfalten konnte, um sie anschließend mit noch mehr Luft zu füllen und sie dann langsam zur Oberfläche steigen zu lassen. Aber andererseits sah mein Plan auch vor, mit 39 längst reich zu sein und nicht mehr arbeiten gehen zu müssen. Die beiden Pläne hatten eins gemeinsam: Sie funktionierten nicht. Nun gut, reich kann ich immer noch werden, aber das mit der Boje war so eine Sache. Denn kaum hatte sie sich ganz entfaltet, zog sie zur Oberfläche. Und nach dem Motto “Reisende soll man nicht aufhalten” beschloss ich, sie gehen zu lassen. Ich hatte genug Mühe, das Seil schnell genug abzuwickeln. So erreichte sie die Wasseroberfläche. Und hätte ich die Möglichkeit gehabt, sie richtig mit Luft zu füllen, hätte sie dort senkrecht aus dem Wasser geragt und unsere Position damit angezeigt. Doch so knickte sie auf ungefähr der Hälfte ab, weil ihr die Stabilität fehlte. Was für ein Glück, dass nicht “Viagra” draufstand – Pfizer hätte mich für diese Art Anti-Werbung verklagt.

Nun gut, wir hingen also unter einer nicht ganz aufgeblasenen Boje in 5 m Tiefe und machten unseren Sicherheitsstopp. Das größte Abenteuer würde uns ja noch bevorstehen: Zurück an Bord der ABYDOS 2 zu kommen. Wie würde das wohl funktionieren? Nachdem wir den Sicherheitsstopp erledigt hatten, tauchten wir auf. An der Oberfläche hielten wir Ausschau nach unserem Boot, während ich unsere Boje so weit mit Luft füllte, dass sie nun weithin sichtbar war (und Pfizer stolz gemacht hätte, mal nebenbei bemerkt).

Das Boot war ein ganzes Stück weg von uns. Wir fragten uns, ob die uns wohl sahen und woran wir sehen würden, dass sie uns sahen. Denn irgendwie war auf dem Boot kein Mensch zu erkennen. Dann hatte ich das Gefühl, dass es sich bewegte. Tatsächlich, nach ein paar weiteren Sekunden konnte man deutlich sehen, dass das Boot näher kam. Ja, äh… aber hatte der uns jetzt gesehen, oder fuhr er nur zufällig in unsere Richtung? Aber nein, man hatte uns gesehen, denn das Boot drehte bei, als es nahe bei uns war, so dass wir in Richtung des Hecks schwimmen konnten. Dort warf man uns eine Strömungsleine mit Boje zu. Ich dachte, dass nun Muskelarbeit gefragt war und wollte mich schon an der Leine entlang hangeln, doch da rief man uns von der Besatzung zu: “Relax!” Schön, dass man die Klassiker von “Frankie Goes To Hollywood” auch in Ägypten kennt, dachte ich mir, als ein Ruck durch die Leine ging und wir bis zu den Leitern am Heck des Bootes gezogen wurden. Nur aus dem Wasser raussteigen, das mussten wir noch selbst.

Dazu kann ich noch folgendes erwähnen: Als wir so an der Wasseroberfläche trieben und uns überlegten, ob uns das Boot denn auch sehen kann, überkam mich schon ein seltsames Gefühl. Wo man auch hinsah: Nur Wasser. Keine kleine Insel in Sicht, gar nichts. Ist schon merkwürdig. Man kommt sich fast vor wie ein Schiffsbrüchiger. Ich hatte Sorge, dass wir auseinandergetrieben würden, daher hielt ich mich hinten an Thorstens Flasche fest. Gleichzeitig versuchte ich mit Gewalt, die Melodie vom “Weißen Hai” aus dem Kopf zu bekommen. Im Geiste sah ich schon mehrere dreieckige Flossen auftauchen, die in immer enger werdenen Kreisen um uns herumschwammen. Aber dann kam das Boot auf uns zu und ich stellte mir vor, dass das die Haie verscheuchen würde. Aber die Ängste waren nicht wie weggeblasen… das Boot kam direkt auf uns zu und ich fürchtete schon, dass es über uns drüber rauschen würde. Aber es drehte ja bei und warf die Strömungsleine aus. Wir waren angewiesen worden, dieses Mal MIT Flossen die Leiter hochzusteigen da das Boot die Motoren laufen ließ (bloß nicht an die Schraube dicht zu meinen Füßen denken… nein nein… jetzt aber flott hoch die Leiter….).

Abendstimmung auf dem Rückweg.

Abendstimmung auf dem Rückweg.

Als wir zurück an Bord waren und uns der nassen Sachen entledigten, erschienen die Taucher einer nach dem anderen an der Oberfläche und wurden ebenfalls von der ABYDOS 2 aufgenommen. Und wir hatten ein weiteres Abenteuer erlebt. Oder sagen wir: eine Herausforderung gemeistert. Nehmen Sie das “gemeistert” jetzt nicht wörtlich, es war keine Spitzenvorstellung, aber he – wir waren wieder an Bord zurück und um eine Erfahrung reicher. Und der Urlaub war noch lange nicht beendet.

