Let's Wasser!

Autor: Annette Abele (Seite 1 von 3)

Horka – die Anreise zum Divemasterpraktikum

Es war mal wieder soweit. Die Abreise nach Horka stand bevor.

Nachdem wir eine Woche zuvor ein Meeting der Divemasteranwärter mit unserem Chef hatten und instruiert worden waren, was wir dort alles mit den OWDlern zu tun hätten, stieg bei uns die Spannung und die Nervosität. Es galt, mit Feuereifer in der letzten Woche nochmals alles zu wiederholen und uns nebenher noch auf unsere ausstehende Prüfung – Tauchphysiologie – vorzubereiten.

Thorsten: Mittlerweile hatte sich schon wieder mal einiges getan. Mit den OWDlern, die nach Horka kommen sollten, hatten wir schon die Poollektionen mitgemacht. Und wir hatten Verstärkung bekommen, Flo, der seinerzeit den ersten Tauchgang am Schluchsee mit begleitet hatte, kam sozusagen als Quereinsteiger von einer anderen Tauchorganisation mit dazu und fing mit dem Divemaster an.

Der Abreisetag kam. Wieder mal beluden wir mein Auto bis zum Anschlag, aber dieses Mal war das Wetter zumindest mal bedeutend besser als im April. Wir hatten einen kleinen Umweg vor, denn ich wollte über München fahren und meinem Lieblingsladen einen kleinen Besuch für diverse Kleinigkeiten abstatten.

Thorsten, notorisch zu spät, traf ein und los gings. Schon auf dem Weg nach Lindau gerieten wir in die ersten zwei Staus. Na, das konnte ja heiter werden. Wir waren extra früh losgefahren, damit wir vielleicht den ersten Teil der Reise staufrei hinter uns lassen konnten, aber – Pech gehabt. Schließlich aber kamen wir doch in München an.

Es war – gelinde ausgedrückt – sauheiß. In meinem Lieblingsladen hielten wir uns ungefähr ein Stündchen auf, und ich war hinterher stolzer Besitzer eines neu eingestellten Jackets, neuer Handschuhe, eines Hammerheads (Unterwasserhupe), Spring Straps  und voller neuer Wünsche. Wie das halt so ist. Thorsten wurde auch fündig und kaufte sich neue Springstraps. Die alten waren ihm ein Tick zu eng, und somit kamen sie an meine Flossen. 🙂

Langsam fängt es an, unübersichtlich zu werden. Ich glaube, ich muss mal eine Liste anfertigen. Aber andererseits, erst dann, wenn man anfängt, von dem gleichen Ausrüstungsteil verschiedene Varianten zu kaufen, ist man ein richtiger Taucher. Sag ich jetzt mal so.

Weiter gings. Der Weg nach Horka zeichnete sich durch viele kleinere Staus aus. Und durch viel Schweiß. Zwischendurch riefen wir Majki an, der seltsamerweise nicht so recht mit der Sprache rausrücken wollte, wo er nun genau war und statt dessen immer wieder betonte, dass er noch eine Weile brauchen würde. Das wunderte uns, denn wir waren ungefähr zeitgleich losgefahren und wir hatten ja noch den Umweg über München gemacht.

Aber jede schöne Reise geht auch einmal zu Ende (zum Glück!!!) und wir waren kurz vor dem Ziel. Schließlich informierten wir Majki, dass er dem Basisverwalter Bescheid sagen sollte, und da kam es zu Tage. Der arme Kerl stand 3 Stunden an einer gesperrten Autobahn und seine Ankunft war erst mal nicht absehbar.

Glücklicherweise ließ uns aber der Basisverwalter schon mal hinein, so dass wir wenigstens nicht draußen warten mussten.

Und was tun zwei Flatflutediver nach einer knapp 9stündigen Anreise? Genaaaauuuuu! Noch bevor sie überhaupt ihre Sachen aus dem Auto geladen haben, werfen sie sich in ihre Tauchausrüstung und machen sich auf den Weg zum See.

Eigentlich hatten wir vorgehabt, nochmal ein paar Skills zu üben. Doch – wie das Leben so spielt – wurde dieser Tauchgang von ein paar Pannen überschattet.

Die erste Panne passierte mir. Auf der Treppe runter zum See übersah ich eine Stufe und flog die Treppe herunter. Mein Glück war, dass ich schon sehr weit unten war, so dass ich ins Wasser flog und nicht auf die Treppe selber. Mein Pech allerdings war, dass ich auf Wasserkontakt noch nicht vorbereitet war, das heißt, kein Jacket aufgeblasen, kein Regulator im Mund, kein Trocki aufgeblasen. Glücklicherweise sammelte mich aber Thorsten gleich ein und half mir wieder hoch, so dass ich dem Ertrinkungstod soeben noch entkam.

Bitte gehen Sie weiter – es gibt hier nichts mehr zu sehen! Nein, keine Sorge, sie hat das  mit Absicht so gemacht, wir sind Profis.

Nachdem mein Leben in Sicherheit gebracht wurde tauchten wir ab. Ich stieg schneller ab als Thorsten und wartete auf ihn. Er bummelte abwärts, mit dem Rücken zur Steinbruchwand.

Äh… was ist das denn? Wieso zieht es meine Flasche so nach hinten? Ist das ein Magnetfelsen?

Ungefähr einen Meter über dem Grund “klebte” er an der Wand. Er winkte. Ich winkte zurück.

Klasse. Was glaubst Du, wollte ich Dir mit meinem Winken signalisieren? “Hallo, Tach! Auch hier?”, oder was? Hilf mir gefälligst!

(Schon mal was davon gehört, dass das Zeichen ” ich habe ein Problem” eine Schwenkbewegung der Hand ist? )

Er schüttelte den Kopf und wirkte genervt. Was hatte er denn nur wieder? Jetzt machte er deutliche Bewegungen,  ich solle zu ihm kommen. Jawohl der Herr! Was kann ich für Sie tun? Er griff nach meinem Jacket und zog sich von der Wand weg. Jetzt erst erkannte ich das Problem. Herr Reimnitz setzte beim Abtauchen mit seiner Flasche auf einem Steinvorsprung auf, der eine Kuhle hatte. Und hier hatte sich seine Tauchflasche eingeklemmt. Er kam von selber nicht mehr vorwärts. Hm. Verfangen unter Wasser… da war doch mal was. Dafür gibt es Tauchmesser. Aber… Stein und Messer?

Warum nicht? Es gibt ja auch “Schere, Stein, Papier”.

Ich sollte mal in meinem Lieblingsladen nachfragen, ob es auch Steinfräsen gibt. Braucht sicher kein Mensch. Außer Thorsten.

Nach diesen kleinen Pannen begannen wir mit den Skills. Sie klappten soweit problemlos, bis ich die Maske abnahm. Ich flutete sie zwar langsam, bevor ich sie abnahm, aber das war keine so gute Idee. Zwar war das Wasser inzwischen viel viel wärmer als im April, aber trotzdem war es kalt. Das Wasser biß mir förmlich an den Augen, so dass ich die Brille wieder aufsetzte und auf meiner Schreibtafel eine Nachricht hinterließ: NICHT MACHEN! ZU KALT!

Sie schreibt was auf die Tafel… hm… was heißt das? “WICHT LACHEN DU ZAHLST”? Was soll das denn heißen? Ich zahle, wenn der Wicht lacht? Was für ein Wicht? Nein, jetzt hab ich’s kapiert, das ist eins von diesen Ratespielen, wo man die Buchstaben umstellen muss, und dann kommt ein neues Wort raus. Moment… “WICHT LACHEN DU ZAHLST” kann ich umstellen zu… “TAUCHLADEN SCHWITLZ”. Von dem Laden hab ich noch nie gehört. Gibt’s da Unterwasser-Steinfräsen? Dann sollte ich mir den Namen vielleicht auf meiner eigenen Tafel notieren, damit ich ihn nicht vergesse.

So tief waren wir doch noch gar nicht, als dass Du jetzt schon einen Tiefenrausch hättest haben können! “Wicht lachen du zahlst” ??? Hääääää??? Ah! Ich hab’s! Du hast nicht nur den Verstand, sondern auch deine Kontaktlinsen verloren!!!!! Daaaas erklärt natürlich alles!

Aber warum zieht es eigentlich meine Flasche immer noch so nach hinten? So KANN ich nicht arbeiten! Was ist denn los da hinten? Äh… oha… ehm… Annette? Könntest Du mir wohl einen kurzen Moment Deiner kostbaren Aufmerksamkeit schenken?

Während wir die nächste Übung einleiten wollten winkte Thorsten mal wieder. Was war denn jetzt wieder los? Er deutete auf seine Flasche. Ich sah nach. Er saß auf dem Grund, und zuerst einmal fiel mir gar nicht auf, was er wollte, denn ich starrte den Boden der Flasche an. Was wollte er denn? Dann glitt mein Blick nach oben und ich sah wohl nicht Recht. Die Flasche war aus der Halterung gerutscht, sie hatte kein Netz und stand frei. Verdammt. Leider sah ich mich nicht in der Lage, die Flasche unter Wasser neu zu montieren, also stiegen wir auf. Ich hielt die Flasche, damit sie ungefähr auf der alten Höhe war. An der Oberfläche fluchte Thorsten erst mal…

HAGEL UND G(zensiert!!!)

…und wir stellten fest, dass inzwischen die ersten zwei OWDler eingetroffen waren, die soeben Zeugen der fluchenden Divemasteranwärter wurden. So entschieden wir uns, den Pleitentauchgang abzubrechen, denn die beiden kannten sich ja noch nicht aus und wir wollten ihnen erst mal die Basis zeigen. Thorsten musste sein Jacket ausziehen, damit er die Flasche neu montieren konnte, denn die Flasche wollte ja auch knapp 100 Treppen wieder hochgeschleppt werden.

Ja, die Flasche wird getragen, und wer trägt mich? Moment mal… wo ist denn… HAGEL UND #*§%$ +§$%&!

Eben wollten wir unseren Treppenaufstieg beginnen, da fluchte Herr Reimnitz wieder. Ich fuhr zusammen. Was war denn heute auch los? Er fluchte, weil er dank der dummen Aktion mit der Flasche seine Schreibtafel unter Wasser verloren hatte. Ärgerlich, aber wir wollten jetzt nicht nochmal abtauchen. Da sowieso keiner außer uns da war, beschlossen wir, dass wir das Teil am nächsten Tag bergen würden. Hier keine kleine Rechenaufgabe für Thorsten…

Ein schusseliger Tauchbuddy verliert im Süßwasser eine Schreibtafel, die 100 g wiegt und 20 ml Wasser verdrängt. Wieviel Luft muss man in einen Hebesack (oder ins Jacket) füllen, um die Tafel aus 4 m Tiefe an die Oberfläche zu bringen…

Hm, Moment, also, 20 ml Süßwasser wiegen 20 g, das heißt, ich brauche einen Auftrieb von… he! Willst Du mich eigentlich auf den Arm nehmen?? Na, das kann ja noch heiter werden. Und das war erst der Anfang!

Der erste Tauchgang im Trocki

Wir hatten uns also entschieden und der Trilaminat-Trocki war gekauft. Gott sei Dank rechtzeitig vor dem Horkaaufenthalt, denn wir hatten im Rahmen des Resue Divers noch einige Tauchgänge vor uns.

Für unter den Trocki hatte man uns einen mittleren Unterzieher sowie Skiunterwäsche empfohlen. Die Wassertemperatur war noch ziemlich kühl, denn erst drei Wochen zuvor war das Eis vom See weggetaut.

Wie schon das letzte Mal beluden wir unser Auto und machten uns auf den Weg nach Ostdeutschland. Kaum hatten wir Überlingen hinter uns gelassen, fing es an zu regnen. Was sage ich? Es regnete nicht, es schüttete. Na klasse. Und kalt war es auch.

Hinter Ulm hörte es wieder auf und etwas Hoffnung keimte in uns, dass es in Ostdeutschland vielleicht ein bisschen wärmer war als bei uns, aber leider fing es wieder an zu schütten, nachdem wir Dresden erreicht hatten.

Wir erreichten als erste die Basis in Horka. Man ließ uns schon mal hinein, doch da wir die ersten Basisbewohner in dem Jahr waren, war sie noch nicht richtig beheizt. Wir froren ziemlich, trauten uns nicht, die Jacken auszuziehen, und warteten auf Majki. Knapp eine Stunde später kam er, mit Babsi nebst Hunden. Wir liefen zum See, aber so richtig einladend war es ehrlich gesagt nicht. Wir dachten mit Grauen daran, in das kalte Wasser zu steigen und waren doppelt froh, dass es dieses Mal trocken sein sollte.

Thorsten: Ja, da war uns das Glück wirklich hold. Im Nass-Tauchanzug wäre das eine verdammt ungemütliche Angelegenheit geworden.

An dem Abend machten wir nicht mehr viel. Wir gingen essen, dann schlafen. Die Zimmer waren immerhin schön warm und es gab keine Mücken. 🙂

Am nächsten Morgen war es dann soweit. Nach einer Einweisung in die Anzüge zogen wir uns das erste Mal komplett trocken an. Bis dahin ging soweit erst mal alles problemlos. Sich ins Jacket zu zwingen erforderte bei mir zumindest etwas Geschick, dann ging es los.

Ich werde nie dieses komische Gefühl vergessen, wenn man den Anzug angelegt hat und in die Knie geht, um sämtliche Luft herauszupressen. Der Trocki saugt sich dann quasi an einem fest. Das fühlt sich an wie… äh… ja, mir fällt gerade kein Vergleich ein. Ich sag Bescheid, falls sich das ändert.

Eitler Fatzke! Du bist auch mit nix zufrieden. Mal saugt sich der Trocki an, dann ist man wieder nicht fotogen weil der Reißverschluss am Rücken einen Buckel vortäuscht… und da heißt es immer Frauen seien so eitel…

Hallo?? Ich werde dieses Jahr 40. Ich kriege Falten und verliere meine Haare. Da muss ich doch schauen, dass ich anderweitig gut aussehe.