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Unterwasserfotografie – Eine Einführung

Als der Tauchsport anfing, für breitere Massen interessant zu werden, gab es bereits Souvenirjäger, die an ihre Tauchgänge unbedingt Andenken haben wollten und dies damit erreichten, dass sie Fische fingen oder harpunierten oder Korallen, Steine, Muscheln, ja, ganze Wrackteile mit sich nahmen. Im Laufe der Zeit wurde dieser Trend durch die Unterwasserfotografie verdrängt, zum Glück, muss man sagen, denn wie wir heute wissen, sind Fischbestände gefährdet und Korallen brauchen eine sehr lange Zeit, um nachzuwachsen, nachdem jemand etwas abgebrochen hat. Doch die Unterwasserfotografie musste – genauso wie das Tauchen selbst – erst einmal “Massetauglich” werden. Die erste Zeit gab es nur sehr teure und sehr schwere, hinderliche Ausrüstung. Allein die Tatsache, dass moderne Kameras nur noch einen Bruchteil der Größe alter Kameras haben und trotzdem sehr gute Bilder liefern, hat hier sehr geholfen. Und auch die Hersteller haben mittlerweile das Potential erkannt, das hier steckt. Doch bevor man drauflos geht (bzw. im Internet drauflos surft) und sich eine Ausrüstung zulegt, sollte man gewisse Überlegungen anstellen. Hier im FFD-Blog wollen wir mit diesem Artikel eine Reihe über die Unterwasserfotografie beginnen und mit eigenen Erfahrungen anreichern. Zuerst aber ein paar allgemeine Dinge.

Unterwasserfotografie

Unterwasserfotografie

Das Fotografieren unter Wasser bringt ein paar Tücken mit sich, die man an Land nicht unbedingt hat. Tücke Nummer 1: Man ist unter Wasser. Fotoapparate mögen das nicht. Stumm leidend hauchen sie ihr elektronisches Leben aus, wenn Wasser in sie eindringt. Daher braucht man entweder eine wasserdichte Kamera oder aber eine wasserdichte Hülle für den Apparat. Tücke Nummer 2: Um ein ruhiges Bild zu bekommen, kann man sich nicht immer einfach mal irgendwo abstützen, etwa wenn das zu fotografierende Objekt mitten in einem Korallenriff sitzt. Tücke Nummer 3: Das Wasser ändert Licht- und Farbverhältnisse, worauf man sich einstellen muss.

  • Unter Wasser

Wasser bringt für den Fotograf gleich mehrere Probleme mit sich: Nicht nur, dass das Wasser selbst seiner Kamera schaden kann, wenn man sich darin aufhält, es selbiges sogar noch im Nachhinein tun. Besonders Salzwasser ist hier zu nennen. Es kann auch Teile, die nicht mit ihm direkt in Kontakt kamen, zum Korrodieren bringen. Daher bedarf die Kameraausrüstung gerade nach Salzwassertauchgängen einer besonderen Pflege. Außerdem ist es wichtig, einen kleinen Beutel mit Trockensalz (Silica) während des Tauchgangs im Gehäuse zu haben. Das Trockensalz nimmt Feuchtigkeit auf, die durch Temperaturunterschiede entstehen kann (Kondenswasser). Der Beutel sollte regelmäßig gewechselt werden, da das Salz irgendwann “gesättigt” ist und keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann.

  • Mit ruhiger Hand fotografieren

Wie an Land auch wird ein Bild, das man nicht mit ruhiger Hand fotografiert, unscharf – es verwackelt. Und das ganz unabhängig davon, ob man Blende und Verschlusszeit selbst einstellt, oder die Einstellung der Kameraautomatik überlässt. Da es in manchen Fällen sogar notwendig sein kann, möglichst nah an ein Objekt heranzukommen, ohne damit zusammen zu stoßen, ist Tarierungskontrolle sehr wichtig. Und auch, damit die Umgebung beim Fotografieren durch den Fotografen keinen Schaden nimmt. Hier sollte man in “ungefährlichen” Umgebungen den Umgang mit der Kamera üben oder vielleicht auch einen Kurs belegen (wie z. B. “Peak Performance Buoyancy” von PADI).

  • Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten

Was die Optik betrifft, so sind es zwei Faktoren, die das Wasser beeinflusst. Zum einen filtert das Wasser das Licht, so dass mit zunehmender Tiefe die Farben verloren gehen, zum anderen befinden sich in natürlichen Gewässern zumeist Schwebeteilchen. Das Problem mit der Farbe fängt schon bei wenigen Metern an, rot geht als erstes verloren, so dass die anderen Farben überhand zu nehmen scheinen. Rote Muster zum Beispiel auf der Haut von Fischen erscheinen blass oder gar nicht mehr. Dem kann man nur durch eine eigene Lichtquelle, eine Unterwasserlampe oder einen Blitz, entgegen wirken. Doch dann bekommt man es mit den Schwebeteilchen zu tun, gerade im Licht von Blitzen leuchten diese kleinen Teilchen hell auf und sind auf dem Bild deutlich zu sehen. Außerdem irritieren sie den Autofokus der Kamera, wenn man zu weit vom zu fotografierenden Objekt weg ist.

  • Beherrscher der Technik

Zuletzt ist es noch wichtig, dass man die Technik der Fotoausrüstung beherrscht. An Land ist es weniger das Problem, hier kann man jederzeit im Handbuch nachsehen, wenn etwas unklar ist. Unter Wasser wird auch das Handbuch seinen Dienst versagen und sich in seine Bestandteile auflösen, mal ganz davon abgesehen, dass man häufiger mit Situationen konfrontiert ist, wo man einfach keine Zeit hat, irgendwas nachzuschlagen. Fische, die man selten zu sehen bekommt, bekommt man in den meisten Fällen deswegen so selten zu sehen, weil sie so scheu sind. Da heißt es: schnell sein! Ein kleiner Kniff, den Fotografen gerne mal verwenden, wenn sie in tieferen Gewässern ab etwa 18 bis 20 Meter fotografieren: Sie verwenden “Enriched Air” bzw Nitrox, weil der niedrigere Stickstoffgehalt den Kopf in diesen Tiefen klarer bleiben lässt. Allerdings muss man den Umgang mit der mit Sauerstoff angereicherten Luft in einem Spezialkurs lernen.

Die folgenden Artikel dieser Reihe behandeln die unterschiedliche Ausrüstung einschließlich Zubehör, die es für Unterwasser-Fotografen so gibt, und persönliche Erfahrungen. Dabei geht es nicht nur um Unterwasserausrüstung direkt, sondern auch um sonstiges nützliches Zubehör. Wenn Sie am rechten Rand auf “Kategorien” gehen, finden Sie alle Artikel zu dem Thema unter “Unterwasser-Fotografie“.

Flat Flute Divers: Unser neues Logo

Mal wieder ein Beitrag in eigener Sache: Unsere Webseite bekommt ein eigenes Logo. Halessa hat es auf der Basis eines realen Bildes erstellt und eine Menge kreative Energie reingesteckt. Nun wird es Zeit, das Werk der Öffentlichkeit vorzustellen, das bald auch dauerend hier zu sehen sein wird. Also, Applaus für Halessa – hier ist es:

Das Flat Flute Divers Logo

Das Flat Flute Divers Logo

Vorankündigung: Tauchflaschenfüllung in Überlingen/Bodensee

Nachdem der Vorbesitzer der Flaschenfüllanlage im Gewerbegebiet Überlingen ausgewandert ist, um seine eigene Tauchbasis in Ägypten zu eröffen, können wir Überlinger jetzt glücklich verkünden, dass die Anlage übernommen wurde.

Ab sofort kann man in Überlingen, Abigstrasse 5 bei Evi’s Autogas die Flaschen wieder 24 Stunden am Tag mit Druckluft füllen lassen. Ab Januar 2010 soll hier auch die Füllung mit Nitrox, Trimix und Argon möglich sein, sobald diese Füllart in Betrieb genommen wird, werde ich hier informieren.

Die Ansässigen können die Füllstation via Chipkarte nutzen, den Antrag dazu kann man im Internet als PDF-Datei herunterladen. Nach einer kurzen Einweisung an der Station und der Vorlage des entsprechenden Brevets kann`s dann losgehen. Im Moment liegen die Kosten für eine 10l Flasche bei 3 Euro, jedoch werden die Preise in nächster Zeit sinken. Urlaubs – und Wochenendtaucher können gegen Barzahlung ihre Flaschen füllen. Solltet Ihr ausserhalb der Geschäftszeit vorbeikommen, dann versucht es mit der “Notfallnummer” 0170-5815182. Die Besitzer der Anlage wohnen im gleichen Haus und sind gerne bereit -natürlich vorausgesetzt sie sind da – auch nach Geschäftsschluss die Flaschen zu füllen.

Gott sei Dank! Die luftleere Zeit ist vorbei 🙂

Leihflaschen sind ebenfalls ab nächstem Jahr geplant.

Ebenfalls kann hier der TÜV für die Flaschen abgenommen werden.

Über den aktuellen Stand der Dinge, Neuigkeiten und Anmeldung für die Anlage könnt Ihr Euch unter www.tauchenimbodensee.de informieren.

Anfahrt:

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Scuba Diver: Der erste Tauchgang – Das Wrack der Ghiannis D, Annettes Version

Es war soweit. Der TL war abgestiegen, Thorsten direkt hinterher…es fehlte nur noch….ich.

Ich trieb noch an der Oberfläche und ließ mir alles durch den Kopf gehen. Ruhe bewahren. Wenn mir das mit dem Wrack zu viel würde, würde ich gar nicht hinsehen. Aufpassen, dass man den Regulator nicht verlor. Am besten die Hand am Oktopus (Ersatzregulator) lassen. Nicht zum Heck schauen beim Abtauchen…tausend Gedanken schossen mir durchs Hirn.