Wir liefen in Richtung Seeeinstieg. Auf dem Weg fiel mir auf, dass ich irgendwie seltsam lief. Man hatte einem zwar beigebracht, aufrecht zu laufen, Schultern zurück, Brust raus, Bauch rein, aber für meinen Geschmack hatte ich die Schultern zu weit hinten. Dieser Verdacht bestätigte sich, als ich versuchte, meine Flossen anzuziehen. Hier machte sich der erste Haken des Trilaminat Trockis bemerkbar. Er ist nicht elastisch! Und da die Stiefel direkt an den Hosenbeinen angebracht sind, gestaltete es sich etwas schwierig, im Stehen an die Flossen zu kommen. Knie anziehen ging nur bis zu einem gewissen Grad. Erschwerend kam bei mir die ungewöhnliche “Schulterzurückposition”, die es mir gar nicht ermöglichte, an die Clipverschlüsse der Flossen zu kommen. Nerv! Schließlich gab ich auf und ließ mir helfen.

Dann: Blei in die Taschen. Bei dem Gedanken an die Bleimenge wurde ich schon kurzluftig. Im Naßtauchanzug brauche ich mit meiner 12 l Flasche maximal 2 kg, hier packte ich schon 8 Kilo ein. Inclusive Fußblei, denn die Füße sollen im Trocki unten bleiben. Völlig geschafft vom Anziehen begab ich mich auf die letzte Stufe.

Neben dem Fußblei hatten wir kurz vor der Fahrt nach Horka noch den Tipp bekommen, uns Flossen mit weniger Auftrieb zu besorgen, was wir brav getan hatten.

(Korrektur: DEINE Flossen hatten zu viel Auftrieb, meine nicht! Ich hab mir dekanterweise Splitfins geleistet, die weniger Wasserwiderstand haben. Haben sie auch. Wenn man flosselt spürt man sie fast nicht. Hach, das geht ja richtig leicht. Angenehm leicht. Sehr leicht. ZU leicht!!!!! Ich hab meine Flosse verloren!!!!!!!!!!!)

Ehrlich gesagt war ich mehr als nervös. Man hört Geschichten über Taucher, die Luft vom Trocki in die Beine bekommen und so unter Wasser einen Kopfstand machen und ungebremst an die Oberfläche schießen. Da ich aus leidlicher Erfahrung weiß, dass ich zu solch blöden Zwischenfällen besonders am Anfang neige, sah ich es schon kommen, dass ich von der letzten Stufe ins Wasser glitt um sofort Kopf zu stehen.

Es half aber nichts. Den Mutigen gehört die Welt. Also wagte ich den Schritt ins Wasser. Hier fiel mir zweierlei auf:

Erstens: Aaaaah….kalt. Sehr kaltes Wasser. Igitt!!! Nein, nicht was Sie jetzt denken. Der Anzug war dicht. Aber trotzdem spürte ich die umgebende Kälte sehr deutlich. UUhhh! (Memo an mich: für solche Aktionen in Zukunft dickere Unterzieher!!!!)

Okay, an dieser Stelle schalten wir mal schnell um in die Sendezentrale zum Zentralsender, und zwar zur…

Hobbythek

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe der “Hobbythek”, liebe Bastelfreunde! Für diejeningen unter unseren Lesern, die noch nie einen Trockentauchanzug im Wasser anhatten: Da hab ich mal was vorbereitet! Falls Sie das Gefühl mal nachvollziehen wollen, dann nehmen Sie einen Einmal-Gummihandschuh (zum Beispiel aus dem Verbandskasten),

Gute Idee! Nächste Verkehrskontrolle: “Zeigen Sie mal Ihren Verbandskasten! Wo sind denn die Handschuhe?” – “Äh… ich habe da ein Flat Flute Diver Experiment gemacht…” – “WAS haben Sie gemacht???”

… nehmen Sie einen Einmal-Gummihandschuh, zur Not tut’s auch ein Haushaltshandschuh, füllen Sie ein Waschbecken mit 10 ° C kalten Wasser (zur Not tut’s auch 10 ° warmes Wasser) und halten Sie die Hand rein, und zwar so, dass kein Wasser in den Handschuh läuft. Genau so ist das Gefühl im Trockentauchanzug am ganzen Körper. Danke für die Aufmerksamkeit, zurück zu meiner liebreizenden Kollegin.

Zweitens: Die praktische Anwendung der Tauchphysik in Bezug auf den Wasserdruck. Wenn wir also im Naßtauchanzug tauchen, merken wir vom Druck außer an den Ohren nicht wirklich etwas. Auch ein Schwimmer würde den Wasserdruck an den Beinen im Wasser nicht merken. Aber! Der Trilaminat-Trockentaucher merkt ihn bereits an der Oberfläche! Ich trieb wie ein Korken an der Wasseroberfläche und wartete noch auf Thorsten, da merkte ich bereits, dass der Trockentauchanzug an meinen Beinen  klebte wie ein lästiger Duschvorhang, der elektrostatisch aufgeladen ist und den arglosen Duscher nervt. Na, das konnte ja heiter werden. Denn bereits an der Oberfläche bewirkte der klebende Trocki, dass die Bewegungsfreiheit der Beine zum flosseln eingeschränkt ist.

Wir tauchten ab. Das erste Mal. Leider war die Sicht sehr milchig, was daran lag, dass es in Horka auch tagelang vorher geregnet hatte. Wir wollten erst mal auf 7 m bleiben und ein bisschen rumtauchen, um erst mal ein Gefühl für den Trocki zu kriegen. Ich tauchte mit Majki, Thorsten mit Babsi. Los gings.

Es war, wie ich befürchtet hatte. Je tiefer wir kamen, desto mehr klebte dieser Trocki an den Beinen und desto steifer wurde er. Ich ließ zwar Luft hinein, aber die drang nicht bis zu den Beinen vor. Sollte sie nach Möglichkeit auch nicht. Sie erinnern sich? Kopfstand! Ich ertrug es und tauchte weiter. Inzwischen war ich allerdings tiefer, als ich eigentlich wollte, ein Blick auf meinen Tauchcomputer zeigte mir 16 m an. Das merkte ich daran, dass ich den Eindruck hatte, dass es mir die Schuhsohlen in die Zehenzwischenräume ziehen würde.

Das Gesetz von Boyle besagt, dass das Volumen eines Gases sich umgekehrt proportinal zum Druck verhält.

Sabbel doch nicht so geschwollen rum. Man könnte ja meinen, du hättest Physik studiert. Außerdem heißt der Typ Boyle-Mariotte nur zur Information!

Okay, irgendso ein physikalischer Grundsatz sagt, dass sich irgendwas irgendwie verhält, wenn irgendwas passiert. Was genau, das diskutieren wir dann noch aus. In unserer Situation beim Tauchen jedoch galt: je mehr Druck, desto weniger Volumen. Das bekommt man im Trocki sehr deutlich mit. Und ich war sowieso noch sehr vorsichtig, da das Ablassen der Luft aus dem Anzug über das Ventil im Oberarm eine sehr ungewohnte Sache war. Es galt nicht nur zu vermeiden, dass Luft in den Beinen dafür sorgte, dass man sich auf dem Kopf stellte, sondern auch dass die sich beim Aufstieg wieder ausdehnende Luft einen aufpumpte wie ein Michelin-Männchen und man mit Impulsgeschwindigkeit gen Oberfläche schoss. Also lieber nicht zu viel Luft reinlassen und oft ablassen.

Insgesamt war es eine interessante Erfahrung, aber ich merkte schnell, dass das Trockentauchen noch sehr viel Übung braucht. Alleine das Tarieren mit dem Anzug ist nicht so leicht, wie man sich das vorstellt. Arm hoch, um Luft aus dem Anzug zu lassen? In der Theorie vielleicht… Das wollte nicht klappen, und schon stieg ich ungewollt auf. Mit der Zeit lernte ich, dass ich nicht nur den Arm hochnehmen muss, sondern auch den Arm anwinkeln sollte, dann klappt es schon viel besser.

Dabei zeigte sich ein Nachteil meines Jackets: es hat keinen Tarierschlauch, sondern einen an der linken Seite angebrachten Tarierhebel.  Um Luft sowohl aus dem Jacket als auch aus dem Anzug abzulassen, musste ich zwei gegenläufige Bewegungen machen: Nach oben, um Luft aus dem Anzug zu lassen, nach unten, um an den Tarierhebel zu kommen.

Verstehe. Zwei gegenläufige Bewegungen überfordern Dich. Du bist wohl nicht belastbar was? 🙂

Es ist nur geringfügig schwierig, den Arm gleichzeitig hochzunehmen und nach unten an den Tarierhebel zu greifen. Das eine schließt das andere aus. Das ist fast wie in diesem Gedicht: “…drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft…”

Länger als 30 Minuten war bei dem Tauchgang nicht drin. Es war einfach zu kalt. Wir tauchten wieder auf. Offenbar zog ich ne Schnute, denn Majki merkte gleich, dass ich mit der ersten Trockierfahrung nicht zufrieden war. Er meinte, ich solle mich nicht aufregen, die ersten Male seien nun mal gewöhnungsbedürftig und nach ein paar Tauchgängen würde man das Engegefühl an den Beinen gar nicht mehr merken. Er behielt Recht. Also, nicht dass man es nicht merken würde, aber man gewöhnt sich dran.

Außerdem würde man sich daran gewöhnen, dass man am Anfang immer so eine gewisse Unsicherheit hat: Warum ist es gerade kalt? Ist es einfach nur kalt – oder hat der Anzug ein Loch, und es ist deswegen kalt, weil man gerade geflutet wird, wie die Tauchzelle eines U-Boots?

Was sich bei mir noch als Problem herausstellte: Ich hatte halbtrockene Handschuhe an. Der Größe S, jedoch stellte sich heraus, dass ich trotzdem noch einen Überstand von 2 cm an den Fingerkuppen hatte. Somit gestaltete es sich ziemlich schwierig, das Lufteinlaßventil des Trockis zu bedienen. Auch hier müsste ich in Kürze Abhilfe schaffen, also kam das Problem auf die “to do Liste for diving”.

Jetzt hatten wir noch eine Herausforderung vor uns: Der Ausstieg. Dazu in der kompletten, nassen Ausrüstung knapp 100 Treppen hoch. Ich schnaufte aus dem Wasser, und *Trommelwirbel… schon stand ich wieder da wie das Topmodel* persönlich. Schultern zurück, Brust raus, Bauch raus rein. 😎   Da stimmte doch was nicht. Am Abend merkte ich auch sehr deutlich meine Schultergelenke. Inzwischen weiß ich auch, woran das liegt. Mein Jacket ist mir zu groß und sagen wir eher mal: zu breit. Ich musste künftig die Brustschnalle zuerst zumachen und maximal anziehen, bevor ich den Rest schließen konnte, dann klappte es auch mit dem Flossenanziehen…

* = GNTTM, oder wie? “Germany’s Next Tauch-Topmodel” Ich stell mir das schon vor, wir ächzen die Treppen hinauf, und oben steht Heidi Klum und kritisiert unsere Gangart. Die war natürlich nicht sonderlich elegant, aber: Alles Gewohnheitssache. Hoffe ich jedenfalls. Denn es stand uns ja noch was bevor: den Abschluss des RESCUE DIVER – Prüfung und Freiwassertauchgänge.

Die Probleme der Erstanschaffung eines Trockentauchanzuges

Heute möchte ich keinen Vortrag über die Bauweise, Funktion oder etwagige Gefahren eines Trockentauchanzuges referieren, sondern über unsere Entscheidungsfindung zu unseren Anzügen.

Thorsten und ich hatten nach unserem Ägypten Urlaub beschlossen, den Rescue Diver so bald wie möglich in Angriff zu nehmen. Vorteil ist, dass wir einen großen Teil der Übungen auch im Schwimmbad absolvieren konnten, das kam uns gelegen, denn eigentlich hatten wir vor, das Thema Trockentauchen auf das kommende Jahr zu verschieben.

Aber – wie der ein oder andere Leser es vielleicht schon bemerkt haben dürfte… es kommt bei uns doch immer anders als wir es eigentlich geplant haben.

Und so auch hier. In der theoretischen Vorbesprechung einigten wir uns darauf, im April 2010 ins Freiwasser nach Horka zu gehen, um dort den Kurs zum Abschluss zu bringen, mit den noch fehlenden Skills und der Prüfung. Wir bildeten uns ein, dass es im April schon wieder möglich war, im Nassanzug tauchen zu gehen.

Trotzdem überlegten wir, ob wir nicht doch schon mal Ausschau nach einem Trocki halten sollten. Dabei kam uns eins zu Gute: Unser Tauchlehrer verfügt über einen Freund, der hin und wieder günstige Angebote für Trockis bekommt. Da wir es ja nicht eilig hatten, nahmen wir uns einen Tag vor Silvester vor, dem Herrn mal einen Besuch abzustatten, uns kundig zu machen und ihm den Auftrag zu erteilen, die Augen für uns offen zu halten.

Der Taucher, der sich zum ersten Mal mit dem Gedanken trägt, einen Trockentauchanzug anzuschaffen, sieht sich im allgemeinen mehreren Problemen gegenüber gestellt.

1. Der Trockentauchanzug ist eine teure Angelegenheit.

2. Welche ART nimmt man denn am Besten? Es gibt grob gesagt zwei Ausführungen: Crash Neopren und Trilaminat/Cordura.

3. Reißverschluss auf dem Rücken oder eher Frontreißverschluss?

Das sind nur drei kleinere Probleme. Das eigentliche Problem liegt hier: Wenn man vernünftigerweise beschließt, auch noch einen Trockentauchanzuglehrgang zu belegen, dann steht bei den meisten Tauchschulen: Kurs im EIGENEN Anzug. Aber wie soll man sich denn für einen entscheiden, wenn man ihn nicht ausprobieren kann? Denn hier liegt das nächste Problem: Die allermeisten Menschen werden nicht in einen Anzug “von der Stange” passen. Irgendetwas muss meistens geändert werden, entweder sind die Halsmanschetten zu eng oder zu weit oder die Stiefel haben nicht die richtige Größe. Das erklärt vermutlich auch, warum Tauchschulen selber keine große “Leihausrüstung” haben… das A und O des Trockis ist der richtige Sitz!

Von diesen und ähnlichen Sorgen geplagt machten sich Thorsten und ich also vor Silvester auf, um dem kleinen Laden einen Besuch abzustatten. Da der Besitzer des Ladens auch noch Neoprenschneider ist, brachten wir auch gleich noch was zum Reparieren mit.

Wir wurden sehr herzlich empfangen. Nachdem wir unsere Sachen zur Reparatur abgegeben hatten weihten wir den Besitzer in unser Anliegen ein. Leider konnte er uns aber auch nicht sagen, ob Crash Neopren oder Trilaminat, er meinte, das sei Geschmackssache. Crash Neopren hat natürlich den Vorteil, dass es besser isoliert gegen die Kälte als Trilaminat… dafür hat der Anzug aber mehr Auftrieb. Trilaminat erlaubt mehr Bewegunsfreiheit, doch man braucht dickere Unterzieher, die einen auch wieder einschränken können.

Da war guter Rat teuer. Ich entschied mich, aus meinem Bauchgefühl zu entscheiden. Zufällig hatte der Besitzer einen Trocki in meiner Größe da, Crash Neopren. Ich zog ihn also an. Zuerst einmal fiel mir auf, dass es mich enorme Kraft kostete, den Anzug überhaupt hochzuziehen. Abgesehen davon, dass die Halsmanschette derart eng war, dass ich befürchten musste, stranguliert zu werden, passte mir der Anzug vom Prinzip her schon. Er hatte einen Rückenreißverschluss. Doch was war das? Als der Reißverschluss zugezogen wurde hatte ich plötzlich den Eindruck, dass es mir beidseitig die Arme von selber in Waagerechte zog, so wie der Reißverschluß am Rücken waagerecht verläuft. Das paßte mir nicht. Ich kam mir vor wie in einem Uboot.

Ich zog einen Trilaminat an. Der war mir zwar ein paar Nummern zu groß, aber schon beim Anziehen hatte ich ein besseres Gefühl. Wenn man in dem Anzug steckt, dann fühlte sich das gut an. Wie gesagt, er war natürlich zu groß, und das machte den Einstieg einfach, aber ich konnte sofort bestätigen, dass die Bewegungsfreiheit besser war.

Für mich war die Entscheidung hiermit gefallen. Ich wollte einen Trilaminat. Ich sagte dem Besitzer Bescheid, Thorsten hatte bis dahin nur den Trilaminat probiert (der Neopren war zu klein), und enthielt sich vorerst mal.

Aber wir hätten ja noch genug Zeit… dachten wir jedenfalls.

Der Rescue Diver ging zügig voran, und siehe da, der April kam immer näher. In Deutschland war es immer noch schmuddelig, kalt, es schneite sogar noch.

Thorsten: Ja, auf der Webseite vom Tauchsee Horka wurde sogar erst kurz vor Ostern jubelnd verkündet, dass der See “JETZT” endlich eisfrei sei. Und das Prädikat “eisfrei” sagte ja lediglich aus, dass es nicht mehr kalt genug war zum Gefrieren. Trotzdem war das Wasser mit Sicherheit immer noch ARSCHKALT!

So langsam kamen uns die Bedenken, was das Nasstauchen in Horka anging. Ein Tauchgang wäre möglich, aber 2 oder gar 3 am Tag? Nie im Leben würden wir es schaffen, in die eiskalten, nicht trocken gewordenen Anzüge zu steigen!

Da fällt mir immer wieder der eine Divemaster aus Ägypten ein, der bei 30 ° Luft- und 25 ° Wassertemperatur im Roten Meer beim täglichen zweiten Tauchgang beim Anziehen des Neos immer jammerte, das sei ja sooooooooo kalt. Junge, komm mal nach Deutschland – DAS ist KALT!

Eben! Alles Softeggs in Ägypten!

Ich unterhielt mich mit Thorsten. Leider hatte sich der Neoprenschneider noch nicht gemeldet, offenbar hatte er gerade nichts Günstiges da. Verflixt. Dabei hatten wir den Anzug so nötig. Je näher der Zeitpunkt der Abreise kam, desto schwärzer sahen wir. Schließlich einigten wir uns darauf, einem Tauchshop in der Nähe einen Besuch abzustatten, der von sich behauptete, Trockis zu verleihen. Mit ein klein bisschen Glück könnte uns ein Anzug irgendwie passen, Hauptsache Horka war gerettet.

Das Glück hat uns in dem Punkt allerdings sehr schnell verlassen – der Laden, der sich sogar als “Trockentauchcenter” bezeichnet hatte, schien auf einmal nicht mehr zu existieren. Damit war guter Rat teuer.

Und dann kam es wieder. Das sprichwörtliche Glück.

Zwei Wochen bevor wir abreisen sollten, rief unser Neoprenschneider an. Er hätte Anzüge zum Probieren da. Innerhalb kürzester Zeit rasten Thorsten und ich förmlich zu ihm. Unterwegs berichtete mir Thorsten, dass es sich allerdings um Crash Neopren Anzüge handeln würde. Das trübte meine Hochstimmung zwar etwas, aber ich dachte mir – ehrlich gesagt – scheißegal. Hauptsache, Horka findet statt.

Wir betraten die Schneiderei. Und – bevor unser Schneider überhaupt etwas sagen konnte, fiel mein Blick auf einen Karton. Da lag er. MEIN Trocki. Davon war ich überzeugt. Ein abschätzender Blick sagte mir: Der passt. Und: Es war ein TRILAMINAT. Ich griff zu dem Trocki und stieg hinein. Er passte. Gut – die Manschette am Hals war zu eng, aber das ließ sich sicher machen. Ich war so glücklich, dass ich sofort rausposaunte: DEN nehm ich.

Der Neoschneider wollte mir ihn aber nicht verkaufen. Dreimal musste er meinen Redeschwall unterbrechen, um mir klarzumachen, dass genau DIESER Trocki leider schon verkauft war. Aber er könne mir genau so einen bestellen, das sei kein Problem. Ich war erleichtert. Wir suchten die passende Halsmanschette für mich heraus, und mir fiel ein Stein vom Herzen. Horka war gerettet, und zwar auf die beste Art und Weise, die man nur träumen konnte.

Toll. Hurra. Frenetischer Jubel der Menge. Aber hast Du nicht in Deiner adrenalingeschwängerten Euphorie irgendwas vergessen? Oder irgendwen?

Thorsten, von mir komplett überfahren (ein Hoch auf seine Geduld), erinnerte zaghaft daran, dass ER noch keinen Trocki hatte. Also schlüpfte er ebenfalls in den Trilaminat, und auch ihm passte er perfekt. Gut, die Halsmanschette, das scheint wohl so zu sein, dass die gerne mal zu eng ist, aber er hatte noch das Problem, dass er auf zu großem Fuße lebt. Zu deutsch: Er brauchte noch andere Stiefel an den Anzug.

Da unser Verkäufer aber wie gesagt auch Neoprenschneider ist, war das nun das geringste Problem. Er verprach uns, noch die entsprechenden Unterzieher zu bestellen, und zwei gut gelaunte Kunden verließen strahlend den Laden.

Und hier ist unser “Prachtstück” (ohne Schleichwerbung zu machen….)

Im nächsten Artikel: War es wirklich die richtige Entscheidung, den Trilaminat zu kaufen? Die ersten Taucherfahrungen im Trocki…. bleiben Sie dran!

Bleiben Sie dran, ich pfeif’ auf Sie!

THORSTEN!!!

Was’n?

REISS DICH ZUSAMMEN!

Umm Gamar – Ägypten – Rotes Meer – und der Tauchgang mit Hindernissen

Umm Gamar ist eine kleine Insel in der Nähe von Hurghada, leicht zu erkennen, denn auf ihr steht ein kleiner Leuchtturm. Es handelt sich um ein langestrecktes Riff, welches an der Ostseite in einen Steilhang übergeht. Die Tauchboote ankern in der Regel südlich, denn dort ist ein kleines Plateau und man kann dann über eine Art Riffrücken zu der Steilwand gelangen. Dort geht es bis zu 60 m tief hinab. Diese Steilwand ist wunderschön, unzählige Fische sieht man hier sowie kleinere und größere Höhlen, in denen Muränen leben. Hans Hass hat hier auch schon Filme gedreht.

Wir wurden in den Tauchplatz eingewiesen. Als ich hörte, dass es sich um eine Steilwand handelt, war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich mit Thorsten das alleine angereifen wollte. Wir waren zwar bis dorthin schon mehrfach alleine im Roten Meer unterwegs gewesen, aber ein Steilhang bereitete mir Sorgen. So ganz ohne was unter sich…

Aber Thorsten wischte meine Bedenken weg. Er war sich sicher, dass wir das auch ohne Guide schaffen würden. Also ließ ich mich überzeugen aber wir machten aus, besonders vorsichtig zu sein und der Tauchgang sollte nicht tiefer als 20 m sein.

Der Leuchtturm von Umm Gammar

Der Leuchtturm von Umm Gammar

Also tauchten wir ab. Unter dem Boot war das besagte Plateau bis eine Tiefe von 18 m. Hier passierte es zum ersten Mal, dass ich beim Abstieg ansatzweise eine Art Vertigo verspürte. Obwohl Füße voran und nichts besonderes anlag, wurde mir schwindelig. Ich drehte mich in “Tauchposition” und tauchte nicht im freien Fall ab. Damit war auch der Vertigo verschwunden.

Wir näherten uns dem Riffrücken, mit Korallen bewachsen. In der “Ferne” konnten wir bereits den Beginn des Steilhangs erkennen. Ich war plötzlich aufgeregt. Bereits aus der Entfernung konnte man den Fischreichtum erkennen. Das könnte ja richtig spannend werden. Einziger Pferdefuß war, dass an dem Tag einige Tauchboote zu Besuch bei Umm Gamar waren, und es wimmelte nur so vor Tauchern. Ständig wurde man überholt oder Taucher bummelten vor einem her, es war gar nicht so leicht, bei seinem eigenen Buddy zu bleiben.

Der "Dropoff" bei Umm Gammar

Am Steilhang wurde es noch schlimmer. Da selbstverständlich auch noch alle dicht an der Wand blieben, gab es schon mal Gedränge. Im Kuddelmuddel entdeckte ich unseren Guide und ich nahm mir vor, ihn immer im Auge zu behalten. Das gab mir ein etwas beruhigenderes Gefühl.

Thorsten: Hmja, ganz schön schön hier. Aber… was ist denn das? Äh, Annette, da ist etwas, das Du wissen solltest. *auf die Schulter tipp

Gerade hatte ich mich an den Rummel gewöhnt und ich genoß den Anblick der Steilwand, da klopfte mir Thorsten auf die Schulter. Ich drehte mich zu ihm. Er zeigte auf seinen Tauchcomputer, ohne ihn mir direkt zu zeigen. Mir war nicht ganz klar, was er wollte, aber er zeigte immer vehementer drauf.

Sind wir heute etwas schwer von Begriff? Was mag das wohl bedeuten, wenn ich auf das Ding deute?

(kann das sein, dass du mich nicht so ganz ernst nimmst?)

Also warf ich selber mal einen Blick auf meinen Computer und traute meinen Augen nicht. Wir waren auf 23,5 m.

Sie hat’s gemerkt!

Hatten wir nicht ausgemacht, dass der Tauchgang nicht tiefer als 20 m gehen sollte?

Hatten wir, aber Du weißt ja, Theorie und Praxis…

Es wäre mir auch bewußt nicht aufgefallen, dass wir abgesunken wären, aber genau das war es auch, wovor ich mich an der Steilwand fürchtete. Das unbemerkte Absinken. Und da wir auch noch Nitrox dabei hatten, war unser Tiefenlimit eh geringer als mit Pressluft.

Ich gab Thorsten zu verstehen, dass ich kapiert hatte, was er meinte (Gott sei Dank!) und hielt von jetzt an meinen eigenen Computer im Auge. Noch weiter wollte ich nicht absinken. Zwar hatte sich hier noch keine “Kurzatmigkeit” eingestellt, aber die 23 m sollten für den Anfang doch ausreichen.

Umm Gammar

Wir tauchten weiter. Inzwischen war unser Guide schon nicht mehr zu sehen, so dass ich mich grob an den anderen vor uns orientierte. Wir bogen um eine Art “Kurve” am Steilhang und der Riffrücken war nun aus der Sichtweite.

Ups – was ist das denn? Oh nein… äh, Annette, wenn ich nochmal ganz kurz stören darf… *auf die Schulter tipp

In dem Moment klopfte mir Thorsten wieder auf die Schulter. Ich erschrak. Schon wieder abgesunken? Ich warf schnell einen Blick auf meinen Computer. Nein. Wir waren auf 21 m. Ich sah ihn an. Er schwebte neben mir und deutete auf seinen Regulator im Mund. Was war das heute? Ich zeig dir meine Ausrüstung? Ich verstand nicht, was er wollte. Offenbar atmete er doch, aber… mir fiel ehrlich gesagt nicht auf, was er meinte.

Ja, ich atme noch, was für ein Glück! Aber schau doch mal genauer hin! Was ist falsch an diesem Bild, hä?

Ich nickte höflich und wollter gerade weitertauchen, da hielt er mich zurück und deutete wieder auf seinen Regulator. Schön! Ich hab auch einen! Ich zuckte die Schultern um ihm zu sagen, dass ich nicht verstand, aber er machte keine Anstalten weiter zu tauchen. Also löste ich meinen Oktopus und reichte ihm den mal für alle Fälle (ich wußte wirklich nicht, was er will) aber er schüttelte den Kopf.

Jetzt komme ich mir langsam vor, wie in einem Sketch von Loriot: (und ich hege doch langsam den Verdacht, dass du mich nicht ernst nimmst!!!)

Annette: Möchtest Du meinen Oktopus haben?

Thorsten: Nein, ich möchte Deinen Oktopus nicht haben.

Annette: Aber eben wolltest Du doch noch?

Thorsten: Nein, ich wollte nicht, Du wolltest, dass ich Deinen Oktopus nehme!

Annette: Ich? Mir ist doch völlig egal, woher Du Deine Luft kriegst!