Gut. Es half alles nichts. Runter mit mir! Ich ließ die Luft aus dem Jacket und tauchte ab. Leider nicht sehr weit. Nach 20 cm ging es nicht weiter. Was war passiert? Ich merkte, dass ich bereits mit dem Gesicht unter Wasser war, aber ich kam nicht weiter runter. Also tauchte ich wieder auf. Hm… Ich überlegte kurz. An der Ausrüstung konnte es nicht liegen, unser TL hatte alles genauestens gecheckt. Also… auf ein Neues. Wieder ließ ich die Luft raus, wieder kam ich nicht weiter. Meine Stirn blieb hartnäckig aus dem Wasser. Ich ließ Luft ins Jacket. Und kam wieder hoch. Wut schoß in mir hoch. Was war denn jetzt wieder los? Thorsten war problemlos abgestiegen, wo lag denn bei mir der Fehler? Da blubberte es neben mir und das Gesicht meines TL erschien an der Oberfläche. “Möchtest Du nicht auch zu uns runter kommen?”, fragte er sanft. Ich mußte aufpassen, dass ich ihn nicht anfuhr. So sehr ärgerte ich mich über mich selber. “Will ich ja”, plapperte ich los, “aber ich komm nicht runter, ich weiß nicht woran es liegt…” Während ich schwatze wie ein Buch fing der TL an zu lächeln. “Laß doch mal das Seil los”, meinte er, “dann kommst du auch runter.” Ich erstarrte. Das durfte doch nicht wahr sein! Vor lauter Angst vor diesem Schiff hatte ich mich an das Seil geklammert und es noch nicht mal gemerkt. Ich ließ los. Augenblicklich schoß ich in die Tiefe. Zum Glück. Ich vermute, dass ich knallrot geworden bin, aber die Natur hatte mit mir ein Einsehen. Rot ist mit die erste Farbe unter Wasser, die “verschwindet”. Sonst hätte man mich mit der Notboje verwechselt.

Thorsten hing unten am Seil und wartete. Endlich waren wir vollzählig. Es ging los. Wir drehten uns in Tauchrichtung, ich kniff schnell die Augen zusammen. Und blinzelte. Und staunte. Ich riß die Augen auf. Da war sie. Der Bug der Ghiannis D. Wir tauchten direkt drauf zu. Und… es war überhaupt nicht schlimm. Das Schiff war bewachsen, aber nicht mit Tang. Es lag fast freundlich da. Das Wasser war klar, der Tauchplatz richtig hell. Überall schwammen Fische. Die Ghiannis D hatte überhaupt nichts Gespenstisches an sich.

Fast augenblicklich fiel die ganze Anspannung von mir ab. Ich tauchte! Hey! Das war ja leicht! Ich blickte nach links. Der Bug zog an mir vorbei, neben mir Zebrafische, die neugierig ihren Kopf schräg legten um zu gucken, wer denn da neben ihnen schwimmt. Ich sah nach rechts. Neben mir Thorsten. Auch er sah entspannt aus. Er nickte mir zu, so als ob er sagen wollte, das war die richtige Entscheidung, dass wir das gemacht haben. Ich stimmte ihm innerlich zu.

Inzwischen wurde ich mutiger. Das Tauchen klappte ja einwandfrei. Wir tauchten perfekt parallel zueinander, wir hielten die Höhe, und dafür, dass ich zuvor noch nicht einmal geschnorchelt hatte fand ich mich gut. Zu gut. Aber ich hatte auch ein Erfolgserlebnis verdient. Fand ich jedenfalls.  Jetzt wollte ich mehr. Ich drehte nach links ab, um mir den Bewuchs des Schiffes näher anzusehen, da merkte ich, wie ich wieder diesen verflixten Drang bekam, nach rechts zu kippen. Genau wie im Pool. Ärgerlich versuchte ich mich zu halten, es ging nicht. Jetzt versuchte ich es mit Gewalt. Je mehr ich nach links schwenken wollte, um so mehr drehte ich mich nach rechts. Genervt gab ich auf. Ich würde es später nochmal versuchen. Statt dessen sah ich nach rechts. Über uns, ein kleines Stückchen entfernt, tauchte unser schweizer Kollege. Ich musste fast lachen. Die Schweizerin tauchte über ihm und zog ihn an der Flasche. Das veranlasste mich zu der Überlegung, wo eigentlich unser TL war. Den hatte ich am Abstiegsseil zuletzt gesehen.

Ich drehte mich um – und tatsächlich. Auch er zog uns an den Flaschen! Ich verdrehte innerlich die Augen. Du liebe Zeit, und ich dachte, das sei alles so einfach. Ist es auch, wenn man gezogen wird! Jetzt wurde mir auch klar, wo dieser “Rechtsdrall” herkam… dem strengen Blick nach zu urteilen duldete er meinen Ausbüchsversuch nicht.