Thorsten: Ich habe aber eigene Luft, das ist nicht das Problem!

Annette: Will der Herr sich vielleicht bedienen lassen?

Okay, Annette, dann schau doch einfach mal her…

Dann hob er die andere Hand… und darin war etwas schwarzes, aus Plastik…

Ich traute meinen Augen nicht. Thorsten hielt den Blasenabweiser seines Regulators in der Hand.

Hurra, jetzt hat sie’s! Und jetzt alle zusammen: “Freude schöner Götterfunken…

Beim genauen Hinsehen verstand ich auch sein Problem. Die ganze Plastikverkleidung des Regulators war weg, und so stiegen die Blasen natürlich direkt vor seiner Brille auf und er konnte nicht mehr gut sehen. Ich sah die Membran des Regulators und fing mir an, wirklich Sorgen zu machen. Wie war denn das jetzt bitte passiert?

Ein paar Tage zuvor, beim Tauchgang in der Passage hatte ich einen Tritt ins Gesicht bekommen, bei dem es den Blasenabweiser verdreht hatte. Ich hatte ihn damals wieder in Position gedreht, aber offenbar hatte er sich in den vergangenen Tagen immer mehr gelöst. Jetzt, ausgerechnet bei diesem Tauchgang, hatte ich gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Ich tastete meinen Regulator ab – und auf einmal hielt ich den Blasenabweiser in der Hand.

(Geschieht dir nach den obigen Frechheiten völlig recht, so!)

Thorsten wechstelte auf seinen Oktopus. Dann hatte der Kerl doch die Nerven und versuchte in inzwischen 24 m Tiefe seinen Hauptregulator zu reparieren.

Wie heißt es so schön? “Hast Du unter Wasser ein Problem, versuch, es unter Wasser in den Griff zu kriegen.” Äh, hast Du mir mal ‘n Schraubenzieher und einen 17er-Ringgabelschlüssel? Ein Hammer tut’s zu Not auch.

Das ging mir dann doch zu weit. Erstens klappte es nicht auf Anhieb, dann stellte ich fest, dass wir in dieser kurzen “Pause” schon wieder 3 m abgesunken waren. Ich deutete ihm an, dass wir jetzt erst mal langsam höher gehen sollten. Das taten wir auch. Als wir die 20 m Marke gut unterschritten hatten, versuchte Thorsten erneut, das Plastikgehäuse wieder auf den Regulator zu kriegen. Es klappte nicht.

Hagel und Granaten! @#$§!

So leid es uns tat, aber damit war der Tauchgang am Steilhang für uns nach wenigen Metern schon zu Ende. Es war mir einfach zu gefährlich. Wenn Thorsten schon seinen Oktopus verwenden musste, dann hätte er keinen Ersatz mehr. Ich war mir nicht im Klaren darüber, was das bedeutet, wenn die Plastikverkleidung des Hauptregulators weg ist. Wäre das nur lästig, wenn dann die Blasen direkt vor einem aufsteigen oder könnte das auch gefährlich werden? An dem Steilhang herrschte buntes Treiben, und wenn wir uns noch verlieren würden, was jederzeit hätte passieren können, dann hätte er für den Rückweg noch nicht mal einen Ersatz.

Umm Gammar

Also drehten wir um und tauchten zurück über den Riffrücken in den Plateaubereich. Wir blieben in der Nähe des Bootes für den Fall, dass doch noch etwas schief laufen würde. Auch wenn wir den Steilhang nicht weiter verfolgen konnten, so haben wir im Plateaubereich auch viel gesehen und Spaß gehabt. Wir bleiben da lieber auf der sicheren Seite.

Es war ja eigentlich auch nicht geplant, so tief runter zu gehen. Aber da zudem noch ziemlicher Wellengang war, war die Entscheidung sicher besser. Wir konnten sehen, wie die Boote an den Seilen zerrten, die an diesem Riff an versenkten Betonblöcken hingen.

Oben auf dem Boot konnte dann ein holländischer Tauchlehrer den Regulator reparieren, so dass wir beim nächsten Tauchgang wieder bedenkenlos ins Wasser hüpfen konnten.

Ja, und der nächste Tauchgang war schon der letzte für diesen Urlaub. Bei der Revision, zu der wir unsere Regulatoren im Anschluss an den Urlaub brachten, wurde mein Blasenabweiser übrigens nicht beanstandet, der Tauchlehrer hat also gute Arbeit geleistet.

Wir haben in diesem Urlaub wirklich ein paar interessante und aufregende Erfahrungen gemacht und sind in manchen Dingen (hoffentlich) klüger geworden. Nach der Rückkehr nach Deutschland sollte nun fast nahtlos die nächste Ausbildung folgen – der “Rescue Diver”.

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Dolphin House – Ägypten – Rotes Meer und der Tauchgang ohne Guide

Dolphin House ist ein Riff mit mehreren Abschnitten im nördlichen Roten Meer und wird gerne zum Tauchen aber auch Schnorcheln angefahren, da hier die Wahrscheinlichkeit, Delfine zu sehen, am höchsten ist. Unser Tauchplatz am Dolphin House bestand aus einem langen Riff und einem einzeln stehenden riesigen Block. Dadurch entsteht sozusagen eine Art Kanal, durch den man hindurchtaucht um den Block zu umrunden. Die maximale Tiefe hier ist bei etwa 18 m.

Wir ankerten kurz vor dem Kanal und stiegen ab. Für Thorsten und mich war es Premiere, denn wir wurden hier zum ersten Mal an einem uns fremden Tauchplatz ausgesetzt und waren, was die Navigation anging, auf uns selber gestellt.  Ziemlich aufregend für uns.

Wir tauchten ab. Unter uns war nur weißer Meeresboden, auf dem zur Orientierung ein großes Herz aus Steinen gelegt war. Somit findet man sein Boot auch wieder wenn es im Roten Meer mal trübe ist.

Wir folgten der Tauchgruppe in Richtung Kanal. Da wir aber noch einige Fotos schossen, verloren wir die Gruppe schon bald. Zuerst ist der Kanal sehr breit, dann kommt man an eine riesige Tischkoralle, und sobald man diese überschwommen hat befindet man sich im eigentlichen “Kanal”. Hier herrschte eine deutliche Strömung, und wir kamen nur langsam voran. Wir versuchten, uns so dicht wie möglich am Grund und am Riff zu halten, aber trotzdem war die Strömung deutlich zu spüren.

Ein Seestern

Ein Seestern

Wir bewunderten den Fischreichtum hier. Sogar einen kleinen Seestern fanden wir. Trotzdem wollte ich so schnell wie möglich aus dem Kanal heraus um den Block herum, um die lästige Strömung abzuhängen. 😉

Neben mir erschien plötzlich eine Tauchgruppe. Offenbar handelte es sich hierbei um einen Tauchlehrer mit seinen Schülern, 2 Männern und einer Frau. Die Frau machte einen sehr unsicheren Eindruck, sie hatte Schwierigkeiten mit der Tarierung und dem Gleichgewicht. Da sie uns unbedingt überholen wollten, mussten sie ein Stück weg vom Riff und somit direkt in die Ströumung. Da ich mir vorstellen konnte, dass das als Anfänger eher sehr anstrengend ist, drehte ich mich zur Seite und wollte Thorsten ein Zeichen geben, dass wir die Gruppe vorbeilassen sollten. Nur… der Mann neben mir war nicht Thorsten. Verblüfft drehte ich mich um. Wo war er denn?

Hinter mir stand Thorsten in der Strömung und fummelte an seinem Regulator rum. Ich hielt an und ließ den Fremdem neben mir vorbeiziehen. Was machte er da nur?

Thorsten: Ich hatte die Gruppe natürlich auch bemerkt und wie sie an uns vorbei wollten. Auch mir war der Gedanke gekommen, sie vorbei zu lassen. Als ich mich umsah, um zu schauen, wohin wir wohl ausweichen könnten, bekam ich von einem der Taucher eine Flosse ins Gesicht, so heftig, dass ich erstmal anhalten musste. Ich hatte den Regulator nicht verloren, weil ich sofort mit der Hand dran war, aber mir tat die Lippe weh. Außerdem fühlte sich das auf einmal komisch an. Ich spürte ganz deutlich etwas an meiner Unterlippe, das da vorher nicht war. Als ich mit den Fingern meinen Regulator abtastete, stellte ich fest, dass sich der Blasenabweiser durch den Aufprall verschoben hatte. Anstatt parallel zum Mundstück war er nun nach links verdreht. Ich versuchte vorsichtig, ob er wohl gebrochen war, aber er ließ sich ohne Probleme in seine eigentliche Position zurückschieben. Und er tat noch das, wozu er gedacht war: Blasen abweisen.

Ich wartete und drehte mich wieder nach vorne, da bekam ich einen Schlag auf den Kopf. Ich zuckte zusammen  und sah, dass der Herr, der mich eben überholte und sich als Thorsten ausgegeben hatte, mir soeben mit der Flosse auf den Kopf getreten war. Er merkte es zwar und entschuldigte sich, aber ehrlich gesagt hatte ich nun genug. Ich machte Thorsten das Zeichen, dass wir erst mal warten würden bis diese Schüler vorbei waren. Er verstand und nach einem Moment konnten wir weiter.

Wir wechselten die Seite des Kanals um den Block zu umrunden. Als wir über die Nordspitze kamen, war es deutlich ruhiger. Hier befanden wir uns in einem kleinen Korallengarten und einer enormen Fischvielfalt. Kaiserfische, Zebrafische, Papageienfische, Flötenfische, Rotfeuerfische… alle tummelten sich am Riff. Die Sicht war bombastisch, und so gelangen uns einige sehr schöne Bilder.

Weiter ging es um den Block herum. Ich kontrollierte mein Finimeter und stellte fest, dass ich noch 100 bar hatte. Zeit zum Umdrehen? Oder… doch ganz rum? So langsam schlich sich bei mir ein bisschen Nervosität ein. Block umrunden… schön und gut, aber fänden wir denn auch den “Anfang” wieder? Nicht dass wir den Block wieder und wieder umrunden würden ohne den Ausstieg zu finden. Ich wurde ehrlich gesagt etwas nervös. Gut, es gab an sich keinen Grund, Luft hatte ich genug und wenn mir die Luft ausgehen würde, müsste ich im schlimmsten Falle eben aufsteigen und oben gucken wo wir waren. Aber trotzdem… ich ärgerte mich, denn ich hatte vergessen, mir einen Markierungspunkt zu merken, den ich wieder erkennen am Anfang des Kanals.

Etwas verbissen tauchte ich weiter. Dem Gefühl nach hätte ich gesagt, dass wir inzwischen auf der Südseite des Blocks angekommen waren, also müsste man dem Riff nur folgen, dann käme der Eingang zum Kanal, dort gerade aus weiter und schon wären wir am Boot. Klingt doch leicht.

Ein Flötenfisch

Ein Flötenfisch

Wir tauchten weiter. Ich guckte auf das Finimeter. 60 bar. Mist. Weit und breit erkannte ich keinen Eingang zum Kanal. Einmal wäre ich fast in eine Schneise getaucht, aber das war eine Sackgasse. Langsam verging mir das Lachen. Ich tauchte voran und legte langsam aber sicher einen Zahn zu. Wo war bloß dieser blöde Kanal?

Plötzlich klopfte mir Thorsten auf die Schulter. Er zeigte an, dass wir umdrehen müssten. Umdrehen???

Ich habe natürlich auch die ganze Umgebung des Blocks nach etwas abgesucht, das mir bekannt vorkam. Beim Eingang in den Kanal war mir aufgefallen, dass dort am Block ein paar einzelne Korallen standen, ähnlich wie Inseln. Als wir bei so einer Struktur vorbeikamen, erwartete ich eigentlich, die andere Seite von dem Kanal zu sehen, aber das war nicht so. Erst als wir wieder drin waren, erkannte ich in der Ferne die andere Wand. Ich tippte Annette an, dass wir in die andere Richtung mussten. Auf ihren ungläubigen Blick nahm ich meine Schreibtafel zur Hand und schrieb es auf: “Wir sind wieder in der Passage.” Ich übernahm die Führung und wir schwammen den Weg zurück, an der anderen Wand entlang.

Ich folgte ihm jedoch und flehte zum Himmel, dass er wusste wo wir waren. Und: TomTom wusste es! Er führte uns aus dem Kanal heraus, in den ich eben wieder geschwommen war (das zum Thema den Block x Mal umkreisen… 🙂 ) und führte wie eine eins zum Boot zurück. Als ich das steinerne Herz sah, hätte ich vor Erleichterung jubeln können. Interessanterweise hatte sich in unserer “Abwesenheit” die Sicht deutlich verschlechtert, und wir konnten das Boot, als wir direkt drunter waren, nur noch schemenhaft erkennen. Insofern stellte sich das Herz doch als sehr nützlich heraus.

Das Herz des Ozeans... :-)

Das Herz des Ozeans... 🙂

Die schlechtere Sicht war es auch, die zunächst verhindert hat, dass wir die andere Wand vom Kanal sehen konnten. Doch einmal dachte ich, dass ich noch ein Problem hätte. Wir waren gerade umgedreht, um uns auf den Rückweg zu machen, da passierten wir eine weitere Gruppe Taucher, angeführt von einem der Divemaster von unserem Boot, die uns entgegen kam. Wir grüßten freundlich und schwammen weiter. Doch auf einmal spürte ich einen Ruck – und es ging nicht mehr weiter. Was war denn nun los? Ich merkte, dass ich mit meiner rechten Flosse offenbar festhing. Na klasse, dachte ich mir, da hat man uns eingebleut, vorsichtig zu sein, und jetzt hatte ich mir wohl die Flosse irgendwo eingeklemmt und würde bei dem Versuch, sie zu befreien, mindestens zehn Jahre Riffgeschichte zerstören. Doch als ich mich vorsichtig umwandte, um nachzusehen… stellte ich fest, dass der Divemaster der anderen Gruppe mich festhielt! Kann mir mal einer erklären, was das Unterwasser-Handzeichen für “Wohl ‘n Clown gefrühstückt, Du Komiker!” ist?