Schließlich ließ er uns aber doch los. Das merkten wir gleich. Denn schon wurde das Tarieren schwierig. Wir waren inzwischen am Bug vorbei und befanden uns über dem Trümmerfeld. Die Ghiannis D hatte Holz geladen und war auseinandergebrochen. Zwischen Bug und Heck befand sich besagtes Trümmerfeld. Unser TL kam zurück, schnappte uns und drückte uns Richtung Grund. Wir kamen immer tiefer. Schließlich fehlte nur noch eine Handbreit, dann hätten wir stehen können. Aber…hatte der TL nicht gesagt, dass wir ja nichts anfassen oder berühren dürften? Ich zog schließlich sogar die Knie an, damit ich nicht mit meinen Flossen den Grund berührte. Dann sah ich, dass die beiden Herren schon standen. Klasse! Also stellte ich mich auch hin. Mit wenig Erfolg. Sofort fing ich an zu schwanken, wie wenn ich betrunken wäre. Ich versuchte es auszugleichen, es ging nicht. Schließlich ließ ich “etwas” Luft ins Jacket, weil ich mir dadurch mehr Sicherheit erhoffte. Dadurch wurde es aber nicht besser, im Gegenteil, ich schoß wie ein Sektkorken zur Oberfläche. Zum Glück reagierte der TL und fing mich ein und zog mich zurück. Das Tarieren war wohl doch nicht so einfach wie ich das dachte.

Wir tauchten dann weiter zum Heck. Da wollte ich nicht hin. Ich merkte, wie ich anfing, mich innerlich zu sperren. Bis dahin ging es ja, aber das Schiff hatte sicher eine riesige Schraube! Oh weh. Wir erreichten das Ende vom Heck. Ich sah geradeaus. Nicht nach links. Nein nein!

Ich erhielt einen Stoß. Vorsichtig sah ich nach links. Direkt in die ausgestreckte Hand meines TL. Was sollte denn das jetzt? Ich war fast beleidigt. Okay, ich hatte bereits bewiesen, dass ich leicht unberechenbar bin unter Wasser, aber so schlecht fand ich mich jetzt auch nicht, dass ich an einer Hand tauchen müsste. Gehts noch, dachte ich, also das schaff ich schon alleine! Ich ignorierte die Hand und schwamm alleine weiter. Eine Sekunde später war ich an der Hand meines TL. Hier will ich eine kleine Bosheit loswerden: Liebe Tauchlehrer/innen! Es ist bewundernswert, wie ihr unter Wasser blitzschnell zugreifen könnt, und das obwohl die Entfernungen unter Wasser völlig anders erscheinen… aber ich wette mit euch… an Land greift ihr mit euren wasseradaptierten Augen alle daneben, haha!

Der Grund, warum wir an die Hand genommen wurden, war folgender: Unser TL wollte uns hinten am Heck etwas zeigen. Zuerst war Thorsten dran. Damit ich nicht wieder abhanden kam, wollte mich der TL am Heck “stehenlassen”, dh er wollte, dass ich mich an die hintere Reling hänge und da warte. Oder wo auch immer. Ich weiß es nicht mehr. Das ging mir jetzt doch entschieden zu weit. Ich hatte mich damit abgefunden, zum Schiff zu tauchen. Ich war sogar am Heck. Aber das Schiff anfassen…nein danke. Ich bedeutete ihm, dass ich hier einfach im Wasser “stehen bleiben würde” und da warte. Er verstand mich nicht oder wollte mich nicht verstehen, jedenfalls zog er meine Hand Richtung Heck. Ich zog dagegen. Eine kleine Rangelei später, die ich gnadenlos verlor, hing ich todesverachtend am Heck. Und verdrehte die Augen. Und sah direkt zu unserem Tauchboot. Unten..

Auch hier war ich überrascht. Das Boot hatte gar keine typische Schiffsschraube. Es sah eher aus wie ein horizontal liegendes Mühlrad. Und dieses war nicht am Heck, sondern unten am Rumpf.

Nachdem ich auch hier gemerkt hatte, dass ich wiedermal Angst vor nichts hatte, kam der TL zurück. Thorsten baumelte irgendwo am Heck, und dieses Mal schob der TL (ziemlich vehement… man kann’s ihm nicht verübeln) zu einem Bullauge. Ich spähte hinein. Drinnen – ich weiß nicht mehr, ob es eine Kabine oder sonst was war, drehte sich ein “Wirbelsturm” aus Fischen. Sowas hab ich noch nie gesehen. Ich hätte stundenlang zugucken können. Schade schade, dass ich da keine Kamera hatte….

Wir tauchten um das Heck herum (immer schön die Augen oben lassen!) auf die andere Seite zurück. Wenn ich jetzt ehrlich bin, dann sag ich eins: Ich weiß nicht mehr viel davon. Ich weiß nur noch, dass irgendwo der Ladekran im Weg hing, und daran war unser Tauchboot festgemacht. Ich dachte, ich tauche gleich gegen den Kran, also ließ ich wie wild Luft ins Jacket… ich brauche den erfahrenen Tauchern hier nicht zu erklären, was dann passierte! Aber gut. Die Entfernungen unter Wasser abzuschätzen ist eine Sache für sich und wahrscheinlich Erfahrungssache.