Ja, der hatte schon Humor. Einmal hingen wir an der Dekoleine zum Sicherheitsstop da kam er angeschwommen und hatte sich wie ein Walr0ß einen Tierknochen zwischen Nasenerker der Taucherbrille und Regulator geklemmt. Versuchen Sie mal dabei nicht Tränen zu lachen und dabei den Wassereinbruch in den Regulator zu vermeiden!

Als wir ausgestiegen waren ließ ich mir von Thorsten erklären, was “natürliche” Navigation ist 🙂 Ich werde mich in Zukunft bemühen es auch zu lernen.

Doch offenbar waren wir nicht die einzigen, die da Probleme hatten. Nachdem wir ausgestiegen waren und uns abtrockneten, erschien ein Kopf an der Meeresoberfläche, sehr weit vom Boot entfernt. Die Besatzung wurde schon unruhig, da es nur ein Kopf war. Nachdem dieser aber keine Anstalten machte zu winken oder um Hilfe zu rufen war es klar, dass dieser Kopf sich ebenfalls verirrt hatte. 10 min später erschien der Kopf samt Körper und Buddy auf dem Boot und auch er gestand, dass er gucken musste wo wer war. 🙂

Ein Hoch auf Thorsten! Dank ihm blieb uns diese Peinlichkeit erspart! 😉

So ganz langsam hatte ich den Bogen raus. Und das sollte sich noch als nützlich erweisen. (*platzt vor Stolz)

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Sakwa Abu Kalawa – Ägypten – Rotes Meer – und die “Ohne Luft” Situation

Sakwa – oder auch hin und wieder Sagua Abu Kalawa – ist ein wunderschönes kleines Riff im nördlichen Roten Meer zwischen El Gouna und Hurghada gelegen. Mit seinen 16 m Tiefe ist es ebenfalls sehr gut von Anfängern betauchbar. Strömungen kommen üblicherweise von Norden und waren an unserem Tauchtag nicht besonders stark.

Wir ankerten gegenüber einer kleinen Lagune, die 6 – 7 m tief ist. Dann erfolgte der Abstieg.

Thorsten: Dabei hatten wir die erste technische Schwierigkeit zu überwinden. Als wir abstiegen, fiel mir auf, dass von Annettes Flasche kleine Luftbläschen aufstiegen. Ich sah mir das näher an und stellte fest, dass sie aus der Stelle am Flaschenhals kamen, an der das Ventil in die Flasche reingeht. Ich signalisierte dem Guide, dass wir ein Problem hatten und er zeigte an, dass wir wieder aufsteigen sollten. Annette bekam eine neue Flasche, wir stiegen erneut ab, und diesmal war alles gut. Wir ahnten nicht, dass das nur der Anfang war…

Unser Guide führte uns an einem geraden, langestreckten Stück Riff entlang. Wunderschön mit Korallen bewachsen findet man hier massenhaft große und kleine Fische, angefangen von Napoleon-Babys bis hin zu Kaiserfischen. Ab und zu sollte man aber auch immer einen Blick in’s “Deep Blue” werfen, denn hier kommt gelegentlich auch etwas “Großes” vorbei. Wie zum Beispiel ein Manta. Leider hielten die sich aber bei unserem Tauchgang gut versteckt.

Die "tote" Wand an Sakwa Abu Kalawa

Folgt man dem Riff ein Weilchen erschrickt man fast. Plötzlich, fast ohne Übergang, erscheint das Riff plötzlich wie tot. Der Korallenbewuchs ist verschwunden, vereinzelt scheinen sich ein paar Fische dorthin verirrt zu haben. Aber davon sollte man sich nicht irritieren lassen. Auch wenn das Riff tot erscheint – auch hier existiert beim näheren Hinsehen sehr wohl Leben. Lauter kleine Höhlen hat es dort, und wenn man Glück hat, so wie wir, dann schauen aus den Höhlen auch die Muränen heraus.

Muräne

Muräne

Genauso plötzlich, wie das Riff “gestorben” ist, erwacht es wieder zum Leben. Folgt man ihm noch ein Stückchen, dann wird man mit dem eigentlichen Highlight dieses Tauchganges belohnt. Am Ende mündet das Riff in eine Art Rondell, in dessen Mitte ein gewaltiger Block steht. Schwimmt man in das Rondell, bemerkt man bereits, dass es hier deutlich flacher ist, ich vermute mal 7 – 8 m. Hier ist es taghell, und man kommt sich vor, als ob man in ein Aquarium geschwommen ist. Man sollte sich die Zeit nehmen, einfach mal ein paar Minuten dem bunten Treiben zuzusehen. Dieser einzelne Block in der Mitte des Rondells ist voller Leben. Tausende von Fischen sämtlicher Arten und Größen wirbeln hier herum, ziehen in Schwärmen vorbei oder legen an dem Block ein Päuschen ein. Feuerfische mit sorgenvollen Mienen schwimmen umher. Und wenn man ganz viel Glück hat, dann kann man hier auch Schildkröten antreffen. Aber genau wie die Mantas hielten die sich leider sehr versteckt.

Fischreichtum bei Sakwa Abu Kalawa

Fischreichtum bei Sakwa Abu Kalawa

Auf dem Rückweg schwammen wir mit der Strömung und kamen so gut und schnell voran. Abgemacht war, dass wir noch einen Abstecher in die Lagune machen wollten um dort unseren Sicherheitsstop auf 5 m für 3 min zu machen.

Rotfeuerfisch

Rotfeuerfisch

Wir bogen also um die Ecke, um in die Lagune zu schwimmen, da zeigte Thorsten unserem Guide an, dass er nur noch 50 bar in seiner Flasche hatte. Dieser gab ein Zeichen, dass er verstanden hatte und es ging in die Lagune hinein. Insgeheim wunderte ich mich, denn wir hatten mal gelernt, dass man bei 50 bar mit dem Aufstieg beginnen sollten, aber gut. Zu unserem Entsetzen schwammen wir aber richtig weit in die Lagune hinein.

Die Lagune von Sakwa Abu Kalawa

Die Lagune von Sakwa Abu Kalawa

Prinzipiell spricht ja nichts dagegen, den Sicherheitsstopp für eine kleine Erkundung zu nutzen, anstatt an einem Seil rumzuhängen. Aber wir hatten den Rückweg zum Boot von der Lagune aus ja auch noch vor uns.

Mir wurde langsam unwohl bei dem Gedanken und ich fragte Thorsten, wieviel Luft er noch hatte. An seinem Blick merkte ich bereits, dass es wohl ernst war… und dann zeigte er mir an: 30 bar!

Da ist mir in der Tat erstmal das Gesicht runtergefallen. Und es war klar: zurück! JETZT! SOFORT!

Wir informierten den Guide, der nickte und kehrte um. Weit waren wir nicht vom Boot entfernt, wir konnten es quasi sehen, aber trotzdem… wir schwammen also Richtung Boot. So langsam wurde es mir immer mulmiger zu Mute, ich kenne doch unseren “Staubsauger-Thorsten” und sein Luftverbauch… ich rechnete mit allem. Daher löste ich bereits meinen Oktopus aus seiner Halterug und hielt ihn in der Hand… sicher ist sicher wenn es schnell gehen muss. Und dann…

…kam die Situation. Die, vor der wir alle Angst haben auch wenn wir sie schon x Mal geübt haben. Dein Tauchpartner klopft dir auf die Schulter und zeigt dir an, dass er keine Luft mehr hat.

In Ruhe und im Nachhinein betrachtet gab es in dem Moment keine Ideallösung. Ich versuchte, normal weiter zu atmen, konnte aber natürlich nicht verhindern, dass mein Herz anfing, schneller zu schlagen. Außerdem war es nicht zu entscheiden, was besser war: Würde ich langsam schwimmen, um den Grundumsatz und damit den Luftverbrauch zu senken, würde ich länger brauchen bis zum Boot. Würde ich schneller schwimmen, damit wir das Boot schneller erreichen, würde das meinen Luftverbrauch steigern. Ja, und dann… Beim “Scuba Diver” (und dementsprechend auch beim “Open Water Diver”) gibt es bei den Poollektionen eine spezielle Übung, die man genau für so einen Fall macht. Dabei setzt sich der Tauchschüler auf den Grund des Pools und der Instructor dreht ihm die Flasche zu. So spürt der Schüler, wie es sich anfühlt, wenn die Flasche leer geht, damit er in einer solchen Situation sich nicht erstmal fragen muss: “Was ist denn jetzt los?” Ich hatte schon seit ich festgestellt hatte, dass ich auf 30 bar war, mein Finimeter fast pausenlos im Blick und so beobachtet, wie die Nadel immer weiter fiel. Dann sah ich das Boot schemenhaft auftauchen. Die Nadel hatte gerade die 10-bar-Markierung passiert und ich erlaubte mir eine kleine Erleichterung. Wir würden gleich da sein. Doch da merkte ich mit einem Mal, wie ich stärker “ziehen” musste, um Luft zu kriegen. Das Boot in Sichtweite – aber es war zu spät. Die Zeit für Experimente war vorbei. Ich wollte sofort umsteigen und tippte Annette an.

Diesen Adrenalinstoß werde ich nie vergessen.

Auch wenn ich eigentlich damit schon gerechnet hatte. Ich drückte ihm sofort den Oktopus in die Hand… er nahm seinen Regulator aus dem Mund und ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel. “Bitte laß ihn genügend Luft haben, dass er den Oktopus ausbläst, oder lass ihn wenigstens daran denken, die Luftdusche zu betätigen, sonst haben wir ein Problem!!!”.

Ich weiß nicht, WAS er von beidem machte, aber er machte es. Zum Glück.

Ich weiß es selber nicht mehr. Ich nahm Annettes Oktopus in Empfang und dann fehlt mir ein Stück. Das nächste, das mir in Erinnerung ist, wie ich den ersten Atemzug daraus nehme und alles in Ordnung ist. Ich hielt mich an ihr fest und gleichzeitig gaben wir uns gegenseitig das Zeichen zum Aufsteigen. Kein Risiko! Und den Sicherheitsstopp hatten wir schon in der Lagune gemacht.

Nachdem mir Thorsten das Zeichen gegeben hatte, dass alles ok war, stiegen wir auf. Wir kamen am Nachbarboot hoch. Lächerliche 10 m wären wir noch von unserem Boot entfernt gewesen.

Als wir an der Obefläche ankamen, zog ich an meinem Tarierhebel und ließ den letzten Rest aus meiner Flasche ins Jacket. Es zischte ungefähr zwei Sekunden lang, dann tat sich gar nichts mehr. Die Flasche war nun wirklich LEER.

Unser Guide hatte die Situation beobachtet und uns nachher erklärt, dass wir problemlos auch zusammen an einer Flasche hängend hätten zurückschwimmen können. Wir hätten nicht unbedingt aufsteigen müssen. Das hat uns etwas verwirrt. Wir diskutierten dies hinterher intensiv, und kamen zu dem Schluss, dass wir – falls nochmal so eine Situation eintreten würde, – wieder so handeln würden wie wir. Man darf nicht vergessen, dass dort Strömungen herrschen, und zudem war der Tauchplatz gut besucht. Würden wir also durch eine Strömungswelle plötzlich getrennt werden oder sonst irgendwas passieren… das war uns zu unsicher.

Es stellte sich auch im Nachhinein heraus, dass Thorsten sehr überlegt gehandelt hatte. Er hatte auf seinem Finimeter noch 10 bar, als er mir das Zeichen gab, und er meinte, dass er den ersten, schwereren Atemzug spüren würde. Statt die Flasche komplett leer zu atmen gab er so rechtzeitig das Zeichen, so dass er noch genügend Luft an der Oberfläche hatte, um sein Jacket aufzublasen.

Es war nicht mehr viel Luft, aber sie reichte, um mir einen stabilen Auftrieb zu verschaffen. Darüber hatte ich mir mal Gedanken gemacht, nachdem wir im OWD-Kurs die Notaufstiegsübung gemacht hatten. Ich kam völlig außer Atem an der Obefläche an, musste strampeln, um an der Oberfläche zu bleiben und dann auch noch das Jacket mit dem Mund aufblasen. Wenigstens noch ein bisschen Luft aus der Flasche würde die Sache einfacher machen. Und dass wir nicht unter Wasser an einer Flasche hängend zum Boot zurück sind, sondern gleich aufgestiegen, war auch für mich völlig in Ordnung. Es war sicherer, weil ich nicht mehr von Annettes Oktopus abhängig war.

Alles in Allem war das keine ungefährliche Situation und wir mussten zum ersten Mal zeigen, ob wir wirklich unter Wasser harmonieren oder ob einer von uns die Nerven verlieren würde. Wir haben es gemeistert, und das gibt uns auch für die Zukunft ein gutes Gefühl.

Sakwa Abu Kalawa - Wimmelbild

Sakwa Abu Kalawa - Wimmelbild

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PPB – Tarierung in Perfektion

Nachdem wir den Nitrox-Kurs in Horka erfolgreich zu Ende gebracht hatten, standen wir nun vor einem neuen Problem: Inzwischen war es Oktober und für die Freiwassertauchgänge in unseren Naßtauchanzügen war es zu kalt geworden. Wir brauchten also dringend eine Alternative. Bis zum nächsten Frühjahr eine Tauchpause einlegen? Nie im Leben.

Wir unterhielten uns mit Majki, was man am Besten tun könnte. Die beste Alternative wäre ein Trockentauchanzug, aber da die Dinger nicht gerade zu Schleuderpreisen zu erstehen sind, kam das für uns jetzt erst mal nicht in Frage. Zudem ergibt sich mit den “Trockis” gerne noch ein Problem: Die “Stangenware” passt häufig nicht genau, und das A und O eines Trockis ist der richtige Sitz. Also… einen Trocki kaufen und ändern lassen war im Budget nicht drin… schließlich stand ja noch der Ägypten-Urlaub an. Zudem überzeugte uns Majki, dass wir nicht jetzt unbedingt auf Teufel komm raus mit dem Trockentauchen anfangen sollten.

Insofern entschieden wir uns, den PPB-Kurs zu machen. Hier übt man zumindest erst mal im Schwimmbad, und das kam uns gelegen.

Thorsten: “PPB” steht für “Peak Performance Buyoancy”, oder “Tarieren in Perfektion”, wie der Kurs auf Deutsch heißt. Sinn und Zweck ist, solche Dinge wie “Furchen in den See(Meeres)grund ziehen” und “wie ein Korken durch die Wasseroberfläche schießen” zu vermeiden. Um die Verletzungsgefahr zu verringern, übt man das erst einmal im Pool.

Anmerkung der Redaktion: Wie wir noch sehen werden, kann man sich aber auch durchaus im Pool dabei verletzen…

Ich sagte doch “verringern”, nicht “ausschließen”, oder? Außerdem interessiert bestimmt niemand von den Lesern, ob und wem irgendwelche Missgeschicke passiert sind. Da brauchen wir nicht so drauf rumreiten.

Also fuhren wir nach Zürich, um im dortigen Hallenbad unsere erste PPB-Stunde zu absolvieren. Majki brachte seine Frau Babsi mit, die ebenfalls üben wollte, denn bei ihr steht in Kürze die Divemasterprüfung an.

Nach Einweisung in das Hallenbad gings los. Zuerst einmal testen wir, wieviel Blei wir überhaupt brauchen würden. Dann tauchten wir ab, und begannen mit dem “Pivot”. Hierzu legt man sich bäuchlings auf den Grund und hebt nur mit Atmen soweit vom Grund ab, bis man auf den Flossenspitzen balancieren kann. Eigentlich eine lustige Übung, WENN auch die Flossen auf dem Grund bleiben würden. Ich vermute, dass ich Luft in den Schuhen hatte, jedenfalls ging es so nicht. Majki deutete mir unter Wasser an, dass ich meine Flossen ausziehen und auf den Grund stellen solle – um zu testen, ob die Flossen von alleine zu viel Auftrieb haben. Er machte es vor und stellte die Flossen auf den Grund. Sie blieben dort, wo sie waren. Also machte ich es nach. Nachdem ich mir beim Ausziehen der Flossen vor lauter Ungelenkigkeit fast einen Bandscheibenvorfall geholt hätte Ich beugte mich elegant nach vorne und zog meine Flossen aus. Auch sie blieben dort wo sie waren. Hm. Da half nur eins. Ich tauchte auf, holte zwei kleine Bleiplatten und steckte sie in meine Füßlinge. Improvisiertes Fußblei. Somit blieben die Flossen auf dem Grund beim Pivot und es klappte auch. Im Gegensatz zu Thorsten.

Annettes Einlage sorgte bei mir kurzfristig für Verwirrung, denn ich machte meine Übung mit Babsi. Annette hatte mir den Rücken zugewandt und ich sah nur auf einmal, dass sie rechtsseitig barfuß war. Ich versuchte, mich davon nicht ablenken zu lassen, aber auch ich hatte Probleme, die Flossen auf dem Grund zu lassen. Ich konnte die Beine durchstrecken wie ich wollte, das hielt nur kurz, dann hoben sie ab. Mir wurde geholfen, indem Babsi die Flossenspitzen unten hielt. Dann klappte es… zumindest kurzfristig.

Thorsten meinte wieder mal, besonders toll aussehen zu müssen und fügte in die Pivotübung noch seitliche Rotationsbewegungen ein. Nicht, dass es nicht beeindruckend ausgesehen hätte, aber das war nicht der Sinn der Übung. Er stellte sich vorerst auch taub, wenn er kritisiert wurde. Hartnäckig behielt er die Bewegungen bei. Erst nach gutem Zureden von Majki und unverständlichem Gemurmel “hatte Luft im Anzug” stellte er diese Bewegungen ein.

Na warte, die frechen Bemerkungen kommen alle in mein goldenes Buch, und dann gibt es dieses Jahr nichts zu Weihnachten. Tatsächlich gelang es mir, durch die Atemtechnik mit dem Oberkörper vom Boden abzuheben. Aber als ich eine bestimmte Höhe erreicht hatte, kippte ich zur Seite. Dadurch bekam die Flasche Übergewicht und zog mich erst recht aus der Lage. Was für ein Glück, dass wir keinen Unterwasserfunk hatten, da hätte ich doch tatsächlich ein paar unfreundliche Worte loslassen müssen. Ich sagte es schon mal, die Schwerkraft und ich, wir werden keine guten Freunde mehr. Also gut, nochmal versuchen. Wieder klappte es bis zu einer bestimmten Höhe. Doch diesmal achtete ich genau darauf, was nun passieren würde und ich merkte, dass etwas unter dem Anzug über meine Haut strich. Fast so, als wäre dort ein Frettchen in meinem Neo gefangen. Gut, das mit dem Frettchen konnte ich ausschließen, es sei denn, Annette hätte mir so ein Tier heimlich in den Anzug gesteckt, aber weiter kam ich mit dem Denken nicht: Schon kippte ich wieder zur Seite. Doch diesmal entleerte sich ein Schwarm Luftblasen aus meinem Kragen, so dass ich des Rätsels Lösung hatte – in meinem Anzug hatte sich Luft gefangen, die sich je nach Lageänderung hin und her (und rauf und runter) bewegte. Und nachdem die Luft draußen war, ging es auch wesentlich besser.

Gott sei Dank. Ich hab schon befürchtet, dass du erklären würdest WOHER die Luft in deinem Anzug gekommen war. So überlassen wir das mal der Fantasie der Leser und mein Geruchsorgan bleibt verschont.

Dann versuchte ich mich am Hovern. Dazu schwebt man nahezu bewegungslos im Schneidersitz im Wasser. Sollte man zumindest. Dummerweise hat man im Hallenbad nicht viel Platz nach oben und unten. Ich versuchte, aus dem Pivot in den Schneidersitz überzugehen, aber… nun ja…wie will ich sagen… es klappte nicht auf Anhieb. Ja. So ist es vermutlich gut ausgedrückt.

Während Babsi nahezu bewegungslos bereits seit STUNDEN neben mir schwebte, bekam ich noch nicht einmal meine Flossenblätter zu fassen ( das zum Thema Ungelenkigkeit). Also verschob ich dieses Problem auf später und versuchte mich erst einmal im sogenannten Klositz. Dazu zog ich die Knie an den Körper und belies es erst mal dabei. Nach einiger Zeit schaffte ich es immerhin, mal 20 sec in dieser Position zu verharren, ohne entweder sofort durch die Wasseroberfläche zu brechen oder auf den Grund aufzuschlagen. Ich ging vom “Klositz” in die entpannte “Gammelposition” mit ausgestreckten Beinen über, denn auf Dauer war das auch nichts mit den angezogenen Knien.

Ich warf einen Blick zu Thorsten. Auch er hatte offenbar Probleme mit dem Schneidersitz. Allerdings musste er auch hier wieder übertreiben, denn er zog die Knie gleich bis zur Nasenspitze an und sank ziemlich bald mit er Flasche zuerst auf den Grund. Alles nicht so einfach. Wir werden noch viel üben müssen.

Habe ich schon erwähnt, dass die Schwerkraft und ich keine gute Freunde mehr werden? Und dass es gut ist, dass wir keinen Unterwasserfunk hatten? Ich versuchte mich also am Schweben. In aufrechter Position mit ausgestreckten Beinen ging es, aber das war ja nicht die Kunst. Als ich die Beine anzog, ging es wieder bis zu einem bestimmten Punkt, dann schien es, als hätte jemand einen Magneten im Boden des Schwimmbeckens eingeschaltet, der meine Flasche anzog. Ich stürzte Rücken (Flasche) voran ab. Zwar kam ich dem ganzen ein wenig auf die Spur, aber hingekriegt habe ich es deswegen noch nicht. Offenbar lag das Geheimnis wieder in den Flossen, bzw. in den Stiefeln. Wenn ich diese zu hoch nahm, konnte ich mit meiner Körperspannung ihrem Auftrieb nicht entgegen wirken. Es zog sie nach oben, dadurch geriet ich in Rückenlage, und zwar so weit, bis ich von der Flasche nach unten gezogen wurde.

Um uns nicht völlig frustriert nach Hause fahren zu lassen, hatte Majki noch eine nette Übung für uns parat. Unter Wasser in der “Hoverposition” sollten wir uns mit einem Eßlöffel einen Tischtennisball hin und her reichen. Untern den staunenden Augen anderer Tauchschüler praktizierten wir das auch und komischeweise durchstieß hierbei keiner von uns die Oberfläche. Ob das daran lag, dass wir auf andere Dinge konzentriert waren? Aber es war lustig.

Konfuzius sagt: Achte auf Deine Gedanken! Sie sind der Anfang Deiner Taten. Tatsächlich wird beim PPB ja auch vermittelt, dass das Visualisieren der einzelnen Übungen eine große Rolle spielt. Möglicherweise hängt man sich zu sehr an Kleinigkeiten auf, wenn man sich in den Übungen zu “verkopft”, anstatt einfach “zu machen”. Dadurch, dass wir darauf achteten, den Tischtennisball nicht zu verlieren, musste das Schweben “im Hintergrund” ablaufen, was es dann auch tat. Und ach ja, die Tauchschüler… das hatte ich ja fast vergessen, neben uns war eine andere Tauchschule tätig, deren Schüler die Poolübungen vom OWD machten. Und mit unserem Pingpongball-Esslöffel-Spiel erregten wir ziemliche Aufmerksamkeit.

Nach einer Pause wollten wir dann doch noch mal das Hovern und den Pivot üben. Ich balancierte soeben vorbildlich auf den Flossenspitzen, da kam plötzlich Musterschüler Thorsten wie ein Stein kopfüber auf den Grund zu geschossen und schlug sich die Nase an. Warum er das tat, ist bis heute ein Geheimnis. Da es im Schwimmbad zumindest mal keine Plastikhaie gibt, entfällt die Ausrede, dass er sich schützend vor mich werfen wollte. Aber überlassen wir doch TomTom das Wort und lassen ihn selber erklären, was diese Showeinlage sollte!

Nun, das “Auf die Nase fallen” hat eine lange Tradition im Stummfilmgeschäft, angefangen bei Buster Keaton und Charlie Chaplin… Verdammt, ich hab mich halt auf die Fresse gelegt und das ganze Schwimmbad damit unterhalten!! (Hab ich das mit Schwerkraft und Unterwasserfunk schon…?) Okay, ruuuhig. Ich hatte wieder Probleme mit dem Pivot in Form von auftreibenden Flossen. Doch diesmal schien ich es mit Körperspannung in den Griff zu kriegen. Ich machte eine Aufwärtsbewegung mit dem Oberkörper, doch als ich die Abwärtsbewegung begann, zog es mir die Flossen vom Grund weg nach oben. Das Resultat war eine beschleunigte Abwärtsbewegung, da nun der Kopf unten und die Flossen oben waren. Dann sprang mit der Boden vom Schwimmbecken ins Gesicht.

AUTSCH! @*#$§!!!

Als ich mich wieder aufgerappelt hatte, erkannte ich die Genialität in diesem Manöver. Ich hatte soeben eine neue Übung erfunden, den “Pivot Situs inversis Totalis”, kurz “PST!” oder auch “seitenverkehrter Pivot” genannt. Diesen macht man nicht auf den Flossenspitzen, sondern auf der Taucherbrille und er ist was für Fortgeschrittene. Jawohl!

Andererseits… vielleicht sollte ich mal über Fußblei nachdenken…

Sah aber gut aus. Muss man sagen. Und du wärst bestimmt eine Sensation gewesen, wenn du mit gebrochenem Nasenbein ins Krankenhaus gegangen wärst. Denk nur, was Deine Versicherung gesagt hätte! Unfallbericht? Nasenbeinbruch beim Tauchen. Jaaa klaaaar….  waren Sie das nicht letztens auch mit dem “verdrehten Knie” beim Tauchen? Bisschen ungeschickt, was? Lassen Sie das mal besser in Zukunft!  😛
Alles in Allem waren es sehr lehrreiche Stunden, doch leider konnten wir das Brevet noch nicht beenden, denn zu dem Kurs gehört noch ein Freiwassertauchgang. Und eben diesen können wir noch nicht machen… denn… ja genau! Bei dem Temperaturen im Freiwasser? Nass? Brrrr! Und da uns ja vom Trocki abgeraten wurde (an dieser Stelle werfen wir einen strengen Blick aus dem Monitor hier Richtung Majki – aber nicht zu streng, immerhin gehört die Taktik, ursprünglich mal gefasste Pläne komplett über den Haufen zu werfen ja mittlerweile zu unserem Standardrepertoire), mussten wir also wieder umplanen. Wir entschieden uns, den Rescue Diver über Winter zu machen, denn hier konnte man einige Übungen im Schwimmbad absolvieren und somit hätten wir den Winter überbrückt. Einen kleinen Haken hatte die Sache allerdings… wir waren noch OWDs und mussten erst noch den AOWD machen, bevor wir mit dem Rescue Diver beginnen konnten. Aber den hatten wir schon für Ägypten geplant, und der Tauchurlaub stand jetzt unmittelbar bevor.

Welche unglaublichen und haarsträubenden Abenteuer werden die FlatFluteDivers unter südlicher Sonne wohl erleben? Fortsetzung folgt…

HORKA – Das Tauchparadies in Sachsen Teil 1

Die erste Tauchausfahrt unseres Taucherlebens…

Ja, so war es wirklich. Gerade war ich von Ägypten wiedergekommen, kaum zwei Tage zu Hause, und schon durfte ich wieder tauchen gehen. Doch dieses Mal war es etwas Besonderes, denn wir übernachteten auf einer Tauchbasis und durften das erste mal den “Lifestyle des Tauchens” hautnah miterleben. Wir waren richtig gespannt.

Da wir eh vor hatten, den Nitrox-Kurs noch vor unserem Tauchurlaub im November zu machen, bot es sich an, ihn in Horka zu machen. Doch bevor es soweit war, galt es erst einmal einige andere kleineren Hindernisse zu nehmen.

Zuerst einmal – Horka liegt um die 700 km von uns entfernt. Das heißt, Koffer packen, Tauchausrüstung samt Flaschen, und natürlich Verpflegung, denn die Basis ist für Selbstversorger ausgerichtet.