Schließlich zeigte uns der TL an, dass wir auftauchen sollten. 45 min waren wir unten gewesen. Ich konnte es nicht glauben. Ich steckte voller Emotionen, und ich wußte gar nicht, wohin damit. Wir stiegen am Seil auf. Und machten noch einen Sicherheitsstop. In der Zeit wollte ich damit anzufangen, meine Gedanken zu sortieren. Es gelang mir nicht. Es war, als ob mir das Erlebte und Gesehene wie Sand zwischen den Fingern verrann. Ich dachte nach. Das Schiff war vor 30 Jahren auf ein Riff aufgelaufen. Wenn ich es jetzt recht bedachte, ich hatte überhaupt kein Riff gesehen! Das hätte doch direkt neben dran sein müssen! Ich konnte nicht sagen, wie ich mich fühlte. Erleichtert? Weil ich das Wrack “überstanden” hatte? Glücklich? Ja, das war ich. Und nicht zuletzt deshalb, weil ich gemerkt hatte, dass ich mich an das Medium Wasser angefangen hatte zu gewöhnen. Ich merkte, dass ich zwar Respekt vor dem Tauchen hatte, mir die Gefahren bewußt waren, aber Angst hatte ich nicht.  Auch die Ängste vom Vorabend waren wie weggeblasen. 12 m wirkten unter Wasser nicht wie 12 m. Wenn man nach oben sah, dachte man, man wäre höchstens 5 m unter der Oberfläche.

Innerlich war ich stolz auf mich. Und auch auf Thorsten. Wir hatten es geschafft! Gut, der eine sprang nicht von der Plattform, die andere tauchte nicht ab – was der TL gedacht hat, das wollten wir lieber nicht wissen, aber eins wurde uns nach dem ersten Tauchgang bewußt: Wir hatten uns wegen der Umstände Sorgen gemacht, Tiefe, Ängste, usw, aber vor dem Tauchen AN SICH hatte keiner von uns Angst gehabt….

Scuba Diver: Der erste Tauchgang – Das Wrack der Ghiannis D, Thorstens Version

Nun war das also geschafft, wir waren im Wasser. Ich war im Wasser. Unglaublich, aber wahr. Dann sollte es endlich losgehen. Unser Weg sollte uns also senkrecht fünf Meter nach unten führen, an einer Leine entlang, die dort hing, beschwert durch eine Reserveflasche. Ich nahm mir fest vor, nach Annette zu sehen, wie es sich für einen guten Buddy gehört, da ich ja um ihr Problem mit den Booten wusste, dieses noble Ansinnen durchkreuzte ich mir aber selbst, weil ich einen Anfängerfehler machte. Infolgedessen hatte ich – mal wieder – genug mit mir selbst zu schaffen. Wir tauchten ab und ich wartete zu lange mit dem Druckausgleich, nämlich bis ich Druck auf den Ohren merkte. Und das war zu spät. Also stopp, ein Stück nach oben, wieder Druckausgleich… endlich konnten wir weiter runter, bis wir tatsächlich das Ende der Leine erreicht hatten. Und das waren fünf Meter? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Der Rumpf des Tauchbootes schien so knapp über uns zu sein, das waren doch höchsten zwei oder drei Meter.

Hier sah ich zum ersten Mal wieder nach Annette, die mir aber völlig ruhig zu sein schien. Umso besser. Nun gab uns der Tauchlehrer das Zeichen: Los geht’s! Er schwamm über uns, packte uns an den Flaschen und schob uns in eine Richtung, weg  von dem Seil und dem Tauchboot. Zum ersten Mal fiel mir dabei bewusst das Wrack der Ghiannis D. ins Auge, das sich unter uns ausbreitete. Wenn man sowas noch nie zuvor gesehen hat, ist so ein Anblick überwältigend. Das Schiff war ungefähr hundert Meter lang und wir schwebten über dem, was früher mal der Frachtraum gewesen und schwammen weiter in Richtung Bug. Es ging ausgesprochen gut, was mit an der Tatsache lag, dass wir von hinten angeschoben wurden. Wir kamen tiefer, doch der Druckausgleich fiel mir nun eher leichter. Das lief fast schon “nebenher”, es gab viel zu viel zu sehen. Sie müssen das verstehen, ich kannte sowas entweder nur aus dem Fernsehen oder aus Aquarien. Jetzt aber aber waren wir an einem echten Korallenriff mit einem echten Wrack… ich war hin und weg. Hinzu kam das Tauchen selbst. Das Atmen durch den Regulator funktionierte und machte mir keine Probleme. Wie gut, dass man beim Tauchen nicht reden muss, denn ich war sowieso sprachlos.