Thorsten fährt einen Lupo, in den zwar erstaunlich viel hereingeht, aber indiskutabel für eine Fahrt mitsamt dem halben Hausrat ist. Ich fahre einen Audi, schon besser, aber dank des Stufenhecks brauchte ich auch nicht einmal im Traum dran zu denken, die Gegenstände alle unterzubringen. Höchstens mit offenem Dach. Und Thorsten hätte auch noch auf Koffern sitzen müssen. Thorsten? Äh… Thooorsten! Das mit dem offenen Dach war wohl doch keine so gute Idee…

Da war guter Rat teuer. Aber… wie es der Zufall so will, sprach mich mein Vater an. Er fährt noch einen uralten Passat Kombi. Und den wollte er wegtun, da er selber nicht mehr fahren kann. Wegtun? Ja, war er von allen guten Geistern verlassen? Das PERFEKTE Flat Flute Diver Auto wurde an diesem denkwürdigen Tag geboren!

Thorsten: Auf zum Flat Flute Diver Mobil! Nanana nanana – Flate Flute!

Und Leute, lacht nicht, selbst der Passat Kombi war genagelt voll. Alles nur wegen Thorsten. Ihr macht Euch kein Bild, was der alles mitgeschleppt hat. Mein Gepäck war dezent…aber Mr. “Ich-muß-immer-übertreiben” hatte an (fast) alles gedacht. Und da heißt es immer, Frauen würden so viel Zeug mitschleppen – weit gefehlt! Meine Augen wurden umgekehrt proportional immer größer zum Platz im Kofferraum…

…so, jetzt mal schauen, Abendgarderobe für Galaempfänge, Taschenlampe, Ersatztaschenlampe, Taschenlampe als Ersatz, falls die Ersatztaschenlampe ausfällt, Neoprenreparaturset, Nähmaschine, Dampfbügelstation, Kuckucksuhr (des Heimatgefühls wegen; ich wohne zwar nicht im Schwarzwald, aber ist halt ein Stück Stüddeutschland), Notfallapotheke, Werkzeugkasten, um die Notfallapotheke aufzukriegen, 200 Liter Wasser, falls der See Niederigstand hat…

(du hattest ein Neoprenreparaturset dabei? Und ne Nähmaschine? Wieso sagst du nichts? Dabei hast DU doch festgestellt, dass an meinem Neopren ein Faden aufgegangen ist!)

(Dabei ja – aber leider kenn ich mich mit dem Zeugs nicht aus. Hätte ja sein können, dass uns ein Schneider über den Weg läuft.)

Aber immerhin. Innerhalb kurzer Zeit waren wir startklar (nachdem Herr Reimnitz selbstverständlich 15 Minuten zu spät kam…) und konnten abfahren. Über Ravensburg Richtung Ulm, weiter Richtung Hof, Dresden, so war die grobe Route vorgesehen. Glücklicherweise gibt es heutzutage Navigationssysteme.

Bij de rotonde links afslage… wie bitte?

(Wer bitte hat das Navigationssystem auf holländisch eingestellt??)

(Das war ich. Noch nie was vom “fliegenden Holländer” gehört? Ich dachte, so kommen wir schneller ans Ziel.)

Die Fahrt verlief soweit störungsfrei. Thorsten entpuppte sich als schlechter Beifahrer, da er bei jeder Gelegenheit nervös zusammenzuckte, entweder mitbremste oder schon die Hand an der Tür zum Aussteigen hatte. Dummerweise vergaß er, den Sicherheitsgurt vorher zu lösen, so konnte er nicht abspringen. Hähä.

He, würden Sie einer Frau trauen, die mit einem völlig überladenen Auto durch die Gegend fährt? Und dass ich nicht abgesprungen bin, hat nur einen Grund: Weil Du die Kindersicherung in der Tür aktiviert hattest!

Überladen? Sag mal gehts noch? Was kann ich dafür wenn DU den halben Hausrat einpackst?? Ich hätte doch den Audi nehmen und das Dach offen lassen sollen…

Nachdem wir ungefähr dreiviertel der Strecke zurückgelegt hatten, erreichte uns ein haarsträubender Anruf von Majki. Stolz, pünktlich weggekommen zu sein, wähnten wir uns kilometerweise vor ihm, doch es stellte sich heraus, dass ER kilometerweise uns voraus war. Ich konnte mir das nicht erklären. Kann nur an der Zeitverzögerung wegen dem Beladen des Autos gelegen haben… tzzzz…

Frauen! “Männer sind doch alle gleich”, heißt es immer. Und wenn mal einer nicht gleich ist, ist es auch nicht recht. Ha! Dafür dafür benutz ich mein Hochleistungsmückenradar jetzt allein! So!

Kurz vor dem Ziel mussten wir leider nochmal tanken, denn mein Tank ließ uns netterweise 20 km vor Horka im Stich. Dadurch verzögerte sich unsere Ankunft nochmal, was Mr “Ungeduld-Majki” veranlasste, sich noch einmal telefonisch zu erkundigen, ob wir noch leben würden. Ich schon… Thorsten auch, denn er hatte es ja nicht geschafft, aus dem fahrenden Auto zu springen (die Kindersicherung, Sie erinnern sich?). Aber ich will nicht schimpfen, er hat sich auch nützlich gemacht. Als ich getankt habe, reinigte er vorbildlich meine Scheiben. 😀

Reiner Selbstschutz! So viele Mücken und Fliegen und sonstige Insekten, die da von draufklebten… kein Wunder, dass Du die letzten paar Kilometer schon Schlangenlinien gefahren bist.

Endlich da!

Wir begrüßten uns erst einmal herzlich, dann lernten wir “Knoppers” kennen, (zu dem Zeitpunkt hieß er noch Jonathan), der vor lauter Hunger schon fast vom Fleisch gefallen war. Nach einer kurzen Essenspause begannen wir mit dem gemütlichen Teil des Abends. Schwätzen, trinken, spielen. Und zwar Karten. Man nennt das Spiel auch “Arschloch”. Die Rollen waren bald klar verteilt. ICH war natürlich Dauerkönig, Thorsten und Majki abwechselnd Dauerarschloch (zensiert) die ewigen Verlierer. Der Abend war wirklich lustig, auch wenn wir unseren schweizer Eidgenossen erst mal kaum verstanden haben.

“WIR”? Ich höre immer “wir”… DU hast den Eidgenossen nicht verstanden! Ich bin familiär vorbelastet, was Schwyzerdüütsch betrifft, mir war jedes Wort so klar wie… Fischsuppe!

Moment mal! Du hast gesagt, du seiest ein Preuße? Und jetzt dann noch Schweizer? Ich glaub ich spinne! Was bist du denn für ein Mischling hä? Hast du ne Steuermarke am Halsband? 😀

Ich hab nicht gesagt, dass ICH Preuße bin, meine Familie kommt aus dem Eck. Aber das ist schon lang her. Und Schweizer eigentlich auch nicht – Grenzgebiet Deutschland-Schweiz, aber deutsche Seite. Und außerdem, wenn Du ein bisschen mehr Interesse für unsere südlichen Nachbarn zeigen würdest, hättest Du die Sprache auch lernen können. Nimm Dir ein Beispiel an mir! Ich bin nämlich in Rheinland-Pfalz geboren und hab ihn trotzdem verstanden! Bäh!

Tu ich doch! Hab ich doch! Hyvää päivää! Puhutko saksaa? 😀

🙂 Kyllä, mutta valitettavasti puhun vain vähän suomea. Wij spreken juist van het Zwitserse Duits!

Dann bezogen wir unsere “Zimmer”. Spartanisch eingerichtet, aber nett und sauber. Nachdem ich erst mal 17   Mücken totgeschlagen hatte, begab ich mich zur Nachtruhe. Wohlig kuschelte ich mich unter die Decke und wollte gerade den Lichtschalter ausmachen, da hörte ich ein dezentes Sägen in meinem Ohr. WER SCHNARCHT HIER? Das darf echt nicht wahr sein! Thorsten ist das nicht, das weiß ich von good old egypt her, das kann ja nur… EINER sein. MAJKI! Ich überlegte. Was tun? Wüste Handzeichen würden hier nicht weiterhelfen, aber ich wußte auch nicht, an welche Tür ich hämmern sollte. Das Schnarchen schwoll crescendomäßig an, dann wurde es wieder leiser. So kann ich nicht schlafen. *grummelgrummel. Ich versuchte es mit “Tauchflaschenzählen”. Nutzte nix. Zudem, welche Flasche springt schon über einen Zaun…dann kam mir die rettende Idee. Ich bezog die leere Bettdecke neben mir, zog sie hoch, so, dass sie über meinem Ohr lag. Das Sägen wurde augenblicklich leiser. Sehr gut. So schlief ich dann ein, gespannt auf den nächsten Tag und mit dem Vorsatz, Majki erst mal am nächsten Morgen ordentlich den Rost runter zu machen… 😉

Dann bezogen wir unsere “Zimmer”. Spartanisch eingerichtet, aber nett und sauber. Nachdem ich keine Mücken erledigen musste, begab ich mich sofort zur Nachtruhe. Wohlig kuschelte ich mich unter die Decke und löschte das Licht. Dann schlief ich ein, ich hatte einen tiefen, gesunden Schlaf. ÄTSCH!

WER will das wissen??? WO ist der Bus mit den Leuten, die das interessiert? Und zudem konntest du nicht sofort einschlafen, das ist gelogen. Du hast ja immerhin gedacht, dass du auf ner Baustelle mit Presslufthammer schläfst, weil ich dauernd gegen die Wand geschlagen hab (Mücken…). Seliger Schlaf… dass ich nicht lache…

Du gönnst einem aber auch gar nichts. Ich möchte wetten, Du hattest gar keine Mücken im Zimmer, Du hast einfach so an die Wand gehauen, weil Du mir den ruhigen Schlaf nicht gegönnt hast. Deswegen ist auch bei jedem Rumpler ein Stück Putz von der Wand gefallen. Na, die nächsten Tage können ja lustig werden.

Der erste Freiwassertauchgang zu zweit

Die Geschichte zweier Neulinge auf Exkursion

Einmal ist der große Tag gekommen. Als Scubadiver waren wir es gewohnt, nicht ohne Guide tauchen zu gehen. Jetzt waren wir Open Water Diver – und somit offiziell berechtigt, ohne Tauchlehrer oder Guide auf die Unterwasserwelt losgelassen zu werden.

Da wir die letzte Zeit fast ausschliesslich am Schluchsee getaucht hatten, beschlossen wir, unsere ersten gemeinsamen Erfahrungen auch dort zu sammeln. Im vorderen Bereich des Sees waren wir mehrfach gewesen und trauten uns das auch zu. Und so fassten wir das kommende Wochenende nach dem OWD-Abschluss auch gleich ins Auge.

Zuvor jedoch – ganz nach der lieben Gewohnheit, stattete dieses Mal Thorsten alleine einem Tauchgeschäft in Singen einen Besuch ab. Denn was ein richtiger Taucher ist – der braucht auch seine eigene Flasche. Eigentlich hätte ich gerne eine 10l-Flasche gehabt, und Thorsten eine 12l-Flasche, der Besitzer des Ladens riet ihm aber zu einer 15l-Flasche und mir zu einer 12l-Flasche. Nun gut. Einen Tag vor unserem großen Abenteuer holte Thorsten die Flaschen ab.

Thorsten: Preislich machte das nicht so viel aus und irgendwie musste ich ja dem Effekt entgegenwirken, ständig wesentlich weniger am Ende des Tauchgangs in der Flasche zu haben. Der Verkäufer berichtete mir von ähnlichen Erfahrungen mit seiner Freundin, die nach ihm mit dem Tauchen angefangen hatte, zunächst mehr Luft brauchte als er, ihn mittlerweile aber gnadenlos überholt hat. Da haben Männer den Frauen eindeutig einen Nachteil.

Auf dem Weg zum Schluchsee am nächsten Tag kamen uns aber dann Bedenken. Ob das wirklich so eine gute Idee war, völlig alleine gleich loszuziehen? Zwar wußten wir, dass wir uns unter Wasser aufeinander verlassen konnten, aber trotzdem ein komisches Gefühl. Wir ließen es auf uns zukommen. Die letztendliche Entscheidung wollten wir vor Ort treffen.

Kaum angekommen wurden wir freundlich wie zwei alte Bekannte begrüßt. Und wir fingen an, uns zu richten. Da kam Michael vorbei, und bot uns an, mit uns tauchen zu gehen. Mittlerweile waren wir uns aber einig geworden, dass wir es doch alleine versuchen wollten. Einmal hin – und wieder zurück, ganz nach der Vorlage von Bilbo Beutlin aus “Herr der Ringe”. Doch ganz so einfach war das freilich nicht.

Uns war natürlich klar, dass wir nicht mit dem Schlachtruf “Hurra, wir dürfen!” ins Wasser hüpfen und als erstes gleich mal auf die nach unserem Brevet erlaubte Höchsttiefe von 18 Meter gehen. Andererseits wollten wir aber auch Erfahrung sammeln, wie wir uns verhalten ohne “Aufpasser”. Der eingeschränkte Tauchgang in Gebiet, das wir schon kannten, schien uns da genau richtig.

Zuerst einmal waren wir ziemlich erschrocken, als wir unsere Flaschen “schulterten”. Die waren nämlich ungewöhnlich schwer. Und zwar gleich so schwer, dass der arme Thorsten schon außer Atem geriet, bis er überhaupt im Wasser war. Was nicht zuletzt an der zusätzlichen Ausrüstung lag, die wir mitschleppen mussten. Kamera, Lampe… und so weiter.

Ich hatte das Gefühl, wenn ich noch was an mein Jacket hänge, fall ich um. Nicht weil ich kollabiert wäre, sondern einfach, weil mich das Gewicht zu Boden gezogen hätte. Und was das betrifft, da kommen wir gleich noch dazu.

Ja, sah nett aus. Die Ähnlichkeit mit Gollum aus “Herr der Ringe” war unübersehbar… 😀

Zzzz… mein Schatzzzzzzz… aber das passt wenigstens zu Bilbo Beutlin.