Wir erreichten endlich den Bug, wo uns der Tauchlehrer das erste Mal losließ, so dass wir frei schwimmen konnten. Wir blickten nun über den Bug, der auf die Seite gekippt war, hinweg, das Wrack entlang bis fast zum Heck. Eine unglaubliche Sicht, die ich so noch nie erlebt hatte. Man konnte sogar die Aufbauten sehen und unser Tauchboot, das daran vertäut war. In dem Moment kam mir etwas wieder in den Sinn: Hatte es nicht geheißen, der Bug würde in zehn Metern Tiefe liegen? Ungläubig blickte ich auf meinen Tauchcomputer – doch: 10,2 Meter zeigte das Gerät an. Ich blickte zur Wasseroberfläche. Sie schien so nah zu sein. Hier lernte ich, dass man keinen Pfifferling auf das geben kann, was man unter Wasser sieht oder abzuschätzen glaubt. Bei Entfernungen spielt einem die Optik eindeutig einen Streich. Ich sah zu Annette. Doch der schien es nach wie vor gut zu gehen, was mich beruhigte. Ich gab ihr das “Okay-Zeichen*”. Ist bei Dir alles in Ordnung? Sie wiederholte das Zeichen. Alles in Ordnung.

Dann setzten wir unsere Tour fort, wieder geführt von unserem Tauchlehrer. Es ging nun an der Backbordseite des Schiffes zurück in Richtung Heck. Da das Meer hier abfiel, wurde das Wasser immer tiefer. Wir durften aber nur bis zwölf Meter, also mussten wir irgendwann etwa zehn Meter über dem Meeresboden schweben. Wir kamen an der Brücke vorbei, am Kamin und waren schließlich über dem Bug. In der Tiefe unter uns konnte ich andere Taucher erkennen.

Unser Weg führte uns am Bug entlang zurück auf die Steuerbordseite, wo wir die Brücke erneut umrundeten und schließlich von vorn an eines der Fenster heranschwammen. Unser Tauchlehrer machte uns vor, wie wir uns dort festhalten durften: An der Umrandung des Fensters, aber nur mit spitzen Fingern. Nicht mit der vollen Hand zugreifen, sonst konnte man sich an dem rostigen Metall schneiden. Der Tauchlehrer deutete ins Innere. Was gab es da zu sehen? Dann erkannte ich es: Die Ghiannis D. liegt etwas seitlich gekippt. Durch eine Öffnung, vermutlich ein Bullauge oder etwas ähnliches, fiel ein Lichtstrahl in den Raum, in den ich sah. Darin befand sich ein Fischschwarm, der den Lichtstrahl umkreiste. Ein faszinierendes Schauspiel, denn der Rest des Raums lag im Dunkeln.

Während ich das betrachtete, hatte der Tauchlehrer Annette zu einem Fenster weiter rechts geführt. Irgendwann kam er dann und gab uns ein Zeichen – Zeit zum Auftauchen. Tatsächlich hatte ich den Inhalt meiner Pressluftflasche, der zu Beginn bei 200 bar war, schon bis auf knapp unter 70 bar verbraucht. Wir machten uns an den Aufstieg, um die Aufbauten des Wracks herum zu der Leine und von dort wieder an die Wasseroberfläche. Als wir diese erreichten hatten, wurden mir mehrere Dinge gewahr. Erstens, meine Nase war voller Rotz. Bah! Zweitens, der Tauchcomputer zeigte eine Gesamttauchzeit von 40 Minuten – ich hätte gesagt, wir waren höchstens 20 Minuten unterwegs gewesen. Drittens, Annette hatte noch wesentlich mehr Luft in ihrer Flasche als ich. Die Angeberin hatte wieder mal gegeizt mit dem Verbrauch und sich was für schlechte Zeiten zurückgelegt. Viertens, ich war völlig sprachlos und völlig überflutet von den Eindrücken dessen was ich eben erlebt hatte. Ich vermute mal, dass der letzte Punkt der Grund ist, warum bei dem ersten Freiwassertauchgang innerhalb des Kurses keine gesonderten Übungen vorgesehen sind. Der Tauchgang dient dazu, sich mit der Ausrüstung und der neuen Umgebung vertraut zu machen. Gott sei Dank!

Als wir an der Leiter des Tauchbootes angekommen waren, kamen die Leute von der Besatzung und nahmen uns die Flaschen ab, so dass wir nicht mit diesen die Leiter hochklettern mussten. Auf der Plattform angekommen zeigte uns unser Tauchlehrer den nächsten wichtigen Schritt: Pflege der Ausrüstung. Wir waren in Salzwasser unterwegs gewesen und mussten Regulatoren und Tarierweste abspülen. Dann schälten wir uns aus den Neoprenanzügen. Als nächstes galt es dann, die Eindrücke zu verarbeiten. Aber für den Moment war das alles ein bisschen viel. Es war ein merkwürdiges Gefühl, eine Mischung aus Stolz und Faszination. Wir hatten es wirklich geschafft. Und es war nicht so schlimm wie befürchtet. Wow. Jetzt war ich wirklich gespannt auf den zweiten Tauchgang. Und der sollte noch eine besondere Überraschung bereithalten.

* “Okay-Zeichen”: Daumen und Zeigefinger einer Hand bilden ein “O”, die anderen Finger werden abgespreizt. Ganz wichtig: Niemals beim Tauchen “Daumen hoch” für “alles okay” machen, denn dieses Zeichen bedeutet “sofort auftauchen”. Es sorgt nur für Verwirrung und einen frühzeitig beendeten Tauchgang.