Gerade wollten wir losziehen, da riet man uns, doch entlang des Ufers zur Galerie und dem Boot zu tauchen. Dort waren wir einmal gewesen, beim ersten Tauchgang. Es durchkreuzte zwar unsere Pläne, aber wir stimmten zu. Wir meldeten uns ab und zogen los.

Draußen erwartete uns die nächste Überraschung. Bisher kannten wir den Schluchsee immer nur von der Schlecht-Wetter-Seite her, doch an diesem Tag war strahlender Sonnenschein. Dementsprechend war eine Menge auf der Wasseroberfläche los, Schwimmer, Surfer, Tretboote, irgendwo fuhr auch noch eine Fähre herum… erschwerte Bedingungen also, denn das machte es uns fast unmöglich, mal eben so einfach aufzutauchen.

Wir besprachen die Route, ich peilte den Ausstieg an, und los gings. Das Abtauchen klappte gut, wir sollten mit der rechten Schulter zur Böschung zeigend einfach geradeaus tauchen. An sich nicht schwer. Leider jedoch stieß ich bei jedem Flossenschlag mit den Flossen an die Steinmauer, so zeigte ich Thorsten an, er solle ein Stückchen weiter links schwimmen. Und schon… dank der hervorragenden Sicht, hatten wir die Böschung aus den Augen verloren. Wir tauchten ein Weilchen geradeaus, jedoch war nirgendwo die Galerie, geschweige denn das Boot zu sehen. Nach 15 Minuten gab ich Thorsten das Zeichen zum Auftauchen, denn ich war mir nicht mehr sicher, wo genau wir eigentlich hingeraten waren.

Das nennt sich auch “Aufzugtauchen”. Rauf…

Es stellt sich heraus, dass wir zwar in die richtige Richtung getaucht waren, uns aber zu weit vom Ufer entfernt hatten. Anfängerpech. Da ich mich in der Richtung nicht besonders wohl fühlte, schlug ich vor, wieder zum Ausstieg zurückzutauchen und doch unseren ursprünglichen Plan – hin, und wieder zurück – umzusetzen. Ich tauchte ab und schwamm nach meinem Kompass.

…runter…

Keine 10 Minuten später musste ich mit Entsetzen feststellen, dass wir über eine Bodenwelle tauchten und plötzlich war unter mir alles schwarz. Sogar die Schwebeteichen fehlten. Der Schreck durchfuhr meine Knochen. Hier waren wir aber mal ganz sicher falsch. Die Schwärze unter mir zeigte mir an, dass es hier verdammt tief sein musste. Ich dachte kurz nach und entschied mich dann, sofort aufzutauchen. Eine etwas unangenehme Situation, denn ich wußte ja nicht, wo wir waren. Die Fähre kam mir in den Sinn. Wenn wir stark vom Kurs abgewichen waren, dann könnten wir in ihren Kurs kommen.

…und wieder rauf… (ach, halt doch jetzt mal die…. 🙂 )

Es kam noch was hinzu: wir kamen selbst immer tiefer. Nun waren wir zwar mit Tiefen um die 12 Meter schon vertraut, aber das wurde auch mir zu unheimlich. Wenn Sie die Beschreibung vom Schluchsee aufmerksam gelesen haben, werden Sie über die Passage gestolpert sein, dass jeder Tauchgang ab 12 Meter Tiefe unabhängig von der Tageszeit wie ein Nachttauchgang ist. Und wir waren gerade dabei, diese Grenze zu durchstoßen. Zwar hatte ich eine Lampe, aber wir beide hatten keine Erfahrung mit solchen Tauchgängen. Als Annette andeutete, dass wir auftauchen sollten, widersprach ich nicht. Keine Experimente! So tauchten wir extrem vorsichtig der Oberfläche entgegen. Das ganze wurde auch auf Video festgehalten und stellte sich so dar:

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Wir tauchten auf. Und tatsächlich. Wir waren schon ziemlich weit in der Seemitte angekommen. Was war denn nur mit dem verflixten Kompass los? Der wechselte seine Richtung aber auch wie ein Fähnchen im Wind. Thorsten verkniff sich taktvollerweise einen Kommentar, vermutlich merkte er, dass es mir langsam peinlich war, so einen Mist zusammen zu navigieren. Andererseits…. wer keinen Kompass hat, der darf ja gar nix sagen, also schweige an dieser Stelle! Oder hattest du etwa heimlich etwas magnetisches in deiner Tasche, um mich zu verarschen, hä?

Ich hatte an dem Morgen ein stark eisenhaltiges Frühstück aus Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten, daran wird es wohl gelegen haben. Ich war höchstgradig anziehend an dem Tag. 🙂

Wir versuchten es ein drittes Mal. Wir tauchten ab, und … oh Wunder, wir trafen punktgenau den Ausstieg. Der Kompass hatte anscheinend ein Einsehen mit mir. Oder Thorsten hatte den Magneten verloren.

…und wieder runter…

Nein, die Hülsenfrüchte hatten ihre Wirkung getan und der magnetische Effekt verabschiedete sich in einer Flatulenz. Oder hast Du wirklich geglaubt, mein Jacket hat an DER Stelle ein Ablassventil?

W-wie? Was? WAAAAS?? Jetzt versteh ich endlich, warum die Fische in unserer Nähe alle bäuchlings nach oben getrieben sind… Sag mal, geht’s eigentlich noch? Reiß dich doch bitte ein BISSCHEN zusammen… oder gehört das zur Ausbildung des “Unterwassernaturalisten” dazu? “Homöopathischer Aufstieg” mit biologisch abbaubaren Gasen?

“Wenn sie schwer im Magen liegen, steh ich auf und lass einen fliegen…”, das wusste schon Otto zu berichten. Und dass man manchmal den Notablass betätigen muss, haben wir schon in der ersten Stunde im Pool gelernt.

Wo issn der Bändel zum Ziehen für den speziellen Ablass? Kenn ich noch gar nich…. 🙂

Also, das geht jetzt etwas zu… äh… das diskutieren wir privat weiter! Sagen wir, so gegen 8 Uhr am Abend, bei einem Candlelight-Dinner? 😉 Ich koch auch… vielleicht was mit Erbsen*…

*Nur unter der Bedingung, dass du dann auch die komplette Tauchausrüstung trägst… und ich ne kräftige Erkältung mit Beeinträchtigung des Geruchsinns hab…

Am Ausstieg trafen wir dann zwei liebe Bekannte, den Majki mit der Babsi! Babsi hatte mich offenbar schon an den Flossen erkannt. Wir hielten ein nettes Schwätzchen, dann stiegen wir aus. Um mehrere Erfahrungen reicher. Erstens: Mein Kompass kann mich nicht leiden, oder aber ich kann einfach nicht navigieren und zweitens: Unsere Flaschen sind einfach zu schwer für uns. Nicht unbedingt wegen der Schlepperei an Land, nein, wir durften auf diesem “technisch anspruchsvollen” Tauchgang auch noch feststellen, dass wir fast Schneisen in den Grund schlugen. Wir konnten kaum tarieren und mussten Unmengen von Luft in unsere Jackets lassen, um überhaupt tauchen zu können. Aber, es dauerte noch einige Zeit, bis wir dahinter kamen, wo das Problem lag… und wie wir Abhilfe geschafft haben.

Ich hätte noch ein paar von den Hülsenfrüchten mitnehmen sollen, wir hätten sie in unsere Schneisen einsäen können. Unterwasserfarming hat Zukunft. Wir sind unserer Zeit einfach voraus… Mich persönlich beschlich so ein Verdacht mit dem Gewicht der Ausrüstung. Mir tat schon das Handgelenk weh vom Lampe halten.

Ich werde das nächste Mal auf dein zusätzliches Ablassventil achten! Die Hülsenfrüchte machen mir langam Sorgen? Bist du etwa ein Erbsenfetischist?

So würde ich das nun auch wieder nicht bezeichnen. Ich mag sie nur am liebsten roh, direkt aus der Schote. Hat es nicht im Lehrbuch geheißen, Taucher sollen auf gesunde Ernährung achten? Du weißt doch, ich befolge solche Sachen immer brav und lerne stets fleißig.

Wieder in der Basis wurden wir schon fast für tot erklärt, weil wir selbstverständlich vergaßen, uns wieder anzumelden. Nachdem wir uns schriftlich wieder angemeldet hatten und somit wieder den Lebensberechtigungsschein besaßen wurden wir von allen Seiten gefragt, wie unser erster Tauchgang so alleine denn war. Leider wußte aber auch jeder, dass wir eigentlich die Galerie hätten besuchen sollen, und so drucksten wir herum, um schließlich zuzugeben, dass wir offenbar zu blöd waren, sie zu finden. In der Tat waren einige erstaunt, dass wir noch nicht mal die Galerie gefunden hatten, denn die sei doch quasi nicht zu verfehlen! Ach Leute, wenn ihr wüßtet was man alles so verfehlen kann… nicht findet, verschweigt… aber dazu dann das nächste Mal!

Äh… äh… wir haben uns gar nicht verirrt, selbstverständlich war das alles Absicht. Ich weiß zwar nicht, was wir in der Seemitte wollten, aber es hatte bestimmt einen guten Grund, fallera! Na ja, okay, hilft ja nichts, es abzustreiten, aller Anfang ist schwer. Und ich war in der glücklichen Lage, die Ausrede zu haben, dass ich ja die Rolle des Navigators nicht übernehmen kann, weil ich keinen Kompass habe. Insofern war das für mich alles voll locker und easy! Fallera!

Du wirst wohl auch kaum mehr die Gelegenheit haben, zu navigieren, jetzt wo ich von deinem zusätzlichen Ablassventil weiß. Dazu müsste ich nämlich etwas hinter dir schwimmen…vergiss es! Da bekommt doch der PADI-Kurs “Bubblemaker” gleich einen neuen Sinn!
Pah, das wirst Du schon noch sehen! Auf jeden Fall wussten wir eins: Jetzt NICHT aufgeben.

Shaab Abu Nuhas: Wrack der Giannis D – Rotes Meer, Ägypten

Giannis D – Ein Wrack für Anfänger und Fortgeschrittene

Im nördlichen Roten Meer, am Riff Shaab Abu Nuhas, liegen insgesamt 4 betauchbare Wracks. Die Giannis D, die Kimmon K, die Carnatic und die Chrisoula K. Die Giannis D (im Internet kursiert auch die Schreibweise “Ghiannis D”, obwohl der Name ohne “h” offenbar richtig ist) liegt mit am flachesten und kann bei geeignetem Wetter auch von Anfängern betaucht werden. Gelegentlich treten am Wrack allerdings auch Strömungen auf.

Bei der Giannis D handelt es sich um ein Frachtschiff Baujahr 1969. Vom Stapel lief es in Japan unter dem Namen Shoyo Maru. Sie war 99,5 m lang, 16 m breit, Tiefgang knapp 7 m und wurde von einem 3000 PS 6 Zylinder Motor betrieben, der das Schiff auf 12 Knoten beschleunigte.

Shab Abu Nuhas: Wrack der Ghiannis D.

1980 wurde das Schiff an ein griechisches Unternehmen verkauft und es wurde auf den Namen “Giannis D” umgetauft. Daher ziert der Kamin des Schiffes ein großes D.

Ghiannis D. - Der Kamin

Die Giannis D verunglückte im April 1983 auf der Fahrt von Kroatien in den Jemen. Sie hatte Weichholz geladen. Warum sie genau verunglückte, ist bis heute noch nicht geklärt. Bekannt für Hindernisse ist der Golf von Suez, und das kurz unterhalb davon liegende Riff Shaab Abu Nuhas wurde schon öfters “übersehen”, jedoch schien es, als ob die Giannis D bereits an diesem Riff erfolgreich vorbeigekommen war. Augenzeugen berichten, dass die Ghiannis D aus voller Fahrt vom Kurs abwich und auf das Riff auffuhr. Warum dies passierte ist wie gesagt unklar, die Gerüchte reichen von einem betrunkenen Kapitän bis hin zu versuchtem Versicherungsbetrug.

Die Giannis D sank nicht sofort. Nach Auffahren auf das Riff versuchte man mittels ausgeworfener Ankerketten das Schiff längs am Riff zu halten. Die Besatzung wurde komplett gerettet. Allerdings hielt das Schiff der Belastung durch die Wasserkraft nicht stand und zerbrach innerhalb von 6 Wochen in zwei Teile und versank.

Heute ist das Wrack wunderschön bewachsen und liegt in einer Tiefe von 8 bis 25 m. Bug und Heck sind durch ein Trümmerfeld, das die Holzplatten zeigt, voneinander getrennt. Das Schiff kam nicht “senkrecht” auf dem Meeresboden auf, sondern liegt um ca 45° geneigt. Vorsicht, beim Betrachten kann hier gerne Vertigo* entstehen!

Ghiannis D.

Das Heck reicht bis einer Tiefe von 25 m. Die Schiffsschraube erkennt man nur von Steuerbord. Am Heck hängt noch eine Leiter, über die die Mannschaft das Schiff verlassen hat. Auf dem Schornstein ist noch das große “D” zu erkennen. Unterhalb des Schornsteines kann man in den Maschinenraum gelangen, in dem noch der riesige Schiffsdiesel zu erkennen ist. Taucht man einmal um das Heck herum, sieht am das Riff hoch noch die inzwischen mächtig bewachsenen Ankerketten, mit denen versucht wurde, das Schiff zu halten. Über das Trümmerfeld hinweg kommt man zum Bug, der komplett auf der Backbordseite liegt. Auf dem Deck erkennt man Ankerspill und Motorwinschen.

Der Tauchplatz ist sehr hell und bietet gute Gelegenheiten, um Fotos zu machen. Ich war inzwischen das zweite Mal dort und war wieder fasziniert. Die bunte Fischvielfalt wurde dieses Mal durch eine Riesenmuräne ergänzt, die träge aus einem Wrackteil geschwommen kam.

Fazit: Für Anfänger und Fortgeschrittene ein wunderschöner Tauchplatz. Anfänger tauchen selbstverständlich nicht in das Wrack, das versteht sich von selbst, aber auch von außen ist es eine Augenweide.

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* = Drehschwindel

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