Noch ein weiteres, tolles WordPress-Blog… über das Tauchen

Wieder einmal ein Auftakt. Wer schon mal so ein Blog eingerichtet hat, weiß, dass nicht alles immer so glatt läuft, wie es sollte. So auch hier. Wir sind hier immer noch am Kämpfen mit den Tücken dieses Designs und den Plugins, die ihre Kooperation mit WordPress 2.8 verweigern. Es ist nicht lustig, wenn man einen Artikel schreiben möchte, aber einem ein Plugin den Editor zerschießt.

NEIN, VERDAMMT! Das gehört da hin, und das dort hin! Oh man, immer dieses Aushilfspersonal! Wir sind nämlich gerade dabei, wieder auf WordPress 2.7.1 zurück zu gehen. Also, Server leerräumen und das alte Material wieder drauf. Das hat wenigstens funktioniert. Aber wo war ich? Ach ja…

Normalerweise wird dieser erste Beitrag entweder gelöscht oder man erzählt ein wenig was von der Entstehungsgeschichte des Blogs und warum man sich genötigt fühlt, dieses zu führen. So gesehen wäre es mal interessant, den jeweils allerersten Beitrags von bekannten Blogs wie das von Stefan Niggemeier, Rivva oder das BildBlog zu lesen. Falls Sie sowas ähnliches hier auch erwarten, muss ich Sie enttäuschen. Aber dafür gibt es ja das Vorwort, das Sie möglicherweise schon gelesen haben…

…oh, wo sind nur meine Manieren? Ich habe vor lauter ganz vergessen, mich vorzustellen: Mein Name ist Theo, ich bin hier sozusagen das “Mädchen für alles”. Sagen wir, fast alles, wir wollen es nicht übertreiben. Schließlich bin ich nur ein Flötenfisch. Meine Aufgabe – neben dem Umstand, dass ich das Maskottchen der “Flat Flute Divers” bin – ist es, dieses vermaledeite Ding am Laufen zu halten, damit die Herrschaften ihre Geschichte in die digitale Welt bringen können. Und hier und da gebe ich auch mal einen Kommentar ab, denn schließlich ist das Thema dieses Blogs voll und ganz meine Welt. Welches Thema das ist? Hallo, machen Sie das eigentlich häufiger, einfach mal so eine Webseite zu lesen, ohne darüber nachzudenken, wovon diese handelt?

Der Wortteil “diver” im Namen dieser Webseite bedingt es aber eigentlich schon: Es geht ums Tauchen, genauer gesagt ums “Sporttauchen” oder “Gerätetauchen”. Die nächsten Beiträge hier werden einen ganz eigenen Weg beschreiben, wie man zu dieser Sportart kommen kann – und was man daraus machen kann. Und wir hoffen, dass dieses Blog im Lauf der Zeit wachsen und wachsen wird.

Thorsten: Hallo Theo, Danke für Deine Arbeit. Kann es sein, dass Du vergessen hast zu erwähnen, dass wir unsere Erfahrungen vom Tauchen auch gegenseitig kommentieren?

Oh, tut mir leid, Master Thorsten, das habe ich in der Tat vergessen. Aber das kommt schon mal vor. Bei all dem Wirrwarr mit WordPress. Es ist schwer, gutes Personal zu finden. Aber ansonsten habe ich an alles gedacht. Wünschen Sie, gleich mit dem Bloggen anzufangen? Dann lassen Sie mich vorher schnell noch feucht aufwischen.

Keine Eile. Aber hast Du an den neuen Zugang gedacht?

Ja, ich habe für Mistress Annette einen weiteren Schlüssel zum Blog anfertigen lassen und ihn ihr per eBote zukommen lassen. Des weiteren habe ich mir erlaubt, für Mistress Annette besonders weiche Handtücher im Bad auszulegen und ein Fläschchen ihres Lieblingsbadeduftes. Damit sie sich hier wohlfühlt.

Theo! Du verwöhnst sie!

Ja und, Sir?

Wie sehe ich denn jetzt aus?

Nun, Sir, wenn es Sie beruhigt, dann könnte ich behaupten, dass ich alles nur auf Ihre Anweisung hin so vorbereitet habe, die Handtücher, den Badeduft und den besonders weichen Badeschwamm, der der Haut schmeichelt.

Badeschwamm auch noch… ist gut, Theo, so können wir es machen. Ich werde mich jetzt ein wenig sammeln und meine Fotoalben nach passenden Bildern für den ersten Beitrag durchforsten. Und dann werde ich mal sehen, wann der fertig ist. Ich bin im Arbeitszimmer, okay?

Sehr wohl, Sir. Falls Sie mich suchen, ich bin im Shop und sortiere die Waren nach dem Alphabet. Und für den geneigten Leser den Hinweis: Sie können durch die Beiträge des Blogs blättern, indem Sie auf den Link des jeweils nächsten Artikels klicken. Dieser findet sich an jedem Artikel ganz unten. Viel Vergnügen!

Aber zur Sicherheit: Der erste Bericht der schicksalhaften Ereignisse befindet sich hier!

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